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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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Wunder, dass sie keinen Mitschüler angefasst hatte. Kinder waren noch gefährdeter, da sie weniger Energie als Erwachsene hatten,
    auch wenn man es eher andersherum vermutet hätte.

    Als Gabriella zurückkam war das Wasser natürlich kalt und ich ließ ihr ein neues Bad ein.
    Ich legte mich auf mein Bett und las ein wenig. Fertig gebadet kam Gabriella mit nassen Haaren zu mir und kuschelte sich an mich.
    Bald war sie erschöpft eingeschlafen.
    Da hörte ich ein Klopfen an der Tür.
    Der Türgriff drehte sich und Chilali trat ein.
    „Chi, was ist? Du siehst aufgeregt aus.“
    Chilali wich meinem Blick aus.
    „Du musst wissen, Josephine, dass ich keine andere Wahl habe. Aber ich möchte, dass du weißt, warum ich das hier tue. Einst, vor sehr, sehr langer Zeit war ich ein Engel.“
    Sie sah mich immer noch nicht an. Ich sah sie an. Das passte. Irgendwie.
    „Aber als Luzifer am zweiten Tag nach Gottes letzter Schöpfung den Krieg der Engel auslöste, ließ ich mich mitreißen. Ich revoltierte und fiel auf die Erde. Damals entsandt Michael, anstelle von Gott, der ja schlief, seine treuesten Engel, um alle Revoluzzer zu richten.
    Er duldete keinen Ungehorsam. Wer konnte schloss sich Luzifer an, denn er gewährte Schutz. So entstanden auch die ersten Dämonen. Denn kein Engel des Herrn ertrug das Leid, das er in der Hölle sieht, ohne, dass seine Seele verfault und sein Geist zerrüttet“, ich unterbrach sie.
    „Aber es kann doch nicht sein, dass jeder Dämon eigentlich ein Engel ist, das geht doch nicht!“
    Sie seufzte nur.
    „Es stimmt. Nicht jeder Dämon ist ein Engel. Aber sie alle stammen von den Gefallenen Engeln ab.
    Sie sind die neuen Generationen. Durch und durch Dämon. Einzig Luzifer hat sein Erbe als Engel behalten. Nun, diejenigen, die nicht zu Luzifer gingen versteckten sich. So wie ich es tat.
    Aber sie fanden mich. Sie waren sehr gut in dem was sie taten. Doch der Zufall wollte es, dass ausgerechnet Anael mich fand. Er war mein Freund, als wir noch im Himmel lebten. Er sah mich an, und ich wusste, er war hin und her gerissen.
    Schließlich schlug er mir einen Handel vor.
    Er würde mir all meine Kräfte nehmen, zusammen mit meinem Augenlicht. Dafür aber ließe er mir meine Unsterblichkeit, damit ich ewig bereuen würde, für das, was ich getan hatte.
    In meiner Verzweiflung stimmte ich ihm zu.
    Es schien keinen anderen Weg zu geben. Damals wusste ich nicht, was es bedeutete blind zu sein. Denn sobald er mir alles genommen hatte, brach meine Welt zusammen.
    Ich hatte mir ausgemalt, wie es sein würde, nichts zu sehen. Aber ich hatte keine Vorstellung, wie es wirklich sein würde, wie sich herausstellte.
    Ich zerbrach beinahe daran. Ich hatte die Schöpfung meines Vaters gesehen, sie war die letzte Verbindung, die ich noch zu ihm hatte.
    Ich war so unglücklich.
    Ich versuchte mir das Leben zu nehmen, aber nichts funktionierte.
    Ich stach mir ein Messer in die Brust, zündete mich an, band mir Gewichte um die Beine und sprang ins Meer, doch ich konnte nicht sterben.
    Und dann geschah es. Gerade als ich von einer Klippe springen wollte, hielt mich jemand auf.
    Es war Luzifer. Er hielt meine Hand und sagte mir, dass er mich erlösen könnte. Oder er gab mir mein Augenlicht zurück und ich müsste nur einen einfachen Auftrag für ihn erledigen. Ich weiß, jeder kluge Mensch hätte sein Angebot ausgeschlagen, denn er ist schließlich der Teufel, und keiner seiner Aufträge ist einfach.
    Aber ich war viel zu verzweifelt um noch einen klaren Gedanken zu fassen.
    Also stimmte ich zu, und erhielt mein Augenlicht. Nun, den einfachen Auftrag, den er mir erteilte verstand ich damals nicht einmal wirklich.
    Er sagte, irgendwann würde sein Sohn geboren werden. Sein Sohn und Gabriels Tochter würden ein Kind bekommen. Meine Aufgabe war es dieses Kind und seine Mutter zu ihm zu bringen, wenn er es befahl. Viele tausend Jahre habe ich nach den beiden gesucht, denn immer wieder drohte er mir, sein Geschenk zurück zu nehmen.
    Richtig schwer wurde es für mich erst, als ich dich und Gabriel kennen lernte. Aber es ist wie ich schon sagte. Ich habe keine Wahl.“
    Endlich sah sie mir in die Augen und ich erkannte tiefes Bedauern darin. Sie stand immer noch mit dem Rücken zur Tür.
    Ich warf einen Blick auf Gabriella die auf meinem Bett schlief. Ich wusste, dass Chilali mich mit Leichtigkeit würde überwinden können.
    Diese Aussichtslosigkeit gefiel mir gar nicht. „Josephine, bitte. Begleite mich freiwillig. Ich

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