Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
Vom Netzwerk:
Liam, dem besten Fährtensucher der drei, die Verfolgung fortzusetzen.
    Clodagh begriff allmählich, weshalb religiöse Gemeinden manchmal als >Herden< bezeichnet wurden. Die Leute, die ihr gerade zu den heißen Quellen folgten, hatten weniger Sinn und Verstand als Schafe, machten dafür aber mehr Radau als Elstern.
    Sie bestanden darauf, barfuß zu der Heißquellenhöhle zu pilgern, obwohl Clodagh sie vor den Coobeerensträuchern warnte, die noch immer den Höhleneingang vor den Unvorsichtigen und Unwillkommenen schützten. Die Coo-Sträucher waren wieder zu gewöhnlichen Pflanzen geworden; ihr außergewöhnlich schnelles Wachstum hatte geendet, nachdem sie erst einmal die gesamte Steinversiegelung und den größten Teil jener Arbeiter beseitigt hatten, die vier der Gemeinschaftshöhlen des Planeten mit dem Material bestrichen hatten. Man hatte das Dornengestrüpp gestutzt, vergiftet und verbrannt, doch an den Heißquellen gedieh es noch immer in geringem Umfang. Man mußte nur wissen, wie man es mied.
    Und Clodagh mied es. Aber die Neuankömmlinge trampelten geradewegs durch das Dornengestrüpp, so daß Clodagh sehr viel Mühe darauf verwenden mußte, sie wieder daraus zu befreien, was ihr schließlich nur unter Einsatz der kleinen Sprühflasche voll Coo-Vertilger gelang, die sie vor dem Abmarsch noch geistesgegenwärtig eingepackt hatte.
    Dann wollten die Neuankömmlinge die Höhle nur in der Form betreten, indem sie sich zu Boden warfen und wie die Würmer hineinkrochen. Doch Clodagh wies sie darauf hin, daß man nur durch den Wasserfall ins Innere der Höhle gelangte, so daß die Leute dabei ertrinken würden. Außerdem sei es dem Planeten herzlich egal, wie sie dort eintraten, solange sie keine Steinversiegelung mitbrächten.
    Doch kaum waren die Leute endlich in der Höhle, bestanden sie darauf, sich niederzuwerfen und den Höhlenboden zu küssen.
    Nachdem sie sechs- oder siebenmal niedergekniet war, breitete Schwester Feuerfels schließlich die Arme aus und rief: »Sprich zu uns, o Gütige Quelle ….«
    Alles, was sie zur Antwort erhielten, war ein Echo, doch nicht etwa das ihres letzten Worts, sondern das des O. Es hörte sich an wie:
    »Oh, oh, oh …«
    »Sag uns, was wir tun sollen! Wie können wir unser armseliges Leben in deinen Dienst stellen? Wie können wir die irrende Menschheit zu deiner höheren Ehre erlösen? Wie können wir kundtun, daß wir zwar unwürdig, aber doch mehr als willens sind, deinem Begehr zu folgen? Wie können wir dich dazu bewegen, uns deinen Willen zu offenbaren?«
    »Ja, wie?« wiederholten die anderen. »Sag uns, wie.«

    Clodagh seufzte. Sie könnten ja mal damit anfangen, die Klappe zu halten. Selbst wenn der Planet heute etwas zu sagen gehabt hätte, was offensichtlich nicht der Fall war, würde er zu keinem Sterbenswörtchen kommen, wenn diese Leute so weitermachten.
    Nach einer Weile hörten sie dann tatsächlich zu plappern auf.
    Clodagh war inzwischen fast schon eingeschlafen.
    Träge erhob sie sich. »Sind Sie fertig?«
    Doch ausgerechnet in diesem Augenblick mußte Bruder Schiefer in die Knie gehen und losbrüllen: »Halleluja! Ich habe Stimmen vernommen!«,
    »Was? Wo? Warum spricht die Quelle zu dir und nicht zu uns anderen? Was hat sie dir offenbart?« schrie nun Schwester Agate.
    »Sie hat gesagt: >Verdammter Mist, das Zeug ist ja vielleicht dornig!<«
    »Oho«, machte Clodagh und schritt über sie hinweg auf den Höhlenausgang zu, wo sie zwischen den Wasserfall und die Steilklippe schlüpfte.
    Portia Porter-Pendergrass und Bill Guthrie waren gerade damit beschäftigt, sich in dem Coo-Gewirr die Haut in Fetzen zu reißen.
    Clodagh holte wieder die Sprühflasche aus ihrer Schürzentasche, spritzte sich den Weg zu ihnen frei und versuchte, ihnen zu helfen.
    »Lassen Sie mich in Ruhe!« kreischte Portia. »Guthrie, was sind Sie nur für ein Mann! Ohne jeden Mumm! Sorgen Sie gefälligst dafür, daß diese … diese Hexe … mich losläßt!«
    »Ich dachte, Sie wären gekommen, um mit mir zu sprechen«, warf Clodagh ehrlich verwundert ein. »Sean hat mir nämlich erzählt, daß Sie beide das wollten.«
    »Beachten Sie sie nicht weiter, Dama«, sagte Bill Guthrie. »Sie ist hysterisch. Sie ist von einem Beruhigungsmittel ihrer eigenen Firma abhängig geworden - ein ziemlich trauriger Fall, wenn man’s mal richtig bedenkt. Ich wollte mit Ihnen über die pharmazeutischen Möglichkeiten einiger medizinischer Mittel sprechen - Mittel, die Sie auf Ihrem bezaubernden

Weitere Kostenlose Bücher