Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
beherrschen, kapiert?«
Das waren die Momente, in denen sie ihn auch schon mal schlug. Nicht zu hart, aber immerhin.
Sie wollte ihn nicht verletzen, zumindest nicht äußerlich, aber Schmerz bereiten wollte sie ihm schon.
Körperlich und seelisch!
Er hatte selber Schuld: Seine Unterwürfigkeit ihr gegenüber reizte sie immer häufiger bis aufs Blut.
Sie wusste, er hätte alles für sie getan, und beileibe nicht nur im Bett.
Eines Nachts hatte er es kurz vor einem seiner eigenen, eher seltenen Orgasmen (sie hatte ihm einzudringen erlaubt) sogar laut herausgeschrien: »Ich tu alles für dich, Dominique, alles. Ich heirate dich auch, wenn es das ist, was du willst. Werde meine Frau, ich bitte dich.«
Heiraten, was für ein abwegiger Gedanke!
Der hatte sie doch nicht alle, der gute Karel Kortmann.
Es schien fast so, dass er sie umso mehr begehrte, ja aufrichtig liebte, je schlechter sie ihn behandelte.
Hatte sie ihm etwa einige Nächte hintereinander nicht erlaubt, in sie einzudringen oder auch nur Handan sich selbst zu legen in ihrer Gegenwart, dann war er umso glücklicher, wenn es irgendwann doch passierte.
Wenn sie es ausdrücklich zuließ, dass es passierte! Es schien, als ob er sein Glück dann kaum fassen konnte …
»Du bist der beste Fick meines Lebens, Dominique!«, stöhnte er dabei regelmäßig und bohrte sich keuchend tiefer in ihr feuchtes Fleisch hinein.
Gierig biss er dann häufig auch noch in ihren Hals, in Schultern oder Brüste, und das wiederum machte sie wild vor Erregung. Obwohl sie am Morgen zu ihrem Ärger dann einige Zeit brauchen würde, die Male unter Make-up oder Seidenschals zu verbergen.
Es gefiel ihr, wenn er sie so verzweifelt begehrte …
Und ja: Wenn sie ihn einige Tage nicht in sich gespürt hatte, dann bekam sie glatt Lust auf seinen Schwanz.
Das waren natürlich alles in allem komplett paradoxe Reaktionen ihrerseits, aber wer sagte denn, dass es bei der Lust und im Bett logisch zugehen musste?
Hinterher war sie meist fix und fertig, wenn ihr nämlich wieder ins wache Bewusstsein drang, was sie getan hatte.
Sie konnte sich ihre »Fehltritte« nicht wirklich verzeihen. Und schon gar nicht, wenn sie große Lust dabei empfunden hatte.
Die erste Ekelattacke traf stets pünktlich ein, nämlich kurz nachdem der Orgasmus abgeflaut war.
Und der Ärger über sich selbst folgte auf dem Fuße.
Nein, sie tat sich nichts wirklich Gutes an, sie sollte definitiv nicht mit einem Schwanzträger herumvögeln!
Auch mit Karel nicht, der ihr untertags ein guter,treuer Freund und Kollege war. Und das wäre er besser auch geblieben, schon in seinem eigenen Interesse.
Sie, Dominique, wollte eine Frau, sie wollte Amanda!
2
D ominique bemerkte den Mann nicht, der ihr bereits folgte wie ein Schatten, seitdem sie das Hotel verlassen hatte.
Sie wanderte weiter in ihre eigenen Gedanken versunken durch die Straßen, wich Passanten aus und folgte ihrerseits keinem Ziel. Jedenfalls nicht bewusst.
Didier Costes hingegen hatte ein sehr bewusstes Ziel: Dominique zu folgen, wohin auch immer sie gehen mochte!
Schon in Paris hatte sie seine Neugier geweckt, als er sie noch gar nicht persönlich gekannt hatte. Er hatte nur diese Skulptur von ihr gesehen. Diese unglaublich erotische Skulptur, von der rothaarigen Hexe Amanda eigenhändig in Marmor gemeißelt.
Von Anfang an war er davon überzeugt gewesen, dass Dominique Amandas Geliebte sein musste. Anders hätte es diese Skulptur niemals geben können!
Es war so viel mehr als die bloße Zurschaustellung von Nacktheit oder Sexualität – das Kunstwerk zeigte mehr, es zeigte ALLES. Die nackte Seele und den absoluten Sex.
Nein, es war Didier absolut bewusst geworden – Amanda hatte Dominique in dieser Stellung erlebt, gefühlt, gespürt, gekostet . Nicht nur gesehen, wie manein Modell eben sieht. Sie musste die Skulptur hinterher aus der Erinnerung heraus geschaffen haben. Einer Erinnerung, stark genug, um dauerhaft im Gedächtnis zu verweilen. Weil sie nämlich mit heftigen Emotionen verbunden war. Emotionen aber fraßen sich in die Seele ein wie lästige Würmer. Man wurde sie so leicht nicht wieder los. Das ging jedem Menschen so, nicht nur Künstlern.
Eine Ode an die Geliebte und an die gemeinsam erlebte Lust zugleich – nichts mehr und nichts weniger hatte Amanda mit ihrer Dominique-Skulptur geschaffen.
Didier Costes war immerhin selbst Künstler genug, um diese Tatsache schon rein intuitiv zu begreifen. Außerdem war er selbst ein
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