Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
Vom Netzwerk:
Stock. Insgesamt sechs von ihnen.«
    »Was machen sie? Ich meine, wo genau sind ihre Positionen?«
    »Zwei von ihnen kommen gerade die Treppe runter. Die anderen lehnen mit ihren Waffen über dem Geländer.«
    »Taylor, könntest du die alle auf einmal neu starten?«
    »Ich kann es versuchen.«
    »Ich mach die Tür auf«, sagte Abigail.
    »Bist du bereit?«, fragte ich.
    Taylor nickte. Sie presste die Hände gegen ihre Schläfen. »Los.«
    Abigail zog die Tür auf, und dieses Mal wurden keine Schüsse abgefeuert. Ich schob meine Hand hinein und griff nach dem Geländer. Dann pulsierte ich mit allem, was ich hatte. Es gab lautes Geschrei und ich hörte, wie Waffen und Männer die Treppen hinunterstürzten.
    »Du hast vier von ihnen erledigt«, berichtete Ian. »Einer ist aus dem Schacht in den zweiten Stock gekrochen, und der andere ist in den vierten Stock gerannt.«
    »Wie schlimm steht es um die vier?«
    »Sie bewegen sich nicht.«
    »Achtzehn sind noch übrig«, zählte Ostin nach.
    »Dann beeilen wir uns«, sagte Zeus.
    »Wie viele sind im Stockwerk über uns?«
    Ian schaute hin und her. »Drei.«
    »In der Nähe vom Treppenhaus?«
    »Nein. Das ist die VK -Ebene, sie bewachen die Gefangenen.« Er legte den Kopf schief. »Warte mal, da tut sich was im dritten Stock.«
    »Die anderen Kinder?«, fragte Taylor.
    »Vielleicht. Ich kann nicht so richtig hindurchsehen. Nichelle muss in der Nähe sein.«
    »Wir gehen rauf ins nächste Stockwerk.« Wir stiegen die Treppen hinauf. Plötzlich hielt ich inne. Es ist hoffnungslos , dachte ich. Du führst sie in den Tod. Ergib dich doch einfach.
    »Was hast du?«, fragte Zeus.
    »Es bringt nichts«, antwortete ich. »Das wird nie funktionieren.«
    »Was?«, entfuhr es Taylor.
    »Wir schaffen es nicht«, sagte ich. »Wir kommen niemals hier raus. Sie werden uns töten.«
    »Hör auf so zu reden«, schimpfte Taylor.
    »Nein, er hat recht«, stimmte Zeus zu. »Es ist hoffnungslos.«
    Taylors Augen blitzten. »Nein«, zischte sie, »das ist Tara.« Sie blickte hinter sich. »Abigail, nimm Michael und Zeus an die Hand. Schnell.«
    Abigail rannte eine halbe Treppenflucht nach oben. Als sie meine Hand nahm, war meine Angst wie weggeblasen. »Was ist passiert?«, fragte ich.
    »Es war Tara«, sagte Taylor. »Meine Schwester.«
    »Tara ist deine Schwester?«, fragte ich.
    »Sie ist mein Zwilling. Ich erkläre dir alles später.«
    »Du hast eine Zwillingsschwester?«, fragte Ostin.
    »Mit ihr werde ich fertig«, sagte Taylor. Sie presste die Hände auf die Schläfen und konzentrierte sich. Ein Schrei war im Treppenhaus zu hören. »Hör auf damit, Taylor!«, brüllte Tara.
    »Hör du auf!«, schrie Taylor zurück. »Lass meine Freunde in Ruhe!«
    »Deine Freunde werden sterben!«
    »Werden sie nicht! Warum hilfst du Hatch? Du bist doch ein guter Mensch.«
    »Dr. Hatch ist gut. Er tut das Richtige!«
    »Hatch ist böse. Er hat deine Eltern getötet!«
    »Sie waren nicht meine richtigen Eltern.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht. Denk mal darüber nach, Tara.«
    »Du kannst die Welt nicht ohne Verluste verändern.«
    »Du plapperst einfach alles nach, was er dir mit seiner Gehirnwäsche eingetrichtert hat. Was glaubst du?«
    »Dass du diejenige mit der Gehirnwäsche bist.«
    »Das hat Hatch dir wohl auch gesagt?«
    Tara antwortete nicht.
    »Komm schon, Tara. Du bist ein besserer Mensch. Schließ dich uns an!«
    »Ich bin keine von euch. Ich bin etwas Besonderes. Ich habe besondere Fähigkeiten.«
    »Die hast du, Tara. Du hast diese besonderen Fähigkeiten benutzt, um den Mann auf dem Motorrad zu verletzen. Hast du sie schon jemals für etwas Gutes eingesetzt?«
    »Der Mann auf dem Motorrad war nur ein Mensch.«
    »Ich bin ein Mensch, Tara. Und du auch. Würdest du mich töten, wenn Hatch es von dir verlangt?«
    Sie antwortete nicht.
    »Würdest du?«
    »Du kannst weiterhin im Dreck rumpicken. Ich bin kein Huhn. Ich bin ein Adler.«
    Dann war es still.
    »Sie ist wieder reingegangen«, sagte Ian.
    Ich berührte Taylors Schulter. »Ich hatte keine Ahnung, dass du eine Schwester hast.«
    Taylors Gesicht war wutverzerrt. »Habe ich auch nicht.«

47
    Die Flucht
    V orsichtig schlichen wir uns hoch zur VK -Ebene, Zeus und ich vorneweg, gefolgt von Ostin, Ian, Taylor und McKenna, die mit Abigail das Schlusslicht bildete. Die Kameras im Treppenhaus schwenkten hin und her, wie Tiere, die ihre Köpfe recken, um nach Gefahr Ausschau zu halten.
    »Zeus, übernimm die Kameras«, flüsterte

Weitere Kostenlose Bücher