Die Lucifer-Connection (German Edition)
sich kraftvoll in Bewegung. Wie ein turbogetriebener Wal durchpflügte sie die Straßen der Stadt, die boshaft leuchtete.
„Hast du die genaue Adresse?“
„Nein. Domogalla.“ Gill rief Domogallas Handy an. Er meldete sich beim dritten Klingeln.
„Hier Gill. Wo bist du?“
„Ich bin noch im Revier. Wollt ihr mich einladen? Hätte große Lust auf …“
„Hast du die genaue Adresse von diesem Zaran?“
„Nee. Steht auch nicht im Telefonbuch oder im Internet. Alexa hat sie. Wollte sie da nicht heute hin?“
„Ich brauche sie sofort.“
„Dann muss ich an ihren Computer. Dauert eine Minute.“
„Mach. Ruf mich sofort zurück. Und anschließend … nein. Zuerst schickst du den nächsten Streifenwagen dahin. Sie sollen sich nicht abwimmeln lassen und Alexa sagen, dass sie mich sofort anruft. In Gegenwart der Beamten. Auf keinen Fall in das Haus zurückgehen. Offensichtlich stecken Zaran und sein Handlanger hinter dem Snuff-Film. Und es gibt direkte Verbindungen zu den Satanisten.“
„Ich pack’ es nicht. Okay, bis gleich.“
Cobra raste mit rücksichtsloser Geschwindigkeit durch die Innenstadt Richtung Herdecke. Rote Ampeln interessierten ihn nicht. Insekten klatschten gegen die Windschutzscheibe. Auf dem Wall trat Cobra das Gaspedal durch und jagte den Mercedes auf hundertfünfzig Stundenkilometer hoch. Entspannt lenkte er den Wagen zwischen anderen Verkehrsteilnehmern hindurch, die auf den verschiedenen Fahrspuren stillzustehen schienen. Wie in einem Computerspiel schlängelte er sich meditativ durch den Verkehr. Sollte sie eine Polizeistreife bemerken, wäre es nur wünschenswert, wenn man sie verfolgte.
„Und sein Vater ist noch auf einem Muli geritten“, lachte Klaus, der sich nicht angeschnallt hatte und auf dem Beifahrersitz saß. Gill zündete sich eine Reval an.
„Mein Himmel! Der wird eklig gelb davon! Dein Nikotin saugt sich in meine Polster. Das kriege ich nie wieder raus.“
Gills Handy meldete sich. Domogalla. „Ein Streifenwagen ist unterwegs. Dürfte gleich da sein.“ Er gab Gill die genaue Adresse von Zaran. Die Außenbezirke flogen an ihnen vorbei. Cobra drängte ein behinderndes Auto auf den Bürgersteig ab. Ein wütendes Hupkonzert verfolgte sie einen Moment, dann waren sie schon außer Hörweite.
„Das ist doch wieder so ein Scheiß, bei dem kein Dollar rumkommt“, maulte Klaus.
28
Die blutrote Gulfstream V funkelte auf dem nächtlichen Flughafen. Die ukrainischen Piloten ließen die beiden Rolls-Royce-Triebwerke warmlaufen. Sie checkten die Maschine auf ihren sechs Multifunktionsbildschirmen. Das fünfunddreißig Millionen Dollar teure Flugzeug hatte eine Reichweite von mehr als zehntausend Kilometern und flog mit einer Geschwindigkeit von achthunderteinundfünfzig Stundenkilometern in einer Höhe von fünfzehntausendfünfhundert Metern. Die fast sechzehn Meter lange Kabine hatte Zaran nach seinen Bedürfnissen mit allem Komfort ausstatten lassen. Es gab eine Bar, eine Sitzgruppe, im hinteren Bereich ein abgeteiltes Schlafzimmer und eine Leinwand für Filme.
Bolt fuhr mit der Limousine so nahe wie möglich an das Flugzeug. Er stieg aus und öffnete Zaran die Tür. Zaran winkte den Piloten zu und ging an Bord. Eine hübsche Stewardess in einer figurbetonten grünen Uniform empfing ihn. Nur die Pupillen verrieten, dass sich in ihrem Hirn mehr Chemie tummelte als bei BASF. Sie war geradezu überglücklich, ihn zu sehen: „Wieder eine wundervolle Reise nach Sierra Leone, Meister? Wie ich mich freue!“
„Wir haben nur einen kurzen Aufenthalt, Anita. Und du lässt dich von den Negerschwänzen nur mit Gummi durchficken. Sonst muss ich dich ausmustern.“
Entrüstet entgegnete ihm die junge Schwedin: „Außer mit Ihnen mache ich es immer nur mit Gummi. Aber das wissen Sie doch …“
Bolt zog die bewusstlose Alexa aus dem Kofferraum, warf sie sich über die Schulter und folgte seinem Herrn und Meister. Achtlos ließ er Alexa auf den Teppichboden der Kabine fallen. Dann verließ er das Flugzeug und brachte die Limousine zum Parkplatz im Hangar. Er nahm Zarans Aktentasche und ging zum Flugzeug zurück. Sie mussten noch zehn Minuten warten, bis sie ihre Starterlaubnis erhielten.
Anita servierte Zaran einen Drink, blieb vor ihm stehen und zog den Rock bis zu den Hüften hoch.
„Sehen Sie, ich befolge Ihre Regeln, Kanonicus Docre.“
„Wenn wir unsere Flughöhe erreicht haben, darfst du mir den Schwanz lutschen.“
Ihre Wangen glühten voller Vorfreude. Diesem
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