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Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1

Titel: Die Lieder der Erde - Cooper, E: Lieder der Erde - Songs of the Earth 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elspeth Cooper
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verschwunden, und Gairs Kopf füllte sich mit Alpträumen.
    Finsternis und Schmerz überschwemmten ihn. Er ließ das Schwert fallen und sackte auf die Knie, als Bruchstücke seiner Erinnerung, lange vergraben und vergessen, ans Licht gezerrt und die angenehmsten Elemente zerrissen und mit den Kindheitsschrecken vermengt wurden. Übelkeit krallte sich in seinem Bauch fest, und er musste sich übergeben.
    Als die heftigen Krämpfe nachließen, griff Gair nach dem Sang, der unter der Dissonanz seiner Gedanken summte. Er war so nahe, aber jedes Mal, wenn er ihn zu packen versuchte, entwischte er. Gair biss die Zähne zusammen und nahm seine ganze Willenskraft zusammen.
    Erstaunliche Musik, klar wie Bergluft, erfüllte ihn nun. Die Alpträume wurden beiseitegeschoben und von der freudenreichen Kraft verschleiert, die nun in ihm war. Über sich sah er das Gewebe, das an weinenden Geistern rechts und links von ihm verankert war. Ohne genau zu wissen, wie es ihm möglich war, berührte er das verschlungene Netz und glitt hinein.
    Farben umströmten ihn. Einige erkannte er, andere nicht. Einige waren flackernde, grelle Parodien ihrer ursprünglichen Schattierungen, auf denen ein unglaublicher Druck lastete, andere waren so verblasst, dass sie kurz vor dem Erlöschen standen. Der Sang stieg auf und floss an seinem Bewusstsein entlang. Gair streckte die Arme aus und berührte einen Anker nach dem anderen.
    Wer ist das? , wollte eine fremde Stimme wissen.
    Das ist Gair, Masen . Alderan. Alles in Ordnung mit dir, Junge?
    Nicht wirklich, aber ich kann es lange genug halten, bis ihr den Riss gestopft habt.
    Jemand webt einen Durchgang. Ich brauche alle Kraft, die du mir geben kannst.
    Ich habe eine bessere Idee , unterbrach sie Masen. Lasst den Schild ganz fallen und webt ihn ohne Donatas Farben neu. Wenn wir die Bresche jetzt schließen, haben wir vielleicht danach niemanden mehr, den wir verhören können .
    Alderan dachte nur eine Sekunde nach. Einverstanden. Bleib so lange wie möglich bei mir, Gair .
    Was war mit Donata geschehen? Keine Zeit zu fragen. Der Sang ergoss sich durch Gair wie ein Fluss. Allerdings fürchtete er die Kakophonie, die ihn erwartete, wenn er ihn schließlich losließ. Aber das kam erst später; jetzt ließ er sich erst einmal von dem Sang tragen, wie ein Adler sich vom Wind tragen ließ.
    Fertig? , fragte Masen.
    Ich bin bereit .
    Der Schild erlosch. Die Dämonen strömten vor – und mit einem Klirren wie von einem angestoßenen Weinglas flackerte die durchscheinende Kuppel wieder auf und schnitt Savins Kreaturen entzwei. Fetzen fielen herunter und bedeckten die Verteidiger mit Schmutz. Draußen heulte die Horde vor Enttäuschung.
    Lade den Schild auf! , brüllte Alderan. Jetzt!
    Einen Augenblick lang flammte alles in Gair glühend heiß auf. Der Fluss des Sanges nahm nicht ab, aber er hatte nun weniger Kontrolle über ihn. Die anderen Meister hielten Gair; er war nur ein Kanal. Mehr konnte er im Augenblick nicht sein. Er brauchte seine ganze Kraft, damit er nicht davongespült wurde.
    Ein scharfer Schmerz fuhr ihm in den Arm, dann noch einer. Er öffnete die Augen und sah, dass ein dreieckiges Maul mit scharfen Zähnen kurz davor war, ihm ein Stück aus dem Gesicht zu beißen. Stahl blitzte auf, und der Dämon fiel zur Seite; seine Krallen hinterließen blutige Risse in Gairs Ärmel.
    Tanith hielt sein Schwert in den Händen, und ihre Miene zeugte von tiefster Konzentration. Zu nahe für einen Feuerball. Entschuldigung .
    Die Dämonen stürzten wieder auf ihn zu. Als ob sie von seiner Gabe angezogen würden, flatterten und taumelten Dutzende von ihnen über den Wehrgang auf ihn zu. Tanith konnte ihn entweder abschirmen oder kämpfen, aber nicht beides, und Gair hatte nicht genug Kontrolle über den Sang, um ihr zu helfen. Wie der Engel, den er schon einmal gesehen hatte, hob sie das Schwert, und blaue Flammen hüllten die Klinge ein. Dämonenblut gerann an ihr und blätterte ab. Dann fiel der Schwarm über sie beide her.
    Schwach spürte Gair, wie sich erschöpfte Meister von dem Schild losmachten. Blitze zuckten über den Hof. Fette Regentropfen schlugen auf die Steine um ihn herum und verursachten Geräusche wie ein leises Donnergrollen, doch wenn sie auf seine Haut trafen, spürte er sie kaum. Tanith hatte ihr Bestes gegeben, aber schon floss Blut an ihrem Arm herunter, und bald würde sie nicht mehr in der Lage sein, das Schwert zu heben.
    Das Kreischen eines Raubvogels durchdrang seinen Schädel,

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