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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Stück zurückfallen, die Verfolgung übernimmt dann ein anderer Agent, aber wir bleiben an euch dran.
    Ist es okay, dass wir miteinander sprechen?
    Ja, bis ihr das Hotel erreicht. Falls Maria Kelly genau wie O'Halloran eine Expertin für Abschirmungen ist, wir dürfen also kein Risiko eingehen.
    Sag mir noch mal, welche Informationen ihr braucht, damit das FBI einschreiten kann?
    Sie müssen zugeben, dass sie an deiner Entführung beteiligt waren, oder während eures Aufenthaltes versuchen, irgendeine Straftat zu begehen, z. B. deine Erinnerungen zu verfälschen - was am wahrscheinlichsten ist. Wenn du dann auch noch auf irgendeine Spur von den zwei entflohenen Kellys stoßen würdest, wäre das das Tüpfelchen auf dem i.
    Und wie kriege ich sie dazu? In der Theorie war mir alles sehr viel einfacher erschienen als jetzt, da ich die Strategie in die Tat umsetzen sollte.
    Sie haben die ganze Sache doch extra eingefädelt, um dich hierher zu locken, also müssen sie auch einen Plan verfolgen. Spiele, so weit es geht, einfach ihr Spiel mit. Vermutlich werden sie versuchen, dich von Sally und Simon zu trennen.
    Und lasse ich das zu?
    Ich merkte, dass Zed bei der Antwort nicht wohl zumute war. Für sie ist das am sichersten.
    Mach dir wegen mir keine Sorgen.
    Ich kann aber nicht anders.
    Wir fuhren vor dem Kasino-Hotel ›The Fortune Teller‹ vor.
    »Richtig, so hieß es!«, sagte Sally und schnipste mit den Fingern. »Ich wusste doch, dass der Name irgendetwas mit Jahrmärkten zu tun hatte.« Sie strich den farbenfrohen Seidenschal glatt, den sie über ihrem Wollblazer trug. »Sehe ich einigermaßen gut aus, Sky?«
    »Sehr professionell.« Insgeheim tat es mir leid, dass sie ihre Bemühungen auf eine Bande Verbrecher verschwendete.
    Simon sah man immer sofort an, dass er Künstler war, egal, was er trug. Heute hatte er zu seinem Lieblingsjackett aus schwarzem Denim eine Jeans angezogen, seine Version von einem Anzug.
    »Was für ein bemerkenswerter Ort!«, sinnierte er, als wir durch die Lobby marschierten, in der es nur so wimmelte von Spielautomaten und Kellnerinnen in knappen Zigeunerkostümchen. Es war der reinste Jahrmarkt; unmittelbar neben teuren Designergeschäften wurde auch jede Menge billiger Plastikschrott verkauft.
    »Das ist so unglaublich geschmacklos, dass es in sich schon wieder ein Stück Kunst darstellt.«
    Rechts von uns ertönte Gebimmel, dann ratterte ein Münzschwall in den Schoß eines Mannes, der einen glänzenden blauen Jogginganzug trug und völlig aus dem Häuschen schien. Ringsum kehrte für einen kurzen Moment Ruhe ein, als die Zocker zu dem glücklichen Gewinner hinüberspähten, dann ging alles wie gewohnt weiter.
    »Diese Gesichter würde ich gerne malen«, sagte Sally und betrachtete eine Frau, die mit zutiefst verzweifelter Miene auf einem Hocker vor einem einarmigen Banditen saß. »Man kann die Hoffnung und die Mutlosigkeit förmlich riechen. Das Fehlen von natürlichem Licht gibt dem Ganzen so eine Unterwelt-Anmutung, findet ihr nicht? Das Land der verlorenen Seelen?«
    Unterwelt? Genauer gesagt die Hölle mit den Kellys als teuflische Herrscher.
    Ein Hotelpage führte uns zu den Fahrstühlen. »Mrs Toscana erwartet Sie in ihrem Büro«, erklärte er. »Westturm, dritter Stock.«
    Der verspiegelte Aufzug beförderte uns ins Zwischengeschoss. Von der Galerie aus überblickte man die Haupthalle des Kasinos, wo an den Poker- und Roulettetischen reger Betrieb herrschte. Da es erst später Nachmittag war, trugen die meisten Leute legere Kleidung und die Atmosphäre war entspannt. Ich hatte James-Bond-Schick erwartet und bekam nun Ausflugsambiente. Das Billardtuch war von einem satten Grün, eher die Farbe der fragwürdigen Hoffnung, und die Plastikjetons, die in Wahrheit Millionen von Dollars darstellten, beschworen die Illusion herauf dass das alles doch nur ein harmloses Vergnügen war. Der Hotelpage führte uns zu einer breiten Flügeltür, an der ein Messingschild mit der Aufschrift ›Geschäftsleitung‹ prangte. Sobald wir hindurchgetreten waren, ließen wir das jahrmarktsgrelle, glitzernde Hoteldekor hinter uns und tauchten ein in Ruhe und Eleganz: ein stilvolles L-förmiges weißes Sofa für Besucher; frische Blumen auf einem niedrigen Glastisch und eine geschmackvoll gekleidete Sekretärin, die uns in Empfang nahm und ins Allerheiligste ihrer Chefin führte.
    Das Erste, was mir ins Auge stach, war die lange Reihe von Monitoren, auf denen man das Treiben in den verschiedenen

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