Die Liebesfalle
Mr. Throckmorton zu nennen, nachdem was wir eben zusammen erlebt haben. Aber vielleicht haben Sie es ja nicht genossen… ?«
»Nein! ja! Es war sehr schön, sehr… hm … es hat mir gefallen …«
Er lächelte sie voll genüsslicher Zufriedenheit an.
»Gut.«
»Gute Nacht.« Sie drehte den Türknauf.
»Wir treffen uns morgen früh.«
»Wie Sie begehren.« Im Bestreben, ihn nicht mit Namen anzureden, hatte sie genau das Verkehrte gesagt. Entsetzt über ihren Wahn stand sie bewegungslos da und starrte ihn an. Und er starrte zurück.
Keine Spur mehr von einem Lächeln. Eine Strähne des dunklen, zerzausten Haars fiel ihm in die Stirn. Er verbeugte sich, ohne sie aus den Augen zu lassen.
Celeste flüchtete in ihre Kammer, bevor sie sich noch mehr zum Narren machte.
Kapitel 7
»Mein Lieber!« Eine Stunde später hastete Lady Philberta in Throckmortons Arbeitszimmer und trug das Rauschen des fulminanten Balles in den Raum. »Ich habe eben den erstaunlichsten Klatsch gehört.«
Garrick schwenkte einen kräftigen Schluck Whisky und wandte sich vom dunklen Fenster seiner Mutter zu. »Was könnte das nur sein?«
»Du wurdest Arm in Arm mit einer geheimnisvollen Schönen in einem dunklen Korridor gesehen.«
Sein aufgewühltes Gewissen beruhigte sich zufrieden. Mr. Monkhouse hatte das Gerücht bewundernswert schnell gestreut.
»Wie geht es Ellery?«
»Kratzt sich.« Sie musterte ihn, las in ihm wie immer. »Du hast ihn aufs Kreuz gelegt, nicht wahr?«
Mit geheuchelter Unschuld fragte er: »Wovon sprichst du, Mutter?«
Sie zog den einzig logischen Schluss: »Du hast ihm Erdbeeren im Dessert versteckt. Was für ein gemeiner Trick!«
Er gestand seine Schuld ohne ein Spur von Reue ein. »Aber wirkungsvoll. Wäre es dir lieber gewesen, er hätte den ganzen Abend mit Miss Milford he rumpoussiert, während Lady Hyacinth heult und Lord Longshaw Pläne für den Untergang der Familie Throckmorton schmiedet?«
»Nein, aber -« Lady Philberta kratzte sich in unbewusstem Mitgefühl für Ellery am Hals und ließ dann hastig die Hand fallen. »Natürlich hast du Recht. Lieber verkriecht sich Ellery den ganzen Abend in seinem Schlafzimmer, als dass er unsere Pläne durchkreuzt.« Sie nahm auf einem der steiflehnigen, harten Stühle Platz, die vor dem Schreibtisch standen. »Ich wäre dir dankbar, wenn du mir einen Ratafia einschenkst.«
Throckmorton entkorkte an der Hausbar eine Flasche und schenkte ein. »Er verdächtigt mich nicht und wird es auch nicht tun. Mein Entsetzen und meine Enttäuschung über Frau Wieland, die es natürlich besser wusste, hat mich gezwungen, sie zu schmieren.« Sein Mund zog ein schiefes Lächeln, als er Lady Philberta den Drink reichte. »Sie musste gehen, bevor sie noch verkünden konnte, wer die Erdbeeren in der Créme haben wollte.«
»Aber du liebst Süßspeisen ebenso sehr wie dein lieber Vater.«
»In jedem Leben gibt es einen Wermutstropfen.«
»Nun, was hast du vor?«
Er reckte das Kinn. »Ich werde das Mädchen verführen.«
Die Stille, die nach diesem Ausspruch eintrat, war lang und beredt.
»Celeste«, stellte er klar.
Lady Philberta erhob sich langsam. »Du?«
»Wen würdest du sonst vorschlagen?«
»Dann ist diese Miss Milford also wirklich nur hinter unserem Geld her -«
»Das ist sie nicht, Mutter. So viel kann ich dir versichern. Das wäre zu einfach.« Wäre sie eine Mitgiftjägerin, dann hätte sie keine Gelegenheit ausgelassen, ihm näher zu kommen. Und das angebotene Haus in Paris und die Apanage hätten sie zumindest interessiert. Stattdessen hatte sie sich nur widerwillig entschuldigt, als er sie dafür getadelt hatte, dass sie ihn auf der Tanzfläche hatte stehen lassen. Das Mädchen war ehrlich. Die Lage hätte nicht ernster sein können.
Lady Philberta setzte sich auf einen anderen Stuhl, verzog das Gesicht und stand wieder auf. »Dann kannst du das Mädchen nicht einfach zu Grunde richten.«
»Ich werde mit ihr Schluss machen, bevor es zu Ernsterem kommt. Ich habe ihr schon eine Fahrkarte nach Paris besorgt und eine Geldzahlung angewiesen, wenn unsere kleine Affäre endet. Sie wird mir dankbar sein.«
»Weshalb schwärmt sie so für Ellery?«
»Sie bildet sich ein, sie wäre in ihn verliebt.«
»Ist es denn zu fassen!«
»Obendrein scheint sie schon lange für ihn zu schwärmen – allerdings bin ich auch sicher, dass man ihr irgendwann eingeredet hat, sie könne doch genausogut einen reichen Mann heiraten, anstatt eines armen.«
Lady Philberta fasste
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