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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Vorstellung, die ich abgeliefert hatte. Sie bot sich an, mir die Schule zu zeigen. Vieles, was ich sagte, brachte sie zum Lachen - aber nicht etwa, weil ich witzig, sondern weil ich so britisch war, wie sie sagte.
    »Dein Akzent ist toll. Du klingst wie diese Schauspielerin, du weißt schon, die aus den Piratenfilmen.«
    Klinge ich wirklich so affektiert?, fragte ich mich. Eigentlich hatte ich immer geglaubt, ich wäre dafür zu londonerisch.
    »Bist du etwa mit der Queen verwandt?«, scherzte Tina.
    »Ja, sie ist meine Großcousine zweiten Grades«, erwiderte ich ernst.
    Tinas Augen wurden groß. »Du machst Witze!«
    »Eigentlich ... ja, ich mach Witze.«
    Sie lachte und schlug sich mit ihrem Hefter gegen die Stirn. »Für einen kurzen Moment hab ich’s dir echt abgekauft. Ich hatte schon Angst, ich müsste jetzt vor dir knicksen.«
    »Tu dir keinen Zwang an.«
    Wir holten uns mittags etwas zu essen aus der Mensa und trugen unsere Tabletts in den Speisesaal. Eine Wand bestand aus einer Glasfront, die auf den matschigen Sportplatz und den Wald dahinter blickte. Die Sonne war hervorgekommen und brachte die weiß bekrönten Gipfel zum Glitzern. Ein paar Schüler aßen deshalb draußen, in Grüppchen, die sich nach ihren Klamotten unterschieden. An dieser Highschool gab es vier Jahrgänge in den Altersstufen von vierzehn bis achtzehn. Ich war in der Elften, der sogenannten Mittelstufe, ein Jahr unter der Abschlussklasse.
    Mit einer Dose Mineralwasser in der Hand zeigte ich auf die Grüppchen. »Also, Tina, wer ist wer?«
    Sie lachte. »Weißt du, Sky, manchmal glaube ich, wir sind Opfer unserer eigenen Stereotype, denn wir passen uns an, auch wenn ich es nicht gern zugebe. Wenn man versucht, anders zu sein, landet man in einer Gruppe von Rebellen, die dann doch wieder alle das Gleiche machen. So ist das eben in der Highschool.«
    Gruppe klang gut - ein Ort, wo man untertauchen konnte. »Da, wo ich herkomme, ist es genauso. Lass mich raten, sind das da drüben die Sportler?« Solche Typen hatten in allen Highschool-Filmen mitgespielt, die ich gesehen hatte, angefangen bei ›Grease‹ bis ›High School Musical‹ und waren leicht zu erkennen an ihren Trikots, die sie zum Mittagstraining trugen.
    »Ja, die Sportfanatiker. Die meisten sind ganz okay -bedauerlicherweise gibt’s darunter keine richtig fitten Typen mit Waschbrettbäuchen, nur verschwitzte Teenager. Hier wird vor allem Baseball gespielt, Basketball, Hockey, Mädchenfußball und Football.«
    »American Football - das ist so ähnlich wie Rugby, oder? Außer dass sie einen Haufen Schutzkleidung tragen.«
    »Ach echt?« Sie zuckte die Achseln. Ich vermutete, dass sie selbst keine große Sportskanone war. »Und was spielst du?«
    »Ich bin ’ne ganz gute Läuferin und hab früher ein bisschen Tennis gespielt, aber das war’s dann auch.«
    »Das klingt okay. Sportler können so langweilig sein. Sie denken immer nur an das eine - allerdings hat das nichts mit Mädchen zu tun.«
    Drei Typen gingen an uns vorbei. Sie waren in eine Diskussion über Megabytes vertieft und machten dabei so ernste Mienen, als führten sie Friedensverhandlungen im Nahen Osten. Einer von ihnen spielte mit einem Schlüsselring, an dem ein Memorystick hing.
    »Und das sind die Geeks - die Intelligenzbestien, die jedem unter die Nase reiben müssen, dass sie's draufhaben. Ähnlich wie die Nerds, aber mit mehr Technologie.«
    Ich lachte.
    »Na ja, es gibt noch ein paar andere schlaue Köpfe, aber die tragen es nicht so zur Schau. Die klüngeln nicht so wie die Geeks und Nerds.«
    »Aha. Ich glaube nicht, dass ich da irgendwo reinpasse.«
    »Ich auch nicht: Ich bin nicht dumm, aber ich hab nicht das Zeug zur Eliteuni. Dann gibt’s noch die Künstlertypen - die Musiker und Theaterleute. Die sind mehr mein Ding, weil ich Malerei und Design liebe.«
    »Dann solltest du meine Eltern kennenlernen.«
    Sie tickte mit den Nägeln einen kleinen Trommelwirbel an ihre Getränkedose. »Gehörst du etwa zu der Familie? Das Künstlerpaar, das bei Mr Rodenheim ausstellen wird?«
    »Ja.«
    »Cool. Ich würde deine Eltern gern kennenlernen.«
    Eine Gruppe von Jungen schlurfte vorbei, mit tief im Schritt hängenden Hosen, die aussahen, als würden sie ihnen jeden Moment vom Hintern rutschen.
    »Und das hier sind ein paar unserer Skaterboys«, schnaubte Tina abfällig. »Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen. Nicht zu vergessen, es gibt noch die Bad Boys; du wirst sie allerdings nie hier bei uns Losern sehen,

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