Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
mußte den Jungen alleine damit fertig werden lassen. Das Aufkreuzen des Mannes paßte mir ganz gut in den Plan. Eine Verbindung zwischen dem FBI und Lennagin hätte alles kaputtgemacht.«
    »Bleibst du dem Jungen weiter auf den Fersen?«
    »Ich treff ihn am Zielort.«
    »Kannst du seine Schritte so gut voraussagen?«
    »Ich habe ihn inzwischen kennengelernt. Er ist schnell von Begriff. Nach menschlichem Ermessen müßte er längst tot sein.«
    »Wenn Ihre Mission fehlschlägt, Oberst, können wir das in zwei Wochen alle sein.«

20
    Das schrillende Telefon auf dem Schreibtisch schreckte Renaldo Black aus seinem Sessel in dem hoch gelegenen Luxusappartement im Watergate-Komplex, dem es an entsprechendem Mobiliar auffällig mangelte. Black plazierte den Hörer auf der Schreibunterlage und ließ das Gespräch über eine Sprechanlage kommen.
    »Ihre Versuche, Lennagin zu töten, sind also fehlgeschlagen«, klagte ihn eine Stimme aus Houston an, die durch Entfernung und Entzerrer verfremdet klang. »Sie versicherten mir, es würde keine Schwierigkeiten geben.«
    »Ich habe nur heute versagt«, sagte Black ausdruckslos.
    »Ihre Leute haben zweimal versagt. Wenn sie ihren Job erledigt hätten, wäre Lennagin überhaupt nie nach Washington gekommen.« Black warf einen Blick in die abgedunkelte rechte Ecke des Zimmers, wo sich eine mächtige Gestalt von den heruntergelassenen Jalousien abhob. »Wir hätten meinen Mann nehmen sollen, um uns seiner zu entledigen, als wir noch die Gelegenheit dazu hatten.«
    »So wie er sich Bathgates entledigt hat? Ich denke nicht. Wir können von Glück sagen, daß unser Räumkommando kam, ehe noch jemand außer Lennagin über die Leichen stolperte. Subtilere Methoden sind gefragt.«
    »Dank subtilerer Methoden sind zwei Ihrer Leute tot.«
    »Subtilität hatte damit nichts zu tun. Eine Leiche wurde in der Wartungshalle des Busdepots aufgefunden, die andere auf ihrem Sitzplatz im Flugzeug nach Washington. Beide Exekutionen waren höchst professionell, ganz sicher nicht Lennagins Werk.«
    »Das wirft eine interessante Frage auf. Vielleicht hat der Junge einen Schutzengel.«
    »Den er heute morgen im Hotel aber nicht brauchte«, warf der Mann aus Houston barsch ein. »Sie versprachen, einen guten Mann einzusetzen.«
    »Das tat ich.«
    »Sie wollen also sagen, daß dieser College-Knabe besser war.«
    »Er hatte mehr Glück und war verzweifelt. Das zusammen führt oft zu Glanzleistungen, ja.«
    »Und wohin wird diese Verzweiflung ihn jetzt führen?«
    »Außer Landes, wo er unsere Spur zu finden glaubt.«
    »Ist sie das nicht?«
    »Nur, wenn wir es gestatten. Wir können es aber auch zu unserem Vorteil nutzen.«
    »Von Vorteil wäre es, wenn wir den Jungen erledigen könnten, ehe er das Land verläßt.«
    »Selbst wenn wir ihn aufspüren würden, bin ich anderer Ansicht«, widersprach Black gelassen. Die Stimme der Vernunft war nicht unbedingt seine Sache. »Wir benötigen ihn noch eine Weile lebend.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Um herauszufinden, wer die Schwingen seines Schutzengels leitet. Irgend jemand scheint sehr daran interessiert, ihn am Leben zu halten, womit er unser Feind ist.«
    »Vielleicht einer von Bathgates Getreuen.«
    »Der Doctor war der letzte. Tungsten hat sich wirkungsvoll seiner angenommen.«
    Die hünenhafte schwarze Gestalt trat aus dem Schatten und streckte ihre unbehandschuhten Stahlfinger. Sie knackten leise. Er lächelte.
    »Was schlagen Sie also vor, wie wir die Identität dieses Engels feststellen können?« fragte der Mann aus Houston.
    »Das überlasse ich Gabriele. Sie ist bereits nach Europa unterwegs und kommt vielleicht noch vor Lennagin am Ziel an. Keine Sorge, der Junge ist harmlos. Er kann uns nicht weiter schaden.«
    Der Mann aus Houston dachte kurz nach. »Ich verstehe nicht, warum er nicht zum FBI zurückgekehrt ist.«
    »Ich vermute, daß unser mysteriöser Engel irgendwie dahinter steckt. Keine Angst. Ich kümmere mich um den Jungen.«
    »Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Keine Zeit für Ausrutscher, Black, null Zeit. Wo wir gerade dabei sind, wie weit sind Sie mit dem Sprengstoff?«
    »Fast die ganzen hundertfünfzig Pfund sind in passendes Format gebracht worden. Wir werden le plastique vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden vor dem fraglichen Moment an Ort und Stelle haben.«
    »Isosceles hängt davon ab«, sagte die Stimme aus Houston. »Wir benötigen einen wirkungsvollen Auslöser für das Projekt, damit alles nach Wunsch läuft.«
    »Womit nur

Weitere Kostenlose Bücher