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Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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auszumachen: Sie waren die jüngsten - der Junge mit langem schwarzem Haar in einem raffinierten Schnitt, das Mädchen mit einem Haarschopf blonder Locken, die ein Gesicht umrahmten, das so charmant war wie ihr Name. Sie waren ein sehr gutaussehendes Paar, modisch in einigen eben jener Farben gekleidet, über die sich Bunny am meisten beschwert hatte. Außerdem wirkten sie intelligent und aufgeschlossen, ohne eine Spur jenes gekünstelten Gelangweiltseins, wie es so viele junge Aristokraten vorzugeben liebten. Charmion hatte offensichtlich viel für ihre Tante übrig und ließ einen Begrüßungsschwall vom Stapel, als Marmion aus ihrem Schiff stieg.
    Hinter Charmion und dem hochgewachsenen Bailey erblickte Yana die eindrucksvolle Gestalt von Millard Ephasios, einem der Assistenten, den Marmion auf Petaybee mitgebracht hatte.
    Sie gelangte zu dem Schluß, daß der große, anziehende grauhaarige Herr mit der geduldigen Miene einer von Marmions Bewerbern war, und die ältere Dame ihre Gesellschaftssekretärin.
    Die Frau war makellos gekleidet und strahlte Organisationskraft aus, genau wie die Beamtin in einem untergeordneten Büro. Rentnor Bavistock war ihr Sekretär, und Cynthia Grace war Marmions Finanzberaterin. Marmion murmelte, daß Cynthia die geeignete Gesprächspartnerin sei, wenn es darum ging, auf Petaybee kleine Geschäfte aufzumachen, damit Leute wie Clodagh, die Petaybees pharmazeutischen Reichtum sammeln und weiter verarbeiten würden, der ganzen Sache die richtige unternehmerische Gestalt verleihen könnten. Yana seufzte; sie wollte ihren Freunden eigentlich nicht irgend etwas >Modernes< verschreiben.
    Kurz darauf machte Yana die Entdeckung, daß auf Gal Drei auch nicht alles so war, wie es den Anschein hatte. Kaum waren sie von Bord gegangen, als ihnen Aufenthaltsgenehmigungen in Form von Metallarmbändern (»Jederzeit zu tragen«, bemerkte Rentnor mit Entschiedenheit) um die Handgelenke gekrampt wurden.
    »Nicht einmal beim Duschen abnehmen«, fügte Marmion hinzu, als sie ihr Armband von Rentnor entgegennahm und feststellte, daß Sally bereits eins trug. »Bei Verlust kann es zu den unglaublichsten Schwierigkeiten kommen, wenn man sich in der Anlage bewegen will.«
    »Das glaubt man kaum«, versetzte Bailey augenrollend und grinste Bunny und Diego dabei an.
    Das letzte Mitglied des Empfangskomitees trug eine offiziell wirkende Kleidung, nach Maß auf seine hagere Gestalt zugeschnitten, mit Epauletten, die Yana zwar nicht erkannte, die aber reich genug verziert waren, um einen entsprechend hohen Rang anzuzeigen. Es war von dunklem Ton, mit kurzgeschorenem schwarzen Haar und von merkwürdig asymmetrischen Gesichtszügen, die seine hervorstehende Nase in zwei unzusammenhängende Hälften zu teilen schien. Seine dunklen Augen hatten einen geduldigen Ausdruck, und ein Winkel seines breiten Munds war leicht hochgezogen. Wie ein gut ausgebildeter oder sehr höflicher Beamter wartete er ab, bis die anfänglichen Vorstellungen, der Austausch von Neuigkeiten und dringenden Nachrichten beendet waren, um schließlich vorzutreten und Marmions ausgestreckte Hand zu küssen.
    »Ach, Kommandant, wie nett von Ihnen, sich diese Zeit zu nehmen«, sagte Marmion und stellte ihn schließlich als Kommandant Nal an Hon vor. »Ich habe meinen Freunden schon eingeschärft, sehr gut auf ihre Ausweisarmbänder aufzupassen.«
    »In der Tat eine Ermahnung, die häufiger zu wiederholen sich lohnt«, erwiderte er. Dann wandte er sich an die Neuankömmlinge.
    »Obgleich die Armbänder es Ihnen gestatten, sich auf sämtlichen Ebenen bis auf den Nadir und den Zenit frei zu bewegen, sind Sie gut beraten, von Erkundungszügen Abstand zu nehmen, sonst könnte es geschehen, daß Ihnen plötzlich eine Hand fehlt.«
    Bunny stieß einen lautlosen Schrei aus und preßte ihre armbandbewehrte Hand schützend an die Brust.

    »Na, na, Nal, das kann ich aber nicht zulassen, daß Sie meine jungen Freunde erschrecken, nur weil sie Landeier sind«, warf Marmion mit einem leisen, beruhigenden Lächeln ein.
    »Das tue ich, gerade weil sie Landeier sind«, erwiderte er ohne jede Entschuldigung und fing Yanas Blick auf, um ihr mit einem Nicken zu bedeuten, daß seine Warnung auch für sie gelte. Yana schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Wenn sie sich vorstellte, daß sie noch vor sechs Monaten etwas ähnlich Empörendes zu jemandem wie sich selbst hätte sagen können!
    »Nachdem ich das nun losgeworden bin, wäre es mir ein Vergnügen, Ihre

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