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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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nie. Sie sagten stets, die Erinnerung käme zurück, sobald ich dazu bereit wäre. Ihnen genügte es vollkommen, wer ich momentan war; ich brauchte mich für meine Defizite nicht zu entschuldigen. Doch das änderte nichts daran, dass ich eine Heidenangst vor dem Unbekannten hatte, das mich morgen erwartete.

    Ich kam mir ein klein bisschen feige vor, als ich Sallys Angebot, dass sie mich zur Anmeldung in die Schule begleiten könne, dankbar annahm. Wrickenridge High lag ungefähr eine Meile bergab von unserem Haus entfernt, in der Nähe der Interstate 70 - die Hauptstraße, die die Stadt mit den anderen Skiorten in der Gegend verband. Das Gebäude zeugte vom Stolz der Erbauer auf seine Bestimmung: Der Name war oberhalb der ausladenden Flügeltüren ins Mauerwerk gemeißelt, die Außenanlagen machten einen gepflegten Eindruck. Im Eingangsbereich hing ein Schwarzes Brett neben dem anderen, alle übervoll mit Zetteln, auf denen jede Menge Aktivitäten angeboten wurden, die den Schülern zur mehr oder weniger freiwilligen Teilnahme offenstanden. Ich dachte an das Oberstufenzentrum, das ich in England besucht hätte. Hinter einem Einkaufscenter versteckt, bestehend aus Sechzigerjahrebauten und Raumcontainern, war es ein eher unpersönlicher Ort, den man einfach aufsuchte, ohne sich zugehörig zu fühlen. Allmählich schwante mir, dass dazugehören ein wichtiger Aspekt des Lebens in Wrickenridge war. Ich war mir nicht sicher, wie ich das fand. Vermutlich wäre es okay, wenn ich es schaffte, mich in meiner neuen Schule anzupassen, und richtig übel, wenn ich es vermasselte.
    Sally wusste, dass ich Muffensausen hatte, aber sie tat so, als würde ich die erfolgreichste Schülerin aller Zeiten werden.
    »Sieh mal, die haben hier auch eine Kunst-AG«, sagte sie fröhlich. »Du könntest ja mal Töpfern ausprobieren.«
    »Ich bin ’ne Niete in solchen Sachen.«
    Sie schnalzte kurz mit der Zunge, denn sie wusste, dass ich recht hatte. »Dann Musik. Wie ich sehe, haben sie hier auch ein Orchester. Oh, sieh doch mal - Cheerleading! Das könnte doch ganz lustig sein!«
    »Aber sicher.«
    »Du würdest echt süß aussehen in so einem Röckchen.«
    »Ich bin dafür aber ungefähr dreißig Zentimeter zu kurz geraten«, sagte ich mit Blick auf die ellenlangen Beine der Mädchen, die das Plakat des Cheerleading-Teams zierten.
    »Eine Venus im Handtaschenformat, das bist du. Deine Figur hätte ich gern.«
    »Sally, hör auf, so peinlich zu sein.« Warum machte ich mir überhaupt die Mühe, mit ihr zu streiten? Ich hatte nicht die Absicht, Cheerleader zu werden, auch dann nicht, wenn meine Größe kein Hindernis darstellen würde.
    »Basketball«, fuhr Sally fort.
    Ich verdrehte die Augen.
    »Tanz.«
    Jetzt war’s nur noch ein Witz.
    »Mathe-Club.«
    »Du müsstest mich schon bewusstlos schlagen, bevor ich da hingehe«, murmelte ich und brachte sie damit zum Lachen.
    Sie drückte kurz meine Hand. »Du wirst schon das Passende finden. Denk dran, du bist was Besonderes.«
    Wir stießen die Tür zum Büro auf. Der Empfangsangestellte stand hinter dem Tresen, seine Brille hing ihm an einer Kette um den Hals; sie hüpfte auf seinem pinkfarbenen Pulli auf und ab, als er die Briefe in die Postfächer der Lehrer sortierte. Gleichzeitig nippte er an einem Coffee-to-go-Becher.
    »Ah, du musst das neue Mädchen aus England sein! Herein, herein!« Er winkte uns näher heran und schüttelte Sally die Hand. »Mrs Bright, ich bin Joe Delaney. Wären Sie bitte so freundlich, ein paar Formulare für mich zu unterschreiben? Und du bist Sky, richtig?«
    Ich nickte.
    »Die Schüler nennen mich alle Mr Joe. Ich habe ein Begrüßungspaket für dich.« Er drückte es mir in die Hand. Ich sah, dass mir bereits ein elektronisch lesbarer Schulpass mit Foto ausgestellt worden war. Es war das gleiche Bild wie das auf meinem Ausweis, auf dem ich guckte wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht. Na super. Ich hängte mir das Band um den Hals und stopfte die Ausweiskarte unter meinen Pulli, wo sie niemand sehen würde.
    Mr Joe lehnte sich vertraulich nach vorne und schickte eine Wolke seines blumigen Parfüms in meine Richtung. »Ich vermute, du kennst dich noch nicht aus damit, wie es bei uns hier so läuft?«
    »Nein, noch nicht«, sagte ich.
    Er verbrachte die nächsten zehn Minuten damit, mir geduldig zu erklären, welche Kurse ich belegen konnte und welche Noten ich für meinen Abschluss bräuchte.
    »Wir haben für dich einen Stundenplan zusammengestellt, der auf

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