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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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noch Sparrow als Hindernis übrig bliebe. Wie oft schon haben Ihre Leute bisher versagt, als sie ihn aus dem Weg räumen wollten?«
    »Vor Algier wußten wir nichts über seine Verbindung zu Felix«, erklärte der Mann aus Houston und verteidigte sich, was sonst nicht seine Art war. »Unsere … Fehlschläge sind nicht weiter das Problem. Wir haben Sparrow in Paris aufgespürt und vermuten, daß er von dort aus Wege gefunden hat, nach Amerika zu kommen. Auf alle Fälle kommt er Montag nachmittag am Washington National an.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Lucifer hat auch seine Quellen. Er gehört Ihnen, Black. Ich will ihn am Flughafen abgefangen wissen, ehe er mit irgend jemand sprechen kann.«
    »Ich werde mich persönlich darum kümmern.« Black blickte zur abgedunkelten Ecke hinüber. »Und ich werde Tungsten mitbringen, damit er sich seines ihm so ähnelnden Freundes entledigen kann.«
    Wieder lächelte der schwarze Riese und umschloß mit der Faust eine kleine Messingfigur, die er zu einem festen Ball zusammenpreßte.
    »Lassen Sie ihn nicht entwischen«, warnte der Mann aus Houston. »Jeder Kontakt seinerseits zu unseren Washingtoner Freunden könnte uns teuer zu stehen kommen.«
    »Überlassen Sie das nur mir«, beruhigte Black ihn. »Überlassen Sie das nur mir.«
    Eine Stunde, nachdem Paul Quinn seinen Dialog mit dem Computer beendet hatte, fuhr eine schwarze Limousine vor dem J. Edgar Hoover Building vor. Quinn trat langsam näher.
    »Steigen Sie ein, Paul«, gebot eine Stimme vom Rücksitz durch ein geöffnetes Fenster, dessen Scheibe langsam wieder zuglitt.
    Quinn öffnete die Wagentür und ließ sich auf dem geräumigen Sitz nieder. Neben ihm saß FBI-Director Thames Farminson. Farminson klopfte gegen das schallundurchlässige Glas, das sie von den Vordersitzen trennte. Der Chauffeur nickte und reihte sich mit dem Wagen wieder in den Verkehr ein.
    »Wohin fahren wir?« fragte Quinn.
    »Zum Weißen Haus. Die Touristenstrecke. Ich weiß gerne, ob ich jemanden mitnehme. Hatten Sie Erfolg beim Aufspüren von Lennagin?«
    »Nein, und gerade habe ich einen Report vom Sonderkommando erhalten, das ich ins Hilton geschickt habe. Sie haben in seinem Zimmer eine Leiche gefunden, die zu irgendeinem Monster gehört, das sicher in unserer Software auftaucht.«
    »Glauben Sie, daß Lennagin ihn getötet hat?«
    »Nur, weil der Kerl dasselbe mit ihm vorhatte. Nach der Schweinerei im Zimmer und dem Zustand der Leiche zu urteilen, muß ein mörderischer Kampf stattgefunden haben. Wie auch immer, der Junge hat das Hotel überstürzt verlassen. Hat nicht mal all seine Sachen mitgenommen und die Rechnung nicht bezahlt.«
    »Vielleicht kommt er zurück?«
    »Würden Sie das tun?«
    »Wenn Sie's so sagen, nein. Aber warum ist er nicht auf Sie zurückgekommen?«
    »Keine Ahnung. Irgendwas muß ihn verscheucht haben. Unter diesen Umständen gehört dazu nicht viel.«
    »Vielleicht haben sie ihn erwischt, nachdem er das Hotel verlassen hat.«
    »Sicher. Aber ich neige eher zu der Annahme, daß er es geschafft hat, rauszukommen. Der Junge ist kein Profi, aber er besitzt verdammt gute Instinkte und ist auf der Hut. Ich glaube, daß er noch lebt.«
    »Und wohin ist er?«
    »Ich tippe auf Europa. Er muß sich sehr alleine vorkommen, und heute vormittag hat jemand versucht, ihn umzubringen. Also wird er wohl Jagd auf sie machen. Ich denke, daß er es wagt und versucht, sie aufzuspüren.«
    »Wie?«
    »Der Bursche ist kein unbeschriebenes Blatt. Vor rund einem Dutzend Jahren wurde sein Vater in Südafrika Opfer eines Anschlags. Seither läßt der Terrorismus Lennagin nicht mehr los. Noch ehe Bill Bathgate in sein Leben trat, hatte er Namen und Orte in seinem Kopf gespeichert, die ihm zunächst erst mal helfen werden.«
    »Helfen werden, sich umbringen zu lassen, meinen Sie.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
    »Sie scheinen eine Menge Vertrauen in diesen Burschen zu setzen, Quinn.«
    »Ich mag ihn, wahrscheinlich ist das alles. Aber Sie hätten ihn reden hören sollen. Verängstigt, aber cool. Dummerweise habe ich nicht richtig zugehört. Ich fühle mich beschissen, wenn Sie den Ausdruck gestatten, Sir. Ich hätte ihn während des Computer-Checks im Büro warten lassen sollen. Aber als ein lockenhaariges Bürschchen mit Grübchen in mein Office stolziert kam wie jemand aus Hardy Boys, dachte ich bloß, warum er mir den Samstag ruinieren muß. Hat meinen ersten Eindruck dann völlig über den Haufen geworfen.«
    Quinn zögerte.

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