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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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»Adelina! ¡Dispierta! ¡Dispierta, por favor! Adelina!«
    Ich will etwas antworten – aber mit einem Mal zieht sich die Erdkugel zusammen, verwandelt sich wieder in die sieben Himmelskörper und alles ist wie vorher.
    »Wow. Wow! Was war das denn?«, frage ich.
    »Ich würde sagen, das Signal ist unterbrochen«, meint Sam.
    »Wer war dieses Mädchen? Und wer ist Adelina?«, fragt Sechs.
    ***
    Als der Stein die neunte Stufe erreicht hat, fange ich ihn auf. Ich schüttele ihn in meiner Hand. Ich blase auf ihn. Ich lege ihn in Adelinas Hand. Aber was ich auch anstelle, er glüht nicht mehr. Er hat jetzt eine blassblaue Farbe angenommen und verändert sich nicht mehr. Ich habe Angst, ihn zerstört zu haben. Vorsichtig lege ich ihn in den Kasten zurück und nehme den kleinen Zweig heraus.
    Ich atme tief ein, halte den Zweig aus einem der Fenster und konzentriere mich auf die gegenüberliegende Seite. Irgendein Magnetismus ist zu spüren. Doch bevor ich das Ganze weiter überprüfen kann, höre ich, wie die Eichentür am Fuße des Turms quietschend geöffnet wird.

21
    Während wir weiterfahren, versuche ich, das Signal auf der Erdkugel wieder aufzufangen. Doch jedes Mal, wenn ich das Sonnensystem aktiviere, kreisen die Planeten nur wie gewöhnlich umeinander.
    Es ist fast Mitternacht. Ich krame in meinem Kasten herum und überprüfe die anderen Steine und Objekte nach einem Hinweis. Plötzlich flackern am Horizont die Lichter einer Stadt auf. Wie schon vor ein paar Monaten, als Henri und ich zum ersten Mal hier vorbeikamen, taucht am rechten Straßenrand ein Schild auf:

    »Willkommen zu Hause«, flüstert Sam.
    Ich lege meine Stirn an die Fensterscheibe und erkenne eine baufällige Scheune wieder, ein altes Verkaufsschild für Äpfel sowie einen grünen Truck, der immer noch zum Verkauf steht. Ein warmes Gefühl breitet sich in mir aus. Von allen Orten, an denen ich je gelebt habe, war Paradise mir der liebste. Hier habe ich meinen ersten besten Freund kennengelernt. Hier habe ich mein erstes Erbe erhalten. Hier habe ich mich verliebt. Allerdings bin ich in Paradise auch meinem ersten Mogadori begegnet. Hierhabe meinen ersten Kampf gefochten und zum ersten Mal echte Schmerzen gespürt. Und hier ist auch Henri gestorben.
    Bernie Kosar springt aufgeregt auf dem Sitz umher. Sein Schwanz wedelt mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Dann steckt er seine Schnauze durch den kleinen Fensterschlitz und schnüffelt erwartungsvoll in die vertraute Luft.
    Nachdem wir in die erste Seitenstraße nach links gebogen und um ein paar weitere Ecken gekurvt sind, halten wir hier und dort kurz an, um sicherzugehen, dass wir nicht verfolgt werden. Während wir uns einen unauffälligen Platz suchen, wo wir den SUV abstellen können, gehen wir unseren Plan noch einmal durch.
    »Sobald wir das Sendegerät haben, gehen wir zurück zum Wagen und hauen unmittelbar ab«, sagt Sechs. »Alles klar?«
    »Alles klar«, gebe ich zurück.
    »Wir werden zu niemandem Kontakt aufnehmen. Wir gehen rein und verschwinden wieder.«
    Ich weiß, dass sie auf Sarah anspielt. Ich beiße mir auf die Lippe. Nach all diesen Wochen auf der Flucht bin ich nun wieder in Paradise und darf Sarah nicht sehen.
    »Hast du das kapiert, John? Wir verschwinden sofort danach!«
    »Jetzt mach mal ’nen Punkt. Ich hab es verstanden.«
    »Tut mir leid.«
    Sam parkt den Wagen in einer dunklen Straße unter einem Walnussbaum, ungefähr drei Kilometer von seinem Haus entfernt. Als meine Füße den Asphalt berühren und meine Lungen den ersten Hauch von Paradise-Luft einatmen, möchte ich am liebsten zurück zu alledem, wie es einmal war. Zum Halloween-Fest, zum Haus, wo Henri auf mich wartet, und zum Sofa, auf dem ich mit Sarah sitzen kann.
    Da wir nicht das Risiko eingehen wollen, dass uns mein Kastenaus dem unbewachten Wagen gestohlen wird, öffnet Sechs die hintere Tür und hievt ihn auf ihre Schulter. Danach macht sie sich unsichtbar.
    »Warte mal«, sage ich. »Ich möchte da erst was rausnehmen.«
    Sechs wird wieder sichtbar. Ich öffne den Kasten, hole den Dolch heraus und lasse ihn in die Gesäßtasche meiner Jeans gleiten. »Gut. Jetzt bin ich soweit. Bernie Kosar, mein Freund, du auch?«
    Bernie Kosar verwandelt sich in eine kleine braune Eule und flattert auf einen Ast des Walnussbaums.
    »Also los jetzt.« Sechs nimmt den Kasten wieder auf die Schulter und wird unsichtbar.
    Dann rennen wir los. Ich springe über einen Zaun und beschleunige am Rand eines nahe gelegenen

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