Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
Dominique ihm forsch ins Wort. Die Fotografin nahm selten ein Blatt vor den Mund.
Sie musterte Peter spöttisch, ehe sie fortfuhr: »Siescheint es auch schon in Paris wild getrieben zu haben. Dieser Didier Costes war bei deinem Anblick geschockt, Pilot! Scheint mir so, als wärst du ihm in die Quere gekommen.«
Peter winkte lässig ab. »Dir ist doch bekannt, dass ich gar nicht wissen will, was sie in Paris sonst noch so gemacht hat. Außer ihre Ausstellung zu eröffnen und ihre Werke an Kunstliebhaber zu verhökern. Punkt. Wenn hier jemand höllisch eifersüchtig ist auf den Franzosen Costes, dann bist du es, Dominique! Face the fact.«
Sie wollte schon aufbrausen, als Karel dazwischenging.
»Stopp, ihr beiden! So geht das nicht. Ihr macht euch doch bloß lächerlich. Amanda ist der freieste Charakter, der mir je in weiblicher Gestalt begegnet ist. Sie hat ein Recht darauf, ihr Leben so zu leben, wie sie es will. Es geht uns nichts an, was in Paris geschehen ist.«
»Dir ist doch nur wichtig, dass sie weiterhin die Sex-göttin für deine blöde Artikelserie abgibt!« Dominique sprang auf. »Ich genehmige mir einen freien Tag. Man sieht sich!«
»Die wären wir auch los, gratuliere«, sagte Peter trocken, während Karel der Kollegin nur verblüfft hinterhergaffte. Offenbar hatte er mit einem derart heftigen Ausbruch nicht gerechnet.
»Wie läuft es denn neuerdings so zwischen euch?«
Karel schüttelte den Kopf: »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht! Mal ist sie anschmiegsam, dann wieder total kratzbürstig und lässt mich tierisch abfahren. Wenn sie so drauf ist, behandelt sie mich wie den letzten Dreck.«
Peter nickte. »Amanda! Ich kann dir auch nicht erklären,was es ist. Aber eines steht fest: Wer ihr erst mal auf den Leim gegangen ist, der klebt fest. Auf ewig, wie mir scheint. Und Dominique ist ihr auf den Leim gegangen, auch wenn wir anfangs dachten, es verhielte sich eher umgekehrt.«
Karel grinste traurig. »Wenn ich da an so manchen deiner Aussprüche in Rio denke! Du hast sie doch vermisst wie verrückt. Du bist ihr also auch auf den Leim gegangen, oder?«
»Selbstverständlich nicht! Ich genieße die Spielchen mit ihr in meinen sauer verdienten Urlauben, das ist alles. Unsere Tour d’amour damals auf Teneriffa war einsame Spitzenklasse, das hast du selbst gesagt, Sportsfreund! Wie gemacht für deinen ersten gepfefferten Artikel zur Serie.«
Diesmal seufzte Karel zur Abwechslung, ehe er weiterbohrte: »Wie macht sie das? Ist sie tatsächlich so höllisch gut im Bett? Besser als andere Frauen ihres Kalibers?«
»Wenn ich das wüsste! Das frage ich mich selbst dauernd. Ich meine, gut, sie hat eine ungewöhnliche Fantasie, überbordend, barock – was weiß ich, wie ich das am besten beschreiben soll, dazu fehlen mir bei meinem nüchternen Beruf die Worte. Aber das ist es alles noch längst nicht! Sie schlägt dich in den Bann, nimmt dir den Atem, jagt dich eine Achterbahn von Lust und Ekstase und Schmerz rauf und runter. Und das alles ohne jede Scheu. Sie ist dabei noch nicht einmal aggressiv, auch wenn das jetzt vielleicht so klingt. Sie kann dich auspeitschen, und du windest dich vor Wonne und fühlst dich noch zärtlich liebkost dabei.«
Karel schluckte, während er Peters Monolog schweigend lauschte, seinen Espresso wie Hustensaft zu sich nahm – das Zeug war bitter wie Hölle, weil er vergessen hatte, Zucker reinzugeben – und das Glas Leitungswasser hinterherschüttete, das man in besseren Etablissements wie diesem hier immer mit serviert bekam.
Plötzlich lag ihm eine neue Frage auf der Zunge: »Glaubst du, sie hat Dominique ebenfalls ausgepeitscht?«
Peter musste grinsen. »Woher soll ich das wissen? Frag deine Freundin am besten selbst danach.«
»Schön wär’s, wenn es so einfach wäre, Mann! Ich kann Dominique absolut nichts Intimes zum Thema Amanda fragen, sie geht sofort hoch!«
»Dann peitsch sie doch einfach selbst mal aus zur Probe. Dominique, meine ich …« Um Peters Fassung war es jetzt endgültig geschehen. »Dann wirst du zumindest sehen, wie es ihr bei dir gefällt. Daraus lassen sich durchaus auch Rückschlüsse ziehen.« Er lachte schallend los. Worauf der Barkeeper ihm einen schrägen Seitenblick zuwarf: Die Heiterkeitsausbrüche des Signore waren entschieden zu laut für ein stilvolles Haus wie dieses! Der Mann konnte nicht ahnen, dass Peter als Pilot und Flugkapitän ständig in Häusern wie diesem abstieg.
Peter lachte immer weiter, schließlich schüttelte
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