Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)
»Siehst du, da ist die Haupthalle, dort der Hof und hier die Zimmer der Schüler.«
»Die Zimmer der Schüler?«, fragte Zeus überrascht und trat in den Raum. »Ich habe alle Kameras im dritten Stock völlig lahmgelegt.«
»Nicht alle. Es gibt immer noch die in den Schlafzimmern.«
»Es gibt Kameras in den Schlafzimmern?« Zeus war überrascht. »Ich hatte keine Ahnung, dass wir die ganze Zeit beobachtet wurden. Das ist irgendwie … peinlich.«
Leider hatten wir alle Kameras im Treppenhaus, die jetzt nützlich gewesen wären, ausgeschaltet.
Taylor kam ebenfalls in die Kommandozentrale.
Die zweite Konsole war komplett der VK -Ebene gewidmet. Es gab eine Reihe von fünfundzwanzig kleinen Bildschirmen, die alle nummeriert und kreisförmig um einen großen zentralen Monitor aufgebaut waren. Auf den kleinen Bildschirmen konnten wir die VK s sehen. In den Zellen selbst war nur wenig Bewegung, die Gefangenen lagen oder saßen auf ihren Betten. In einem Raum hockten ein paar auf dem Boden und spielten Karten.
»Interessant«, stellte Ostin fest und beobachtete sie neugierig. »Sie haben ihre eigene Gebärdensprache entwickelt.«
Bis auf zwei Zellen waren alle belegt, und die meisten hatten mehr als einen Bewohner, einige sogar mehr als vier.
Auf der Hauptkonsole gab es fünfundzwanzig verschiedene Bedienfelder, die jeweils mit drei Knöpfen, einem Kippschalter, einem Schiebeschalter und zwei grünen Dioden bestückt waren. In der Mitte der Konsole befand sich ein Mikrofon.
»Ostin, hilf mir mal«, bat ich ihn.
Ostin kam zu mir und warf einen Blick auf die Konsole. »Jeder Bildschirm und jedes Bedienfeld sind einer Zelle zugeordnet, und wenn du den roten Schalter drückst«, er streckte die Hand aus und drückte auf den roten Knopf von Zelle fünf, und ein Video-Bild von zwei VK s, die man auf dem kleinen Bildschirm gerade Karten spielen sah, erschien auf dem zentralen Monitor, »kannst du die Ansicht einer einzelnen Zelle vergrößern.« Er drückte den Knopf noch einmal und das Bild vergrößerte sich noch mehr. Das tat er so lange, bis wir die Symbole der Karten, die einer der Gefangenen in der Hand hielt, erkennen konnten.
»Das ist mal eine geniale Idee, um beim Kartenspielen zu betrügen«, staunte Zeus.
»Und die Kippschalter bewegen die Kamera.« Ostin schob den Schalter nach rechts und die Kamera schwenkte nach rechts. »Mann, ich wünschte, ich hätte eine davon.«
Er schaute auf die Tasten, die sich auf dem Bedienfeld unter dem roten Schalter befanden. Sie waren mit GA , PS und EH beschriftet. Unter der Taste EH befand sich ein Schiebeschalter. » GA ist logischerweise die Gegensprechanlage. PS … « Ostin rieb sich am Kinn und dachte nach. »Pneumatisches Schloss. Das grüne Licht zeigt an, dass es geschlossen ist. Und EH sind die elektrischen Halsfesseln. Ich vermute, dass der Schiebeschalter darunter die Intensität des Schocks verstärkt; das grüne Licht signalisiert, dass es eingeschaltet ist.«
»Kannst du Jack irgendwo entdecken?«, fragte ich.
»Ist er das in der Neun?« Taylor deutete auf einen kleinen Bildschirm. Der Mann in der Zelle lag auf dem Rücken und starrte an die Decke.
Ich drückte den roten Schalter unter der Neun, und das Bild erschien auf dem zentralen Monitor.
»Drück noch einmal«, verlangte Ostin.
Ich drückte den Knopf ein zweites Mal, bis das Gesicht des Mannes die Hälfte des Bildschirms ausfüllte. »Das ist er«, bestätigte Taylor.
»Ich hab ihn einfach nicht erkannt mit dem Bart«, gestand ich.
»Wo ist Wade?«, wollte Ostin wissen. »Sind die zwei nicht zusammen?«
Ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal, ob Wade noch lebte. Ich hatte noch keine Chance gehabt, ihnen alles zu erzählen, was uns passiert war. »Such weiter.«
»Da ist er!«, rief Ostin glücklich. »In der Elf.«
Ich drückte den Schalter mit der Elf, und das Bild füllte den Bildschirm aus. Wade war nicht allein. Es war noch ein anderer Mann im selben Raum.
»Seine Zelle liegt fast gegenüber von Jacks«, sagte ich.
Ich betätigte den Schalter mit der Neun und das Bild von Jack kam zurück auf die Mitte des Bildschirms. Dann drückte ich die GA -Taste. »Jack?«
Verwirrt sah er nach oben in die Ecke des Raumes.
»Jack, kannst du mich hören?«
Er schaute sich um, als wollte er herausfinden, woher die Stimme gekommen war.
»Jack, ich bin es, Michael. Bist du okay?«
Diesmal nickte er.
»Ich kann überhaupt nichts hören«, sagte ich zu Ostin.
»Er redet nicht. Er trägt noch
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