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Die Luecke im Gesetz

Die Luecke im Gesetz

Titel: Die Luecke im Gesetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingo Lenssen
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SMS gebeten, bei einer bestimmten Telefonnummer anzurufen.
    Sie ahnen schon etwas? Genau: Was Sie hier »gewinnen«, ist eine unnötige, nervige Warterei in einer Warteschleife, die Sie hohe Telefongebühren kostet, und eine Warteschleife, die niemals endet!
Trick Nr. 3
    Ist Ihnen das auch schon passiert? Sie erhalten auf Ihrem Handy per SMS solcherlei Anfragen wie: »Wie ist Dein Name, was würdest Du jetzt gerne mit mir machen?«
    Wenn Sie dann wirklich zurückrufen, seien Sie sich bewusst, dass Sie eine Nummer benutzen, die Sie im Zweifel ab 1,99 € pro Minute kostet. Denn auch hier ist man weniger an Ihnen, sondern vielmehr an Ihrem Geld interessiert!
Trick Nr. 4
    Und wie kann man Sie sonst noch locken? Vielleicht mit:
§ »Ein lukrativer Nebenjob wartet auf Sie, rufen Sie an unter 0900 …«
§ »Sehen Sie gut aus? Wollen Sie auch als Model arbeiten? Rufen Sie uns an unter 0900 …«
§ »Übernachten Sie wie ein König, wir vermitteln günstige Hotel­angebote. Rufen Sie an unter 0900 …«
§ »Sie wollen in die USA, wir helfen Ihnen bei der Suche nach einer Green Card. Rufen Sie uns an unter 0900 …«
    Auch hier gilt: Niemand will Ihnen helfen, es geht nur um die Telefongebühren – die Sie zahlen, wenn Sie zurückrufen!
Trick Nr. 5
    Aufpassen sollten Sie generell bei Rückrufen auf folgenden Servicenummern: 0900, 0137 oder 0088. Hier werden pro Minute zwischen 1,99 € und 5,- € fällig.
    Wenn Sie also nicht geschröpft werden wollen, lassen Sie besser die Finger weg von solchen Nummern!
T rick Nr. 6
    Es kann auch sein, dass Sie auf Ihrem Handy eine Nachricht erhalten mit dem Inhalt: »Sie haben eine MMS erhalten, bitte schicken Sie zum Abruf eine SMS an uns.«
    Doch Achtung: Hier will Ihnen niemand eine MMS zusenden, das könnte er/sie ja auch tun, ohne dass Sie vorab eine SMS schicken müssten. Vielmehr geht es wieder darum, Sie abzucashen.
Trick Nr. 7
    Sie kennen sie alle, die Benachrichtigungszettel der Postzustellerfirmen, die in Ihrem Briefkasten liegen, wenn Sie nur mal kurz außer Haus waren und der Paketbote natürlich genau dann bei Ihnen geklingelt hat. Nur, diesen einen Paketzusteller, von dem Sie nun einen Benachrichtigungszettel im Briefkasten haben, kennen Sie überhaupt nicht. Es ist weder die Post, DHL, FedEx, UPS, Hermes oder GLS. Auf diesem Benachrichtigungszettel werden Sie aufgefordert, unter der Telefonnummer 0900 … anzurufen. Sie wissen schon, was Sie erwartet? Eine Warteschleife, die Sie 1,99 € pro Minute kostet. – Von wegen Paket!
Trick Nr. 8
    Würden Sie es abschlagen, einem hilfesuchenden Menschen Ihr Telefon für einen einzigen Anruf zu überlassen? Mit dieser Masche sind Mandanten von mir in Fußgängerzonen angesprochen worden. Wenn Sie Ihr Handy dann hergeben, und im Nachhinein die Nummer kontrollieren, finden Sie die angewählte Nummer 0900 … Ein solcher Hilfsdienst hat einen meiner Mandanten einmal über 30,- € gekostet.
Trick Nr. 9
    Einer meiner Mandanten hatte in einem Wochenblatt inseriert und seinen Rasenmäher zum Kauf angeboten. Da er unter der Woche häufig unterwegs war, hatte er seine Handynummer angegeben. Er hat alle SMS-Anfragen und Bitten um einen Rückruf beantwortet. Immer waren es 0900-Nummern. Zunächst war es ihm nicht aufgefallen. Als er misstrauisch wurde, hatte er bereits für über 100,- € telefoniert. Natürlich hatte keiner der Angerufenen irgendein Interesse an seinem Rasenmäher.
    Zum Abschluss dieses Kapitels noch ein generelles Wort zu Warteschleifen :
    Im Jahr 2011 sollen Telefon-Warteschleifen deutsche Verbraucher insgesamt 144 Millionen € gekostet haben, so berichtete die Süddeutsche Zeitung . Aber das soll sich ändern. Nach einer Neuerung im Telekommunikationsgesetz dürfen diese Warteschleifen ab dem 1. Juni 2013 die ersten zwei Minuten nichts mehr kosten.
    Kontrollieren Sie also Ihre Telefonrechnung und melden Sie Verstöße bei den Verbraucherschutzzentralen.
6. Die Handysperrung
    Walter T. hatte seine Handyrechnung von 28,- € nicht rechtzeitig an seinen Mobilfunkanbieter überwiesen und war so in Zahlungsverzug geraten. Der Mobilfunkanbieter fackelte daraufhin nicht lange und sperrte ihm kurzerhand sein Handy.
    Nichts Ungewöhnliches – denkt man auf den ersten Blick: Wer nicht bezahlt, der hat auch keinen Anspruch auf Leistungen.
    Der Bundesgerichtshof sieht das aber anders. Erst ab einem Zahlungsrückstand von über 75,- € ist die Sperrung des Mobilfunkanschlusses rechtens. Dies ist genau die Summe, bei der auch

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