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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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blinken anfangen und uns verraten, wo es ist? Das ergibt keinen Sinn. Außerdem, wie oft hast du dir dieses Sonnensystem schon angesehen?«
    »Ein Dutzend Mal«, sage ich. »Vielleicht noch öfter.«
    Sam umklammert seine Kopfstütze und zieht die Augenbrauen hoch. »Eben. Sieht so aus, als hätte irgendwer es gerade aktiviert.«
    Sechs und ich sehen uns an.
    »Könnte also einer der anderen sein«, meint Sam.
    »Möglich«, sagt Sechs. »Könnte aber auch eine Falle sein.« Sie sieht Sam fragend an. »Gab es irgendwelche verdächtigen Nachrichten über Spanien?«
    Er schüttelt den Kopf. »Als ich vor fünf Stunden zum letzten Mal nachgesehen habe, nicht. Aber ich schaue gleich noch mal nach.« Er gibt etwas in den Computer ein.
    »Bevor du weitermachst, lass uns erst mal von der Hauptstraße runter. Es muss ja niemand mitkriegen, dass wir hier einen leuchtenden Erdball im Wagen haben«, schlage ich vor. »Vergiss nicht, wir sind fast in Paradise.«
    ***
    Adelina schnarcht und ich habe ein schlechtes Gewissen. Aber zum ersten Mal im Leben betrachte ich die Hinterlassenschaft,die ich schon vor Jahren hätte in Empfang nehmen müssen. Steine und Juwelen in verschiedenen Farben, Größen und Formen. Ein Paar dunkle Handschuhe und eine dunkle Brille, beides aus einem Material, das ich noch nie zuvor gesehen habe. Außerdem ein kleiner Zweig, dessen Rinde abgeschält worden ist. Und darunter liegt ein merkwürdiges rundes Gerät mit einer Glaslinse und einer schwebenden Nadel, ähnlich einem Kompass. Am meisten von allem fasziniert mich ein glühender roter Kristall. Ich kann meinen Blick gar nicht mehr abwenden, fasse vorsichtig in den Kasten und nehme ihn in meine Hand. Er ist warm und kitzelt auf meiner Handfläche. Für den Bruchteil einer Sekunde wird das rote Glühen heller, dann verblasst es wieder und pulsiert langsam im Rhythmus meines Atems.
    Der Kristall wird wärmer, dann wieder heller und beginnt, einen tiefen Summton von sich zu geben. Ich gerate in Panik und habe Angst, dass eine meiner ererbten Fähigkeiten womöglich eine lorienische Waffe aktiviert hat. »Adelina!«, rufe ich. »Wach auf! Bitte wach auf.«
    Sie runzelt die Stirn und ihr Schnarchen wird lauter.
    Mit meiner freien Hand rüttle ich an ihrer Schulter. »Adelina!«
    Ich schüttle sie heftiger und plötzlich fällt mir der Kristall aus der Hand. Er prallt vom harten Steinboden des Glockenturms ab und rollt auf die Treppe zu. Als er die erste Stufe hinunterfällt, pulsiert das Licht nicht länger. Als er die nächste Stufe hinunterkollert, hört er völlig auf zu glühen. Und als er noch eine Stufe weiterrollt, springe ich ihm hinterher.
    ***
    Sam lenkt den Wagen auf eine dunkle Seitenstraße. Die Kugel dreht sich weiter vor meinem Gesicht. Das kleine pulsierendeLicht versucht, uns etwas zu verraten. Als wir schließlich anhalten, schaltet Sam den Motor und die Scheinwerfer aus.
    »Ich bin sicher, dass es einer von euch ist«, sagt er und dreht sich zu mir. »Eine andere Nummer. Und diese Nummer ist in Spanien.«
    »Das können wir gar nicht wissen«, sagt Sechs.
    Sam deutet auf die Erdkugel. »Also, hört mal zu. Als ihr angekommen seid, solltet ihr doch voneinander getrennt bleiben, nicht? So läuft das eben. Ihr versteckt euch irgendwo, bis sich eure Fähigkeiten entwickelt haben und so weiter. Und dann was? Ihr kommt wieder zusammen und kämpft gemeinsam. Dieses Licht hier soll euch vielleicht signalisieren, wieder zusammen zu kommen. Oder es ist so eine Art Notsignal von einer der anderen Nummern. Vielleicht hat soeben Nummer Fünf oder Nummer Neun zum ersten Mal den Kasten geöffnet. Und weil wir gerade dieses Ding hier herumschweben haben, können wir miteinander kommunizieren.«
    »Dann können sie vielleicht auch sehen, dass wir in Ohio sind?«, frage ich.
    »Mist. Vielleicht. Gut möglich. Aber überlegt mal. Wenn euch die Ältesten einen Kasten mit dem ganzen Zeug da gegeben haben, dann sollte auch was drin sein, das euch ermöglicht, miteinander in Kontakt zu treten, oder nicht? Vielleicht haben wir ja gerade irgendwie den Schlüssel gefunden und kennen jetzt den Standort von irgendeinem, der unsere Hilfe braucht.«
    »Vielleicht wird aber auch einer der anderen gerade gefoltert und gezwungen, Kontakt aufzunehmen. Es kann eine Falle sein«, wendet Sechs ein.
    Gerade als ich diese Möglichkeit in Betracht ziehe, wird die Oberfläche der Erde plötzlich unscharf. Die ganze Erdkugel vibriert und eine weibliche Stimme ist zu hören.

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