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Die Macht der Drei

Titel: Die Macht der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Gruppen unterscheiden: die Physiker, die Militärs und die breite Volksmenge.
    Die Vertreter der physikalischen Wissenschaft versuchten es, stichhaltige Erklärungen für die erstaunlichen Wirkungen zu geben. Aber die Isolierung und Speicherung der Formenenergie, die geniale Entdeckung Silvester Bursfelds, lag weit außerhalb der wissenschaftlichen Erkenntnis. So tappten alle Erklärer, die ihre Wissenschaft über den Rundfunk und in den großen Blättern der fünf Weltteile bekanntgaben, im dunkeln.
    Englische Flugtaucher waren fünftausend Meter hoch in den Kordilleren abgesetzt worden. Die Maxwellschen Gleichungen gestatteten es schließlich, die wirksamen Magnetfelder nachzurechnen, durch welche die schweren Flugtaucher gepackt worden waren. So folgerte man dann weiter, daß es der unbekannten Macht auch möglich wäre, alle großen Schlachtflotten auf irgendeinen Berggipfel zu schleudern.
    Nachdem die Entwicklung bis zu diesem Punkt gediehen war, häuften sich die Vorträge und Zeitungsartikel, in denen die Grenzen der unbekannten Macht immer kühner und grenzenloser behandelt wurden.
    In den Vereinigten Staaten hielt man sich an die wenigen Mitteilungen die der neue Minister des Äußern Dr. Glossin machen konnte. Besonders Professor Curtis arbeitete angestrengt und konnte bereits wenige Tage später einen Versuch auf offener See vornehmen. Um die zehnte Vormittagsstunde dieses Tages fuhr das Schiff mit der Stahlungseinrichtung aus dem Hafen. Curtis hatte eine Anordnung geschaffen, die ein elektromagnetisches Feld ziemlich geschlossen nach einer Richtung auszustrahlen vermochte. Ein ausrangiertes Torpedoboot war als Ziel für die Versuche in Aussicht genommen. Er hoffte, bis auf eine Entfernung von tausend Meter merkliche Magnetisierungen hervorbringen zu können.
    Umgeben von seinen Assistenten, stand er neben den gerichteten Antennen, die das elektromagnetische Feld über den Bug des eigenen Schiffes nach dem Torpedoboot hinschleudern sollten. Die Schalthebel wurden eingeschlagen. Hochfrequente elektrische Energie durchbrauste die Antennen.
    Professor Curtis wurde von Unruhe ergriffen. Die Wirkungen, die man vom Torpedoboot meldete, gingen erheblich über die von ihm als möglich errechneten hinaus. Er gab den Befehl, die Energie in den Antennen abzustellen.
    Darauf ließ er sich mit einem Seufzer in einen Sessel fallen. Denn die Wirkung auf dem Torpedoboot hörte nicht auf. Im Gegenteil. Sie stieg, bis schließlich der elektromagnetische Wirbel das ganze Boot packte, aus dem Wasser hob und auf das sandige Ufer schleuderte, wo es, im Sturz berstend, liegenblieb.
    Mit verhaltenem Atem hatte man auf dem Versuchsschiff die Katastrophe beobachtet. Ein Ruf seines ersten Assistenten veranlaßte Professor Curtis aufzublicken, die Vorgänge auf dem eigenen Boot zu verfolgen.
    Die gerichteten Antennen lösten sich in Kupferdampf auf. Sie leuchteten einen Augenblick grünlich schillernd und waren dann verschwunden. Spanndrähte und Isolatoren fielen angeschmolzen und zersplittert auf das Schiffsdeck nieder. Dann packte ein Wirbelsturm das ganze Versuchsschiff und warf es neben das Torpedoboot auf das Gestade.
    Professor Curtis ließ das Geländer los und rollte über das schrägliegende Verdeck in den weichen Seesand. Das war das Ende der amerikanischen Versuche. Der Bericht, den der Professor noch am selben Nachmittag nach Washington sandte, erklärte es für aussichtslos, gegen die Mittel der bekannten Macht anzukämpfen.
    Einen Tag später hielt Professor Raps in der Technischen Hochschule zu Berlin sein Kolleg über theoretische Elektrodynamik. Die Studenten spitzten die Bleistifte, um das Kolleg wie immer mitzuschreiben. An diesem Tag wären die retardierten Potentiale dran gewesen. Aber der deutsche Professor brachte etwas ganz anderes…
    »Meine Herren, auch ich habe es versucht, mit den Mitteln unserer Wissenschaft das Geheimnis der unbekannten Macht zu ergründen. Die Wirkungen, die zuverlässig berichtet worden sind, lassen sich nur dann erklären, wenn wir annehmen, daß die Macht ein Mittel besitzt, um Atomenergie aus jeder x-beliebigen Entfernung zur freien Entwicklung zu bringen. Die Energie dürfen wir nach Oliver Lodge zu zehn Milliarden Pferdekraftstunden für jedes Kubikzentimeter annehmen.
    Unsere Wissenschaft kennt bisher kein Mittel, diese Energie frei zu machen. Sicherlich keins, um sie auf weite Entfernungen und mit absoluter Treffsicherheit zu entfesseln…«
    Die Studenten schrieben mit. Das

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