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Die Liebesverschwörung

Die Liebesverschwörung

Titel: Die Liebesverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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entlang und klingelte. Unter dem Arm trug sie ihren molligen, boshaften Zwergschnauzer. Mike seufzte, als seine Sprechstundenhilfe sie meldete.
    Die entschiedene Vorliebe, die Frauchen diesem Dr. Kringel entgegenbrachte, teilte Daisy überhaupt nicht. Ja, man konnte sagen, daß dieses allerliebste Hündchen eifersüchtig war und sich größte Mühe gab, ihn zu beißen. Wenn Mike noch bedachte, daß Daisy immer nur ein Vorwand war für den Praxisbesuch seiner Dame, und daß jene Dr. Kringel zwar nicht beißen wollte, aber stets aussah, als wollte sie ihn verschlingen, verlor er jegliches Interesse an diesem Patienten.
    »Müllerin, sagen Sie einfach, ich hätte zu einer Geburt weggemußt«, flehte er.
    »Ich lüge nicht gern, Herr Doktor.«
    »Auch nicht für mich?«
    »Nur in besonders schweren Fällen.«
    »Nach welchen Gesichtspunkten entscheiden Sie das, Müllerin?«
    »Ganz einfach: Dies ist einer!«
    Mike hörte Daisy im Wartezimmer kläffen. Dann läutete das Telefon. So ging es einem, wenn man Zwecklügen benutzte. Jetzt würde er bestimmt wirklich über Land müssen.
    »Kringel.«
    »Amélie Pluttkorten. Lieber Herr Kringel. Eigentlich bin ich natürlich nicht befugt. Aber nach reiflicher Überlegung möchte ich Ihnen doch eine Mitteilung machen …«
    Amélie war der Sache, die anfangs soviel Spaß gemacht hatte, nun wirklich etwas überdrüssig geworden. Da hingen plötzlich auf Pluttkorten zwei trübsinnige junge Damen herum.
    Renate saß verbissen über ihren juristischen Lehrbüchern und erklärte mehrmals täglich, sie ginge nach München zurück, um ihr Leben dort wieder aufzunehmen, wo sie es unterbrochen hatte. Sie ging jedoch nicht. Sie drohte nur.
    Laura hatte sich regelrecht auf Pluttkorten verschanzt. Sie sah blaß und niedergeschlagen aus und schien alle Energie und jeglichen Schwung verloren zu haben. Einmal allerdings hatte sie schon ihren Mantel angezogen, um nach Berckenhof zu fahren.
    »Ich kann nicht nur in Renates Sachen gehen. Sie sind mir auch viel zu kurz«, sagte sie.
    Amélie Pluttkorten hielt sie zurück.
    »Nichts überstürzen«, warnte sie. »Es läuft alles sehr gut. Bei erstklassigen Verschwörungen muß man auch ein wenig Geduld haben, liebes Kind. Soviel ist sicher: Ein Eberhardt v. Bercken will eine ebenbürtige Frau. Wir wissen jetzt von Ihrem Bruder, daß Herr Bercken Sie die ganze Zeit an der Nase herumgeführt hat, als Sie noch dachten, die Runde sei an Sie gegangen. Diese Runde aber müssen Sie jetzt gewinnen. Sonst hat das ganze Spiel keinen Sinn gehabt. Wollen Sie mir nicht vertrauen?«
    Und Laura ergriff die Hand der alten Dame und zog sie ehrerbietig an die Lippen.
    Zu Renate aber sagte Amélie: »Was in deinem Krauskopf vorging, wußte ich schon nicht, als du noch ein kleines Mädchen warst. Auf jeden Fall hat es mit diesem Tierarzt-Casanova zu tun, der zugegebenermaßen wirklich sehr charmant ist. Das sieht auch eine alte Frau wie ich. Möchtest du mich vielleicht einweihen?«
    »Großmutter, es ist mir peinlich«, erklärte Renate. »Ich werde zurück nach München gehen – und fertig.«
    Da setzte sich Amélie v. Pluttkorten sehr gerade in ihrem Sessel auf, nahm die Schultern noch entschiedener zurück und sagte: »Also, bitte! Dann tu es aber auch. Hast du schon einen Flug gebucht?«
    Renate blickte ihre Großmutter aus schimmernden Augen an.
    »Du wirfst mich raus?!«
    »So würde ich es nicht nennen. Ich sorge nur dafür, daß du einen Entschluß faßt.«
    Renate wischte sich energisch zwei Tränen aus den Augenwinkeln.
    »Aber ich bin verliebt in den Windhund!«
    »Und bei ihm zu Kreuze kriechen möchtest du nicht?«
    »Ph! Das fehlte noch! Ich bin kein loser Schmetterling, und schon gar kein Prachtexemplar für seine Schmetterlingssammlung. Und darauf würde es hinauslaufen, wenn ich mich mit ihm einließe.«
    Amélie Pluttkorten sah ihre widerspenstige Enkelin fest und ernst an.
    »Dann solltest du in der Tat deinen Koffer packen. Ich nehme an, daß Herr Düsing dich zum Flughafen fahren wird, wenn du ihn drum bittest.«
    »Laß doch den Verwalter. Ich leiste mir ein Taxi.«
    Großmutter zog die Brauen hoch. »Du hast es ja.«
    »Ich spar's wieder ein.«
    »Und wie, mein Kind?«
    »Indem ich mir die teuren Stiefel nicht leiste, die ich mir eigentlich kaufen wollte.«
    Großmutter Pluttkorten staunte: »Eine verblüffende Sparmethode! Und jetzt kümmere dich um deinen Flug. Ist besser so.« Als Laura hörte, daß Renate wegfahren wollte, war sie sehr

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