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Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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warf Bunny ein.
    »Ach ja«, antwortete die Freibeuterin Dinah O’Neill munter. »Schön, da sehe ich durchaus Möglichkeiten, nachdem erst einmal ein paar Arrangements getroffen wurden.«
    »Lösegeldforderungen, meinen Sie wohl«, versetzte Marmion steif.
    Dinah O’Neill funkelte sie an, als hätte sie etwas besonders Geistreiches von sich gegeben. »Zunächst einmal müssen wir etwas unternehmen, um diesen Husten zu beenden, sonst wird sie in nichts einwilligen.«
    Yana wedelte heftig mit beiden Armen, um zu zeigen, daß sie auch trotz ihres Hustens nicht bereit war, in irgend etwas einzuwilligen.
    Dann kehrte der Posten zurück und schob Dinah den Erste-Hilfebehälter zu, ein stattliches Exemplar, worauf Dinah einen Seitenschritt machte, so daß der Kasten in Dr. Mendeleys Händen landete.
    »Bitte« flehte Bunny und stützte die immer schwächer werdende Yana ab. »Tun Sie irgend etwas!«
    »Ich bin eigentlich Astronom, kein Mediziner …«
    »Irgendwas!« Bunnys gequälter Ausruf wurde von Yanas schmerzerfülltem Geköchel unterbrochen.
    »Ah, Kodein!« Triumphierend hielt Namid Mendeley eine Flasche hoch; dann aber überschattete der Zweifel seine Miene. »Aber wieviel?«
    Marmion streckte die Hand nach der Flasche aus und musterte sie.
    »Spray!« sagte sie gebieterisch. Als sie auch dieses bekommen hatte, füllte sie die Sprayflasche und besprühte Yanas Kehle mit der Droge.
    Wie von Zauberhand - so kam es jedenfalls allen in dem kleinen Raum vor - endete der Krampf, und Yana preßte sich erschöpft gegen Bunny.
    »Und schauen Sie hier - ein Kräuterbalsam vielleicht?« Mendeley reichte ihn Marmion, die auch dieses Etikett betrachtete.
    Sie brach das Siegel, öffnete die Flasche und gab sie an Yana weiter.
    Diese nahm die dicke Flüssigkeit ein und ließ sie sich durch die Kehle rinnen, wo sie sich beruhigend ausbreitete. Dann versiegelte Yana die Flasche und drückte sie an sich, während ihre Lungen Schwerarbeit leisteten, um den durch den Hustenanfall entstandenen Sauerstoffverlust auszugleichen.
    Dinah O’Neill wies mit einem Fingerschnippen auf Marmion, die noch immer die Sprühflasche und das Kodein in der Hand hielt.
    Marmion gab sie zurück.
    »Und?« fragte Marmion die Freibeuterin in vielsagendem Tonfall.
    »Was nun?«
    »Können Sie gehen, Oberst?« fragte Dinah und blickte auf Yana hinunter.
    »Wenn ein Spaziergang bedeutet, daß wir diesem Unfug früher ein Ende setzen können, werde ich es tun.«

    »Stets die tapfere Obristin«, versetzte Dinah und strahlte sie an.
    »Ich bewundere Ihre Entschlußkraft und Unbeugsamkeit.«
    »Danke«, sagte Yana und atmete matt aus. Der Hustenanfall hatte sie viel Kraft gekostet, doch durfte sie sich nicht anmerken lassen, wieviel.
    »Gut. Dann wird Megenda, der Erste Maat, Sie zur Kapitänskabine begleiten. Mich rufen andere Pflichten.«
    »Und Macci?« fragte Marmion in der Hoffnung auf eine Antwort.
    »Also, das wäre doch wohl zu viel verraten, nicht wahr?«
    versetzte Dinah in leise tadelndem Tonfall und ging davon. Der Doktor der Astronomie folgte ihr, und schließlich erschien eine noch größere Gestalt in der Lukenöffnung.
    Der Erste Maat Megenda war ein riesiger, muskulöser Schwarzer, der wahrscheinlich vor allem deshalb als Pirat-Freibeuter geendet war, weil er dieser Rolle äußerlich so durch und durch zu entsprechen schien. Bei einem seiner Augen handelte es sich um ein Cyberimplantat, was nur um eine Spur weniger grotesk wirkte als eine Augenklappe. Die Ärmel seines orangefarbenen Einteilers hatte er abgeschnitten; darunter trug er ein gestreiftes Wollhemd, und um den kahlgeschorenen Schädel ein mit Blumenmuster verziertes rotes Kopftuch. Also wirklich, dachte Yana, dankbar jede Ablenkung aufgreifend, der Mann hat entschieden zu viele Piraten-Holos gesehen!
    Herrisch bedeutete er ihnen zu folgen, und ein ebenso großer und bedrohlich aussehender Bursche, nur von olivgrüner statt schwarzer Hautfarbe, schloß hinter Diego auf, der ihre Gefängniszelle als letzter verlassen hatte. Yana schaffte einen weiteren Schluck von dem Trinkbalsam, denn schon der bloße Akt des Aufstehens hatte den Hustenreiz wieder zum Leben erweckt. Dann wurden sie durch einen endlosen Gang nach dem nächsten geführt, vorbei an Vorratshallen und Reparaturbuchten, wie auch an Anlagen, die nach Gefechtsstationen und Cyberschlafeinrichtungen aussahen; an einer Lagerbucht nach der nächsten vorüber. Yana hätte schwören können, daß sie an einigen Buchten gleich

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