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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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hinterher rannte.
    Ich versuchte mir Zeit zu verschaffen, indem ich alle Möbel, an denen ich vorbeikam umstieß.
    Und tatsächlich, ich hörte Luzifer hinter mir fluchen. Dann hatte ich eine Idee.
    Statt in Bennis Zimmer zu rennen, hechtete ich durch die Tür zu meinem Gästezimmer.
    Ich konnte mich erinnern, dass Benni immer und überall die Fenster offen ließ, und hoffte, dass er heute keine Ausnahme gemacht hatte.
    Mit einem Satz war ich auf dem Bett und sah, dass das Fenster weit offen stand.
    Ich hätte Benni umarmen können.
    Noch während ich aus dem Fenster sprang dachte ich an meine Flügel. In den drei Monaten der Einsamkeit hatte ich meine Reaktionen deutlich verbessert und es war nun keine Aufgabe mehr für mich. Ich flog sofort nach rechts, und sah zu meinem Glück, dass Bennis Fenster ebenfalls offen war. Ich landete auf dem teuren Parkett schloss sofort das Fenster hinter mir, zog die Vorhänge davor und verriegelte die Tür.
    Als letztes packte ich meine Flügel wider ein. Dann ging ich zum großen Wandschrank und trat durch ihn in ein kleines Nebenzimmer ein. Von außen war es nicht zu erkennen, aber ich hatte es einmal entdeckt, als wir zwei verstecken gespielt hatten. In diesem kleinen Raum war ein Safe in die Wand eingelassen und daneben war ein Tastenfeld. Scheiße, wie war die Kombination?!
    Ich hatte nur drei Versuche, bevor der Alarm ausgelöst wurde. Ich könnte oben rechts auf dem Bildschirm drei kleine Punkte erkennen.
    Jeder stand für einen Versuch.
    Als erstes probierte ich 2 3 6 5 2 6 4 6.
    Benjamin.
    Mit einem hässlichen Piepsen verschwand einer der Punkte.
    Mist.
    Mir blieb nicht mehr viel Zeit…
    Ich dachte angestrengt nach.
    8 6 2 9.
    Toby, so hieß sein erster Hund, den er über alles geliebt hatte. Und ein weiterer Punkt verschwand. Ich stöhnte.
    Denk nach, Josie, denk nach!
    Was hatte er gesagt? Safe und Josie.
    War der Code etwa mein Name? Aber wenn ja, war es Josephine oder Josie.
    Ich hatte nur einen Versuch. Da hörte ich wie etwas Schweres gegen Benni Tür krachte.

    Josie oder Josephine?!
    5 6 7 4 3.
    Josie.
    Ich hielt den Atem an, und das Geräusch eines sich öffnenden Schlosses erlöste mich.
    Mit einem leisen plonk! Schwang die Tür ein wenig auf.
    Im Safe lag fast nichts.
    Nur ein paar Fotos, die ich mir jetzt aber nicht genauer ansehen konnte, ein kleines schwarzes Ringetui und schließlich meine goldene Kette.
    Ich griff danach und legte sie mir um den Hals.
    Das kühle Gefühl beruhigte mich. Aber nun wusste ich nicht, wohin ich gehen sollte.
    Der einzige Ausweg der mir einfiel war das Fenster, aber selbst wenn ich einfach wegfliegen würde, könnte ich Benni jetzt nicht einfach hier bei Luzifer liegen lassen. Also schlich ich aus dem Schrank und mein Blick huschte zur Tür.
    Sie hatte eine große Delle, aber noch hielt sie stand. Der Vorhang vor dem Fenster war immer noch geschlossen, sodass ich nicht dahinter sehen konnte. Vorsichtig ging ich zum Fenster und versuchte hinter den Vorhang zu spähen.
    Ich sah nichts, also riss ich den Vorhang in einem Schwung zur Seite und duckte mich.
    Doch dahinter war nichts.
    Ich öffnete das Fenster und sprang ins Nichts. Als meine Flügel erschienen hörte ich neben mir ein Lachen.
    Mein Kopf fuhr herum und ich sah Luzifer neben mir auf der Fensterbank des Gästezimmers sitzen.
    Er stieß sich ab und griff nach mir.
    Ich wich ihm aus und ließ mich ein paar Meter nach unten fallen. Er folgt mir und ich schlug so schnell mit den Flügeln, wie ich nur konnte.
    Ich war nun direkt unter dem Wohnzimmerfenster, dass niemand geschlossen hatte, seit Benni sich an der Fassade den Kopf gestoßen hatte.
    An der Wand klebte ein wenig Blut und das gab mir neue Kraft. Mit einem Satz kniete ich auf der Fensterbank und ließ meine Flügel erneut verschwinden. Dann rollte ich mich nach innen und auf dem Fußboden ab.
    Grade, als ich neben Benni in die Hocke ging trat Luzifer elegant durch das Fenster ein.
    „Josephine, warum gibst du mir da Amulett nicht freiwillig? Warum vertraust du mir nicht?“
    Die Direktheit mit der Luzifer das fragte, verwirrte mich. Das hatte ich nicht kommen sehen.
    „Du bist böse! Jeder weiß das. Du wirst das Amulett nur für deine bösen Machenschaften nutzen!“
    Er schnalzte mit der Zunge.
    „Ach mein Kind, wer hat dir denn das eingeredet. Das war mein Bruder Gabriel, nicht wahr? Ach er hatte schon immer einen schlechten Einfluss auf naive Gemüter. Warum vertraust du Gabriel und nicht mir. Ihn kennst du

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