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Die Liebesverschwörung

Die Liebesverschwörung

Titel: Die Liebesverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Achtzylinder-Wagen und brauste los. Doch inzwischen hatte sich etwas Seltsames begeben. Fast im selben Augenblick, in dem Eberhardt seinen Entschluß gefaßt hatte, war auch in Laura eine Entscheidung herangereift. Eberhardt Bercken hätte sich längst melden müssen! Schließlich war er ein Kerl, kein Jüngling und kein Weichling. Wenn er sich einfach so abspeisen ließ, dann konnte es mit seinem Interesse für sie nicht weit her sei.
    Wahrscheinlich war er nicht von ungefähr so lange allein geblieben. Hier und da ein Abenteuer, und sonst wollte er seine Ruhe haben.
    Laura klopfte an Frau Pluttkortens Salon. Amélie las in ihrem Lieblingsbuch: ›Der Taugenichts‹ von Eichendorff. Mit schönen Illustrationen.
    »Ich fahre nach Berlin zurück«, sagte Laura traurig. »Ich werde mich dort selbständig machen. In einer Großstadt kann man sich leicht aus dem Wege gehen. Aber hier würde ich Herrn von Bercken doch immer wieder treffen.«
    »Oh, das würde ich an Ihrer Stelle aber nicht tun«, sagte Amélie.
    Laura schürzte ein wenig trotzig die Lippen.
    »Es ist das beste. Meine Sachen werde ich mir von Berckenhof nach Berlin schicken lassen. Frau Paulsen macht das sicher gern. Wir haben uns recht gut verstanden …« Jetzt schwankte ihre Stimme doch ein bißchen. Sie dankte Amélie und Wilhelm v. Pluttkorten herzlich. Als sie vom Hof fuhr, schwiegen die Gänse. Es war ein leiser Abgang.
    Eigentlich hätte sie Eberhardt in seinem Auto treffen müssen, wenn sie die normale Straße genommen hätte. Sie machte jedoch noch einen kleinen Umweg.
    Eberhardt donnerte mit Schwung aufs Pluttkortensche Anwesen. Ein hübsches Mädchen fragte wohlerzogen an der Tür, wen sie melden dürfe.
    »Bercken! Ich möchte die gnädige Frau sprechen! Und zwar sofort!« schrie Eberhardt ungeachtet seiner wirklich sehr guten Erziehung.
    »Darf ich Sie bitten, Platz zu nehmen? Die gnädige Frau …«, begann die Kleine.
    »Ich will nicht Platz nehmen«, brüllte Eberhardt in Rage.
    »Oh, Herr v. Bercken, ich habe bereits versucht, bei Ihnen anzurufen«, sagte da Amélie v. Pluttkorten. Sie sah dem aufgebrachten Herrn vom Berckenhof ernst in die Augen. Er hatte allen Grund, wütend zu sein. Ihr waren die Fäden der Intrige entglitten. Ja, Amélie war ratlos. »Sie ist weg. Nach Berlin zurück. Geben Sie jetzt nur nicht auf«, sagte sie.
    »Wann ist sie weggefahren?«
    »Noch nicht lange her.«
    »Nach Berlin, sagten Sie? Nicht erst zu Mike Kringel?«
    »Er war gar nicht zu Hause. Nein, direkt nach Berlin. Das heißt …«
    »Ja?!«
    »Das heißt, jetzt fällt mir's ein, sie sagte noch etwas, einen Namen … sie wollte sich verabschieden … von …«
    »Von Dannyboy!« sagte da Wilhelm, der leise in die Tür getreten war.
    Eberhardt zögerte nicht eine Sekunde. »Dannyboy!« rief er, »Dannyboy!« Er lachte laut auf. Ahnungslose Betrachter mußten den Eindruck gewinnen, daß dieser Herr ziemlich, sogar ganz erheblich geistig verwirrt war. Er machte auf dem Stiefelabsatz kehrt und rannte zu seinem Wagen.
    Dannyboy! Er wußte, wohin er zu fahren hatte. Das letzte Stück lief er zu Fuß. Und dann sah er Laura.
    Sie stand auf der Pferdekoppel und hatte die Arme um den Hals eines eleganten Rappen geschlungen. Tränen tropften auf sein Fell. Er stampfte ungeduldig und schien eher etwas ratlos zu sein.
    Nein, es war nicht Dannyboy, den sie hier festhielt, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Es war Luxor. Ihr Luxor! Oh, sie mußte wieder träumen! Ja, natürlich, denn nun stand auch noch Eberhardt Bercken neben ihr und sah sie zärtlich und wild zugleich an.
    »Ich habe das schon einmal geträumt. Das von Luxor und von dir«, sagte sie mit Piepsstimmchen.
    »Aber diesmal träumst du nicht, mein Liebling«, sagte Eberhardt. »Du weißt doch: Träume, die das Schicksal sendet, werden immer wahr.«
    Laura schien zu erwachen. Sie blickte Eberhardt an. Ihre Augen schimmerten tief veilchenblau.
    »Wie kommt Luxor hierher?«
    »Ich habe ihn aus Berlin kommen lassen. Du hattest mir ja verraten, wo in Lübars er stand. Und mein Gestüt hat einen vertrauenerweckenden Namen. ›Dein‹ Bauer hatte keine Bedenken, als ich ihn bat, Luxor auf die Reise zu schicken. In deinem Namen natürlich, Laura. Es sollte eine Überraschung für dich werden.«
    »Ja, das ist eine Überraschung. Ich bin so glücklich!«
    »Nur Luxors wegen, Laura?«
    »Weil mein Traum wahr wird, Eberhardt. Der Schicksalstraum.«
    Er trat dicht zu ihr und gab Luxor einen kleinen Klaps. Der

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