Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
Vom Netzwerk:
horizontalen Tiefe fünffach gestaffelt, in der senkrechten an manchen Stellen neunfach. Am Nadir und am Zenit des Komplexes befanden sich zwei weitere dicke, wulstige Ringe, die die Verteidigungsanlagen bargen. Fasziniert betrachtete Yana die ganze Anlage, die sie noch nie aus dieser Perspektive hatte sehen können: Auf beiden Reisen, die sie bisher hierher gemacht hatte, befand sie sich im Bauch eines Truppentransporters. Yana hatte die Vermutung, daß sie damals an einem der Nadirringe angedockt waren.
    Diego erklärte Bunny, der beim Anblick schier die Augen aus dem Kopf fielen, die verschiedenen Ebenen: Die oberen waren für die Führungkräfte und Vorsitzenden der Firma reserviert, die darunterliegende Ebene barg den Freizeit-und Geschäftstrakt der Bevölkerung von Gal Drei; die mittlere Ebene diente vermutlich als Unterkunft sowohl für Durchreisende als auch Ansässige, während die vierte für Reparaturen, Ökosteuerungssysteme und ähnliche maschinelle Operationen reserviert blieb. Die fünfte Ebene war der Lagertrakt, während die verdickten Klumpen im oberen und unteren Teil dem Personal von Gal Drei, den Verteidigungseinrichtungen und der Verwaltung dienten.
    »Hör mal, Diego!« Endlich bekam Bunny ihr Staunen in den Griff. »Da verbringen Menschen ihr ganzes Leben in diesem … diesem Ding?«
    »Na klar doch. Länger habe ich auch noch auf keiner Planetenoberfläche gelebt, wie du weißt«, erwiderte er.
    Ihr Gesichtsausdruck bedeutete ganz unzweifelhaft: >Du armes, zu kurz gekommenes Kind<, doch Diego bemerkte es nicht, weil er sich bereits für seine Schilderung des kulinarischen und des Freizeitangebots zu erwärmen begann, das dort ihrer harrte.
    »Ach, und ich wüßte genau das richtige Plätzchen, das dafür Sorge tragen kann, daß Ihnen nicht das Beste entgeht«, warf Marmion fröhlich ein. »Mein Neffe und meine Nichte - oder, genauer, der Neffe und die Nichte meines verstorbenen Mannes Henri Allgemeine. Es sind so nette junge Leute, daß ich mir sicher bin, Sie werden sich über ihre Gesellschaft freuen.«
    Yana sah, wie Diego zusammenzuckte und Bunny erstaunt blinzelte.

    »Die kennen sich wirklich gut aus hier«, fuhr Marmion entschlossen fort. »Bailey Allgemeine ist sechzehn …«
    »Achtzehn, Marmion«, berichtigte Sally sie. »Vergiß nicht, er hat letzten Monat seinen Abschluß am Technikum von Aldebaran gemacht.«
    »Am Technikum von Aldebaran?« hauchte Diego andächtig-
    »Wie die Zeit vergeht, nicht wahr? Ja, und ich glaube, er hat auch seine beiden Patente für seine Fluchtrampenprojekte bekommen.«
    »Fluchtrampen?« Diego war beeindruckt.
    »Aber im Augenblick ist er ungebunden und wartet, bis sich die richtige Gelegenheit bietet. Wirklich ein glücklicher Zufall, daß er sich ausgerechnet jetzt auf Gal Drei befindet, nicht wahr?« Marmions fröhliches Lächeln war unwiderstehlich.
    »Ihre Nichte?« fragte Bunny mit einem schrägen und leicht besitzergreifenden Seitenblick auf Diego.
    »Charmion hat ihr Studium in Neuralpathologie abgeschlossen. Sie ist eine Pultney-Gabbison, müssen Sie wissen«, plapperte Marmion weiter. »Deshalb ist sie mit Bailey auf Besuch gekommen. Er hat sie auch schon auf Gal Drei herumgeführt. Sie ist neunzehn. Fast ein bißchen zu athletisch für ein Mädchen in ihrer gesellschaftlichen Stellung.« Marmion seufzte und wandte sich, nachdem sie ihre Botschaft losgeworden war, wieder der Beobachtung des Andockmanövers zu. In schnurgeradem Flug auf den zweiten Horizontalring zuhaltend, verwandelte sich das alles andere als unscheinbare Raumschiff in einen winzigen Flecken, als es in den kleinen Andocktrakt eingelassen wurde, in dem die Fahrzeuge von Personen ihres Standes abgefertigt wurden. Allmählich mußte Yana Sally darin zustimmen, daß die richtige Kleidung Selbstvertrauen verlieh - etwas anderes würde wohl kaum wirken.
    Ein melodisches Läuten hallte durch das Raumschiff, gefolgt von einer Stimme, die ihnen verkündete, daß der Andockprozeß beendet sei und die Passagiere von Bord gehen dürften.
    Draußen erwartete eine Gruppe von Leuten höflich ihre Ankunft.
    Roboter auf Antigravschwebern huschten an Bord, um das Gepäck zu holen - Bunny verfolgte ihre Bewegungen mit weit aufgerissenen Augen. Yana bemerkte, wie die seitlich herabhängenden Hände des Mädchens zuckten, als wollte sie am liebsten einen der Roboter auseinandernehmen, um nachzusehen, wie es in dessen Innern aussah.
    Bailey und Charmion waren unter den anderen leicht

Weitere Kostenlose Bücher