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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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verlassen.«
    Saliman fröstelte plötzlich, als Nachtschatten dem Verbrecherkönig in die Augen sah. Sein Blick war alles andere denn unterwürfig.
    Originaltitel: Slave Trade
Copyright © 1988 by Robert Lynn Asprin
Ins Deutsche übertragen von Hubert Straßl
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    (1) Siehe Vashankas Günstling von Janet Morris in Geschichten aus der Diebeswelt: Zum wilden Einhorn, Bastei-Lübbe 20093
    (2) Siehe Der Vivisezierer von Andrew Offutt in Geschichten aus der Diebeswelt: Die Götter von Freistatt, Bastei-Lübbe 20098
    (3) Siehe Heimkehr von Andrew Offutt in Geschichten aus der Diebeswelt: Im Herzen des Lichts, Bastei-Lübbe 20192

Ischade
Die besten Freunde
    C. J. Cherryh
    Morgen auf Freistatts Straßen: Ein schneidendkalter Wind rüttelt an den wohlweislich verriegelten Fensterläden in dem von Dieben wimmelnden Labyrinth. Der Wind bringt Regen, der den Schmutz zwischen den Kopfsteinen aufweicht, ihre Oberfläche eisglatt macht und dem alten Holz einen dunklen Glanz verleiht.
    Trotzdem treten Bürger ins Freie. Wer essen will, hat keine andere Wahl. Ein jeder vermummt sich, so gut er kann, vom Bettler in schmuddeligen Lumpen bis zum gut verdienenden Verwalter, der unterwegs zu den Lagerhäusern am Hafen ist.
    So wie Amhan Nas-yeni, ein Mann mit Allerweltsgesicht und dunklem, buschigem Allerweltshaar, weder groß noch klein, weder dick noch dünn. Nas-yeni setzt gemessen Fuß vor Fuß, ist in Umhang mit Kapuze und Schal vermummt und hebt sich in keiner Weise von den anderen bessergestellten Ilsigern ab, von den Kaufleuten, Ladenbesitzern, anderen Geschäftsleuten und Schmieden.
    Er ist tatsächlich ein Geschäftsmann und immer noch solvent, trotz des kürzlichen Chaos, bei dem Blut, nicht Regenwasser durch die Gossen der Stadt floß - manche würden vielleicht sagen wegen dieses Chaos, das nach Waffen und anderem sowohl illegalen wie legalen Nachschub schrie. Die Käufer bezahlten nicht alle mit blanker Münze, sondern manche mit Schutz, andere mit der Beseitigung von Gefahren, einige mit angeeigneter Ware, deren Herkunft rankanischen, militärischen Ursprungs war; alles fand seinen Abnehmer. Es gibt einen Markt für alles, wie Nas-yeni gern sagte. Er war ein vorsichtiger Mann, dieser Amhan Nas-yeni, und er ging seinen Weg, so wie er es sah, mit tadelloser Integrität. Er war ein Mann von Ehre, ein Mann mit Prinzipien.
    Ein Mann, der seinen Sohn liebte und ihn gewarnt hatte, der junge Idealisten aber auch verstand und stolz auf seinen Sohn war.
    »Sei vernünftig«, hatte er zu seinem Sohn gesagt. »Handel ist der Weg zu Macht.«
    Und sein Sohn Beruth: »Handel! Wenn uns die rankanischen Schweine bis auf die Knochen besteuern und unsere Lieferungen beschlagnahmen!«
    »Habe ich >Willfährigkeit< gesagt?« hatte er entgegnet. »Habe ich Dummheit gesagt?« Er hatte auf die Stirn getippt. »Hirn, junger Hitzkopf. Handel ist eine Kunst des Verstandes. Handel ist eine Kunst des Kompromisses...«
    »Kompromiß! Mit rankanischen Schweinen?«
    ». die einem hilft, jedes Mal einen Profit zu machen. In der man den Kopf benutzt, junger Mann.«
    »Während sie das Schwert schwingen. Nein, Papa, nicht solange sie sich alles einfach nehmen können. Nicht, solange sie die Regeln nicht befolgen müssen. Nicht mit dem Schwert nur in ihrer Hand. Du kämpfst auf deine Weise. Ich auf meine. Wir haben beide recht.«
    Und das hatte er mit diesem Glanz in den Augen und diesem Lächeln gesagt, die einen Vater in den Schlaf verfolgten. Wie der Zustand, in dem er ihn zwei Tage später gefunden hatte -auf dem Abfallhaufen, wohin die Rankaner die Leiche geworfen hatten. Auf dem Abfallhaufen, wo sich in dieser schlimmen Zeit ganze Schwärme von schwarzen Aasfressern scharten. Beruth hatte keine Augen mehr gehabt. Und was sie ihm sonst angetan hatten, ehe die Vögel sich auf ihn stürzten.
    Nas-yeni hatte danach seinen Handelskrieg begonnen. Hatte seine Lager geleert, hatte nicht verkauft, sondern alles, was er besaß, den Rebellen überlassen; hatte mit barer Münze und Waffen und Ausrüstung bezahlt, um Männer zu verdingen, die Rankaner befragten, um nur das eine herauszufinden: Wer?
    Wer, denn das Warum spielte keine Rolle. Er war ein Ilsiger. Er war ein ehrbarer Mann, wie Ilsiger gewesen waren, ehe sie versuchten, mit Rankanern Handel zu treiben, die im Gegensatz zu ihnen ein Schwert hatten. Er stammte aus einer sehr alten Familie. Er erinnerte sich, was viele Ilsiger nicht mehr konnten, an die gesamte Geschichte seiner Vorfahren und ihren

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