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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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aufgefunden werden würde und daß Critias dann voll Trauer und gleichzeitig erleichtert sein würde.
    Eine glückliche Wende für Critias, den Mann, dem alle Wege offen waren, und die absolute Hölle für Straton, den Mann, der vom Weg abgekommen war. Für einen Mann, der sich so lange, so unendlich lange zurückgehalten, der jede Nacht gebetet hatte, seine Feinde mögen weiterleben, war allein der Plan schon ein Schwelgen in Sinneslust.
    Wind und Regen peitschen gegen die Dachtraufe, rütteln an den Fensterläden und bringen Kälte in das Zimmer, in dem Moria sich hastig anzieht, in der stinkenden, schäbigen Wohnung, die sie mit Stilcho teilt. Stilcho, der bis vor einiger Zeit in Ischades Diensten stand. Graues Dämmerlicht fällt auf das Bett, in dem Stilcho schläft, betäubt von dem bißchen Krrf, den sie ihm kaufen kann - den Schlaf, den Frieden, den sie ihm, der jetzt so wenig Frieden hat, kaufen kann.
    Er sieht so gut aus, ist so schön für sie, die ihre Schönheit von einem Magier bekam, die blonde rankanische Schönheit, die ihr Haught mit einem gestohlenen Zauber schenkte. Stilchos hatte sie nie gesehen - hatte grauenvolle Angst vor ihm gehabt, den Ischade vom Tod zurückgeholt hatte. Sie hatte sich vor seinem Anblick gefürchtet, war vor der Berührung seiner Hand zurückgeschreckt, die in jener Zeit eiskalt gewesen war. Sie hatte nur die Narben gesehen, die ihm, einem Stiefsohn, der Bettlerkönig zugefügt hatte in jener langen, langen Nacht, als er der Gefangene des Bettlerkönigs gewesen war. Sie hatten ihm das rechte Auge ausgestochen und waren dabei gewesen, ihm auch das andere zu nehmen, als Ischade eingeschritten war. (4)
    Ischade hatte ihn zu sich genommen, da die Stiefsöhne ihn, den lebenden Toten, nicht haben wollten. Und Ischade, deren Fluch ihren Liebhabern das Leben nahm (außer Strats, warum wußten nur die Götter, aber Moria hatte ihre Vermutungen), hatte in jenen schrecklichen Nächten, wenn die schwarze Stimmung sich ihrer bemächtigte, Stilcho an Stratons Stelle genommen. Sie war Straton ausgewichen und hatte alle ihre Dienstboten fortgeschickt - außer Stilcho, den der Fluch mit seiner ganzen Macht traf, Stilcho, der sterben konnte und starb und starb, weil sie seine Seele an ihrer Angel hatte und sie immer wieder aus der Hölle zurückholen konnte.
    Moria hatte ihn an solchen Morgen gesehen, hatte sein Gesicht gesehen und war bei seinem Anblick erschaudert, bei diesem trostlosen Grauen, dieser schrecklichen Inbrunst, mit der er die Dinge betastete, den Tisch, die Decke darauf, das Fleisch seines Arms - als wäre das alles unendlich kostbar und zerbrechlich.
    Sie hatte ihn schreien gehört - hatte gehört, was keine Frau von einen Mann hören sollte, wie er in Tränen ausbrach und Ischade anflehte, nicht mehr, nicht mehr, nie wieder.
    In jener Zeit hatte ihr sein Anblick schon Grauen eingeflößt.
    Aber diese Arme, so kalt sie auch waren, hatten sie gehalten, als ihre Welt zusammenbrach. Und seine Herzensgüte, seine Anhänglichkeit hatten selbst an Ischades Gerechtigkeitsgefühl gerührt: Sie hatte ihn ganz zurückgebracht. Sie hatte ihm die Freiheit gegeben, wie ein Mann sie nur haben konnte, der erleiden hatte müssen, was er erlitten hatte, und der immer noch schreiend aus Träumen aufschreckte, in denen er die Hölle und ihre Teufel geschaut hatte.
    Krrf gab ihm Frieden. Krrf schützte ihn vor seinen Dämonen. Es war gut, ihn ruhig schlafen zu sehen, sein Gesicht, das immer so bleich war, entspannt, die schwarze Augenklappe und das dunkle Haar, nur das war dunkel an ihm, alles andere war hell, friedvoll in dem Licht, das wie der kalte Wind durch die Fugen in den Läden kam.
    Sie band ein zerschlissenes braunes Tuch um ihr blondes Haar. Und aus dem Versteck in der Ecke holte sie einen lehmigen Klumpen, der schwerer war, als irgendein Stein dieser Größe sein dürfte, ein Klumpen, der schwer wie die Sünde war - oder wie pures Gold.
    Sie legte ihn in ihren schäbigen alten Korb und dazu ein paar schmutzige Wäschestücke. Sie war sehr vorsichtig, als sie aus der Tür trat, und sie ließ die Riegelschnur innen, damit nur er sie öffnen konnte.
    Er würde es wissen, wenn er aufwachte, fürchtete sie. Als erstes würde er in der Ecke nachsehen, wo sie den aus dem Pereshaus geborgenen Klumpen versteckt hatten. Letzte Nacht hatte sie ihn angefleht, ihr zu erlauben, ihn zum alten Gorthis zu bringen, der ihr einen guten Preis dafür geben würde, wie sie ihm versichert hatte. Gorthis

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