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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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aus, von dem ich nicht mal gewusst hatte, dass ich ihn hielt.
    Mit eiligen Schritten ging ich zu Benni, der immer noch mit geschlossenen Augen auf der Chaiselongue lag. Ich kniete mich hin und legte ihm eine Hand auf die Stirn.
    Sie war eiskalt.
    Mit der anderen Hand besah ich mir die Platzwunde an der Schläfe. Es fehlten nur ein paar Zentimeter und er wäre schon jetzt nicht mehr zu retten.
    Als ich ihm die Haare aus der Wunde strich spürte ich auch am Hinterkopf eine Beule.
    Als ich die Hand zurückzog klebte kaltes Blut an meinen Fingern.
    Scheiße!
    Meine Augen brannten und ich musste mich stark zusammenreißen um nicht jetzt vor allen Zuschauern zu heulen. Ich presste die Lippen aufeinander und zog mit zwei Fingern seine Lider hoch.
    Die Iris seines linken Auges zog sich sofort zusammen nur sein rechtes Auge brauchte doppelt so lang wie gesund war.
    Ich klappte seine Lider wieder zu und setzte mich neben ihn. Währenddessen war Nakisa an mich heran getreten und warf einen besorgten Blick auf meinen Freund.
    Sie legte eine Hand auf meine Schulter.
    Ich sah zu ihr auf, und ich brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, dass mein Gesicht verzweifelt aussah. Mein Blick huschte kurz zurück zu Benni und dann wieder zu Nakisa.
    Die Botschaft war klar.
    Hilf ihm…
    Nakisa kam zu mir und sah mich ernst an. „Josephine, du weißt, das hier ist ernst. Ich kann ihm helfen, aber dann musst du mir erlauben, dass ich sein Gedächtnis verändere. Er weiß zu viel über unsere Welt. Das ist nicht gut. Weder für ihn noch für uns. Wenn ich ihn geheilt habe, wird er sich an nichts mehr erinnern. Bist du damit einverstanden?“ Sie sah mir fest in die Augen.
    Ich wusste, was sie nicht sagte, es war trotzdem klar. Wenn sie sein Gedächtnis verändert hatte, dann würde ich ihn nie wieder sehen können.
    Ich unterdrückte die Tränen, die mir in den Augen brannten und atmete tief durch.
    „Gib mir bitte noch einen Moment mit ihm…“
    Sie zuckte mit den Schultern.
    „Aber nich t zu lange, sonst kann ihm niemand
    mehr helfen.“
    Ich wollte Benni in sein Zimmer tragen.
    Einer der Soldaten merkte, dass ich es allein nicht schaffte und half mir ihn zu tragen.
    In seinem Zimmer angekommen legten wir ihn auf sein Bett. Dann ließ uns der Soldat wieder in Ruhe.
    Ich legte Benni eine Hand auf die Wange und da war es um mich geschehen.
    Die Erinnerungen schlugen über mir zusammen und ich hatte keine Wahl.
    Ich durchlebte jede einzelne noch einmal.
    1 Tag vor meinem 16. Geburtstag war Benni mit mir nach Paris geflogen und wir haben auf dem Eiffelturm angestoßen.
    Es war das beste Geburtstagsgeschenk, das er mir machen konnte. Nur er und ich und Paris.
    Das war wohl der Zeitpunkt, an dem wir inoffiziell zu einem Paar wurden.
    Ich habe den genauen Augenblick nämlich niemals mitbekommen. Eines Tages war es einfach so.
    Eine weitere Erinnerung. Früher diesmal. Sehr viel früher. Einschulung.
    Ich saß schon auf meinem Platz, als plötzlich ein kleiner Junge, der sich als Benjamin vorstellte neben mir stand und mich fragte, ob ich einen gewissen Mr.Katzen kenne.
    Verlegen antwortete ich mit Nein.
    Da lachte er und setzte sich neben mich.
    Damals verstand ich das nicht, heute schon.
    Eine nicht enden wollende Kette von Erinnerungen stach immer wieder auf mein Herz ein, wie Nadeln. Ich wusste nicht, wie viel Schmerz mein Herz noch ertragen konnte, bevor es endgültig brechen würde. Erst Gabe und nun Benni.
    Tränen verschleierten meinen Blick und ich blinzelte.
    Als mein Blick durch das Zimmer glitt, fiel er schließlich auf die offenstehende Tür des Wandschranks.
    Hatte ich vorhin den Safe zugemacht?
    I ch beschloss nachzusehen.
    Ich betrat zum zweiten Mal den kleinen Raum und sah, dass die Tür des Safes immer noch sperrangelweit offen stand. Gerade wollte ich die Tür grade ins Schloss fallen lassen, als mein Blick auf die Fotos und das Ringetui fielen, das ich vorhin schon gesehen hatte.
    Ja, ich bin einfach zu neugierig.
    Ich nahm alles heraus und ging zurück zu Benni. Ich setzte mich neben ihn auf das King Size Bett und fing an die Fotos durchzublättern.
    Ich merkte erst, dass ich wieder weinte, als heiße Tränen auf die Fotos tropften.
    Es waren alte und neuere Fotos von Benni und mir. Er hatte sie alle aufgehoben…
    Meine Finger fuhren über ein Bild auf dem Benni und ich Halloween gefeiert haben.
    Ich war Mina Harker und er Dracula.
    Die Kostüme waren unglaublich aufwändig in einer Schneiderei angefertigt worden, mit echtem

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