Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
sondern ein Krieg im ganzen Reich. Selbst du müßtest das erkennen. Die einzige Hoffnung dieser Stadt ruht auf einem Führer, dem alle folgen, und in dieser Stunde würde Kadakithis dieser Mann sein. Ich habe vor, ihm meine Dienste anzubieten - meine und die meiner Organisation. Ich glaube, daß wir ihm als geheimer Nachrichtendienst von Nutzen sein können, indem wir Informationen beschaffen und aufrührerische Stimmen zum Schweigen bringen. Ich denke, selbst Vashankas Priester wäre von unserem Nutzen in diesem Bereich überzeugt.«
    Der Verbrecherkönig wandte sich dem Dieb zu.
    »Du brauchst nur für die Unterredung zu sorgen, das ist alles. Unglücklicherweise ist es mir in meiner Position kaum oder gar nicht möglich, auf dem üblichen Weg an ihn heranzutreten. Wenn du das Treffen zustandebringst, bist du frei.«
    »Was ist, wenn ich zustimme und dann abhaue?«
    »Ich finde dich«, sagte Jubal ruhig. »Und vergiß nicht, solange du deiner Verpflichtung mir gegenüber nicht nachgekommen bist, bleibst du mein Sklave. Ganz legal gekauft und bezahlt. Auch ohne mein Brandzeichen.«
    Der Verbrecherkönig stieß das Eisen in die Glut zurück, um seine Worte zu unterstreichen. »Du weißt es und ich weiß es. Und ich glaube, das Wissen, daß du nicht dein eigener Herr bist, daß du mir gehörst, brennt dich tiefer, als es dieses Brandeisen je könnte.«
    Saliman war nicht so sicher, aber er hatte gelernt, auf Jubals Menschenkenntnis zu vertrauen. Und während er den Dieb beobachtete, begann auch er es zu glauben.
    »Und wenn der Prinz nicht will? Er hat sich verändert, seit ich weg war. Es ist gut möglich, daß ich ihn nicht dazu bewegen kann, wenn ihn dein Angebot nicht interessiert.«
    »Ich verlange nicht mehr, als daß du es versuchst.« Jubal verzog das Gesicht. »Wenn er ablehnt, kannst du mir deine Freiheit abkaufen - für fünfhundert in Gold.«
    Nachtschattens Kopf ruckte hoch.
    »Fünfhundert? Das ist nicht genug!«
    Jubal lachte.
    »Man sollte meinen, daß du den Preis für zu hoch halten würdest, besonders im Hinblick darauf, was wir für dich bezahlt haben. Aber wenn du dich dadurch besser fühlst, kann ich einen höheren nennen.«
    Nachtschatten schüttelte den Kopf. »Und wenn du ihn verdoppelst - oder gar verdreifachst, wäre er noch immer zu niedrig.«
    »Ich weiß«, sagte Jubal ernst. »Der Preis kommt einem Sklaven immer zu niedrig vor. Das liegt daran, daß er seinen Wert als Mann meint, während er für Händler und Käufer nur eine Ware ist.«
    Saliman verstand, daß die Gedanken des Verbrecherkönigs zu seinen eigenen Anfängen in den Gladiatorenpferchen zurückwanderten, doch dann schien Jubal die Erinnerungen abzuschütteln, als er fortfuhr:
    »Der Preis bleibt fünfhundert«, erklärte er und sah den Dieb eindringlich an. »Ich schlage vor, daß du dich ganz auf deine Aufgabe konzentrierst. Die Unterredung ist unbezahlbar für mich.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann. Kann ich jetzt gehen?«
    »Nur eines noch. Solange du mir gehörst, fühle ich mich in gewisser Weise für deine Sicherheit verantwortlich. Hier.«
    Der Verbrecherkönig brachte ein in Segeltuch gewickeltes Päckchen zum Vorschein und warf es Nachtschatten zu. Als dieser das Päckchen öffnete, fand er darin eine vertraute Sammlung von Dolchen und Wurfsternen.
    »Du sollst dich nicht unbewaffnet auf den Straßen Freistatts herumtreiben. Ich dachte, daß du mit deinen eigenen Waffen am besten zurechtkommst. Falls es dich interessiert, ein Mann namens Tarkle hat sie verkauft.«
    »Ich weiß«, knurrte der Dieb und steckte die glitzernden Todbringer an ihre gewohnten Plätze. »Ich hab' seine Stimme erkannt, als sie mich auf das Schiff brachten.«
    Saliman unterdrückte ein Lächeln. Ganz offensichtlich hatte Jubal diese Information als Höhepunkt der Unterredung gedacht gehabt - als eine letzte Kostprobe für seine meisterlichen Möglichkeiten, an geheime Informationen zu gelangen. Der Dieb hatte das Geheimnis bereits gewußt. Glücklicherweise war Nachtschatten so mit seinen Messern beschäftigt, daß ihm gar nicht auffiel, wie ernüchternd seine Feststellung war.
    »Aber denk dran, deine persönlichen Rechnungen müssen warten, bis du mit dem Prinzen geredet hast«, befahl Jubal verärgert. »Ich hab' mir nicht all die Mühe gemacht, um dich in einer Prügelei zu verlieren. Vergiß nicht, du bist jetzt nicht dein eigener Herr. Du gehörst mir.«
    »Ja, das werde ich nicht vergessen. Darauf kannst du dich

Weitere Kostenlose Bücher