Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
Vom Netzwerk:
fortgegangen war. »Ich versuche dir doch nur zu erklären, wie ich mich fühle, Zed.«
    »Und was ist damit, wie ich mich fühle, Sky?« In dem Versuch, seine Wut im Zaum zu halten, zermalmte er eine Handvoll Popcorn. »Ich würde über glühende Kohlen für dich laufen. Verdammt noch mal, ich habe mich zwischen dich und die Mündung einer Pistole gestellt. Aber reicht das etwa, um dir zu beweisen, dass ich dich liebe? Dass du diejenige welche für mich bist? Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun soll.«
    »Bitte sei nicht böse.«
    »Ich bin nicht böse. Ich bin enttäuscht.«
    Himmel, das war ja noch schlimmer. »Tut mir leid.«
    »Ja, okay.« Er tat so, als würde er sich das Spiel anschauen, aber es war ihm anzusehen, wie er zwischen Wut und Gekränktheit hin- und herschwankte.
    Ich war völlig fertig. Was hatte ich nur gerade getan? Er hatte mir seine Liebe angeboten - etwas so einmalig Kostbares wie ein Fabergé-Ei, das ich einfach zerschmettert hatte. Von seinem Seelenspiegel abgewiesen zu werden war so, als würde man in zwei Hälften gerissen, aber irgendwie konnte ich nicht anders. Ich tat ihm so weh, weil ich so wahnsinnige Angst hatte. Wie dieser Bergsteiger, der seine eigene Hand abgeschlagen hatte, um sich zu retten: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, stimmt’s? Aber machte ich hier das Richtige oder rannte ich einfach nur wie eine kleine Memme davon?
    Verwirrt und verängstigt schaltete ich den Fernseher aus.
    »Hey!« Zed griff nach der Fernbedienung.
    »Gib mir nur eine Minute, dann kannst du ihn wieder anmachen.« Ich versteckte die Fernbedienung hinter meinem Rücken. »Es tut mir aufrichtig leid. So bin ich eben ... ich bin nicht der selbstbewussteste Mensch. Du hast selbst mal gesagt, ich würde immer aus allen Wolken fallen, wenn ich merke, dass mich jemand mag. Aber ich gehe nun mal einfach nie davon aus, dass mich die Leute mögen könnten, geschweige denn lieben. Ich habe eben nicht das Gefühl, sehr liebenswert zu sein, und jetzt siehst du auch, warum. Du hattest einfach ziemliches Pech, dass ausgerechnet ich dein Seelenspiegel bin.«
    Zed fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und durchs Haar. Er versuchte, seine Gedanken zu sammeln. »Ich mache dir keine Vorwürfe.«
    »Das weiß ich. Du hast gesehen, wie’s in mir aussieht, die ganze ungeschminkte Wahrheit.« Meine Stimme klang hysterisch. Mein Herz schlug mir bis zum Hals: Ich hatte einen Riesenschlamassel angerichtet, aber ich wollte nicht, dass er glaubte, ich empfände keine starken Gefühle für ihn. Vielleicht schaffte ich es nicht, diejenige zu sein, die er sich wünschte, aber ich konnte ihm beweisen, dass ich ihn liebte. »Du hast gesagt, du hast dich zwischen mich und die Mündung einer Pistole gestellt, um mir zu zeigen, dass du mich liebst. Tja, mir bleibt nur, das Gleiche für dich zu tun. Ich gehe morgen nach Vegas - und das tue ich für dich.«
    Er schoss vom Sofa hoch. »Nein, auf keinen Fall!«
    Ich warf ihm die Fernbedienung zu, die er reflexhaft auffing. »Ich komme mit diesem ganzen Savantentum nicht so gut klar wie du und damit müssen wir uns beide wohl abfinden. Ich traue mich einfach nicht, mit dir diese Art von Leben zu führen - ich glaube, das würde mich umbringen.« Ich holte tief Luft. »Aber das, was Victor vorhat, gibt mir wenigstens die Chance zu beweisen, dass ich dich trotz allem liebe.«
    Da - ich hatte es gesagt. Ich konnte Zeds Reaktion nicht deuten - seine Gefühle waren verworren und er schwieg beharrlich.
    »Also ... du kannst jetzt ... dein Spiel weiterschauen. Ich werde nach oben ins Bett gehen ... mich mal früh aufs Ohr hauen.«
    Er streckte eine Hand nach mir aus. »Sky?«
    »Ja?«
    »Ich liebe dich noch immer - mehr als je zuvor. Ich werde warten, bis du so weit bist.«
    Ich spürte, wie mich schwere Schuldgefühle überkamen. Ich würde nie so weit sein.
    »Ich möchte nicht, dass du dich für mich in Gefahr bringst.«
    Ich verschränkte die Arme. »Ja, so was habe ich mir schon gedacht.«
    Er zog mich näher an sich heran und begann meinen Nacken zu kraulen. Eine wohlige Wärme durchströmte mich. »Ich werde mit Victor über deine Bedenken reden. Ich werde darauf bestehen mitzukommen. Kurz vor einem Ereignis kann ich die Zukunft ziemlich klar sehen, selbst mit Störungsfeldern in der Nähe. Falls es Schwierigkeiten geben sollte, werden wir auf diese Weise nicht so überrumpelt.«
    »Aus sicherer Entfernung?«
    »Aus angemessener Entfernung. Nah genug, um im

Weitere Kostenlose Bücher