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Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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auch die haben ihn verdammt schnell gefeuert. Selbst als er dort aufwuchs, hat er kaum zu etwas getaugt. Der hat immer nur große Reden geschwungen.«
    Dinah lächelte, als sie die Augen auf Bunny richtete, fast so, als würde sie sich selbst zu der Standfestigkeit des Mädchens beglückwünschen.
    »Sagen Sie Ihrem Kapitän, daß er keinen Schritt weiter kommt, wenn er Yana oder Sean oder mich oder Diego bedroht«, fuhr Bunny gelassen fort. »Wenn er mit Petaybee irgend etwas ausmachen will, dann muß er sich schon nach Petaybee bequemen und die Sache mit dem Planeten besprechen.«
    »Die Sache mit dem Planeten besprechen?« Namids Erstaunen war vollkommen. Mit weit aufgesperrtem Mund starrte er von Bunny zu Dinah und wieder zurück.
    Dinah warf Bunny einen mitleidigen Blick zu. »Mit dem Planeten reden?«
    »Geh und sprich mal mit deinen Verwandten«, sagte Namid, womit er jeden ins Erstaunen versetzte, Dinah eingeschlossen. »Na ja, du hast mir doch immer erzählt, daß einige von deinen Verwandten vor Urzeiten mal nach Petaybee ins Exil geschickt wurden.«
    »Das war ein Gerücht, mit dem ich aufgewachsen bin. Und das ich, wie ich hinzufügen möchte, auf dem Firmencomputer überprüft habe«, erwiderte Dinah und zuckte die Achseln. »Ich bin mir allerdings keineswegs sicher, ob ich mich auf deren Aufzeichnungen verlassen kann. Oder überhaupt auf irgend etwas, was den Planeten betrifft.«
    »O’Neill? Es gibt O’Neills in Tanana Bay«, bemerkte Bunny und musterte Dinah mit neuem Interesse.
    Dinah Ö‘Neill zog sich so schnell zurück, daß das schwere Türpaneel sich bereits wieder zischend geschlossen hatte, als ihnen ihre Absicht klar wurde. Megenda und der Matrose folgten geschmeidig, und schon waren die Gefangenen wieder allein.
    »Jetzt hast du es getan«, sagt Diego vorwurfsvoll zu Bunny.
    »Wir hatten sie schon so weit …«
    »Ich denke, Bunny dürfte es sehr wohl getan haben«, meinte Marmion leise und respektvoll.
    »Dinah wird Zeit brauchen, um mit der Tatsache fertig zuwerden, daß sie sich getäuscht hat«, bemerkte Namid nachdenklich. »Aber sie ist hochintelligent und äußerst flexibel. Das muß sie auch sein, um in diesem Geschäft so lange überleben zu können. Meist ist sie auch in der Lage, Louchard zu beeinflussen …«
    »Meinen Sie, Dinah wird versuchen, ihn zu unserer Freilassung zu überreden?« fragte Bunny zaghaft und brach in Tränen aus. Diego schloß sie in die Arme, streichelte ihr das Haar und murmelte ihr leise Trostworte auf spanisch zu.
    Marmion befeuchtete das einzige Handtuch, das ihnen in der Kabine zur Verfügung stand, und reichte es ihm, damit er es auf die Schnittwunde an Bunnys Wange legte, als Yana wieder zu husten anfing.

14.KAPITEL
    Petaybee
    Sean schwamm mit den einseitig ausgerichteten Fischschwärmen, bis sie den See erreichten, wo die Fische allesamt sofort einen silbrigen Strom bildeten, der in eine weitere Unterwasserhöhle floß.
    Sean folgte ihnen. Als das Wasser zu seicht wurde, kehrten die Fische zurück, und Sean fand sich in einer trockenen Grotte wieder.
    Als er gerade seine Gestalt verwandelte, sah er, wie das Phosphoreszieren sich einmal mehr zu einer Geraden umstrukturierte, die diesmal landeinwärts zeigte. Sobald er seine Füße wieder ausgebildet hatte, folgte er ihr. Obwohl Sean sein Leben lang die Wasserwege Petaybees durchschwommen hatte, waren ihm diese Höhlengänge neu - zweifellos ein Ergebnis der jüngsten seismischen Aktivität. Die leuchtende Gerade führte ihn auf die Hilferufe zu, die zunächst nur Echos gewesen waren - wie jene, die Sean in der Nähe von Kilcoole vernommen hatte, sich nun aber in die matten Schreie echter Stimmen verwandelten.
    Als er um eine Ecke bog und die fünf Jäger erblickte, hätte er ob des Ausdrucks verängstigten Zorns und der Enttäuschung auf ihren Gesichtern beinahe laut losgelacht. Einer von Ihnen - de Peugh, wie er glaubte - hatte sichtlich Zuckungen entwickelt, und sein Haar war von mehr grauen Strähnen durchzogen, als Sean es in Erinnerung hatte. Minkus lallte vor sich hin, und Ersol schaute sich ständig in der Höhle um und ließ den Blick hinauf zur Öffnung schweifen, durch die sie in die Tiefe gestürzt waren, als würde sie ihn gleich verschlingen wollen. Die hölzernen Bögen, Pfeile und Lanzen, die Sinead den Männern anstelle ihrer Hightech-Gewehre ausgehändigt hatte, lagen auf einem kleinen Haufen zusammen - wahrscheinlich, wie Sean vermutete, um ein wärmendes Feuer zu machen. Die

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