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Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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erzählt, daß sie anfangs ihr gutes Aussehen dazu einsetzte. Und dann, als sie die richtigen Leute getroffen hatte, bekam sie ihrer Intelligenz wegen Aufträge als Botin, Kurierin und freischaffende Computerhackerin, und in der letztgenannten Sparte war sie gerade tätig, als sie ihrem ersten Mann begegnete. Sie betrachtet die ganze Sache als einen Schutz für Erbschaft und Investitionen, wie ich glaube. Aber ich hatte wirklich nicht die leiseste Vorstellung, daß sie mit Piraterie zu tun hatte, bevor sie mich schließlich an Bord verbrachte.«
    »Haben Sie wirklich überhaupt nichts über ihr Geschäft gewußt?«
    fragte Marmion.
    »Doch. Ich wußte, daß sie mit >Schifferei< zu tun hatte, als Frachtoffizierin, und …«
    Diego unterbrach ihn mit einem Schnauben.
    »Oder sollte ich vielleicht Zahlmeister sagen«, fügte Namid mit einem Anflug von Humor hinzu, der ihm ein aufrichtiges, warmherziges Lächeln Marmions eintrug. Dann fuhr er fort: »Das erklärte auch ihr Fortsein und den merkwürdigen Dienstplan. Und wie sie sich für meine Arbeit interessierte! Variablen … welche Sonnensysteme am wahrscheinlichsten erzhaltige Planeten ausspeien würden und … nun ja, alle praktischen Anwendungsmöglichkeiten der Astronomie. Mir schien das alles so harmlos zu sein, so natürlich.« Enttäuscht zuckte er mit den Schultern.
    »Und Sie müssen zugeben, daß sie«, er wandte sich Diego zu, »eine äußerst attraktive Person ist.«
    »Ha!«
    »Und außerordentlich gerissen«, bemerkte Bunny mit einem Anflug leicht säuerlicher Bewunderung. »Diese guterkerlschlechterkerl-List, die sie mit Megenda abgezogen hat, ist so alt, daß sie Barthaare hat, noch länger als die von Onkel Seamus.«
    »Leider fallen wir trotzdem darauf herein, weil wir nun mal nicht wissen, wann genau Dichtung und Wahrheit zusammenfallen«, bemerkte Yana.
    »Ach, wie liebend gern ich diesen Megenda doch mal ins Innere von Petaybee bekommen würde, und sei es nur für fünf Minuten …«, versetzte Bunny heftig.
    »Wir sollten nicht so rachsüchtig sein. Wir wissen, daß Megenda nur eine Rolle gespielt hat. In seiner dienstfreien Zeit ist er vielleicht sogar ein recht netter Bursche … abgesehen von seiner bedauerlichen Neigung zum Kindesmiß-brauch«, sagte Marmion mit einem Blick auf die Gesichtsverletzung ihrer jungen Freunde.
    >»Wenn ein Schurke nicht am Schurken ist, dann wird ein Schurke ..
    .<« Namid sang es in einem so kräftigen Bariton, daß Marmion und die anderen ihn verblüfft musterten. »>… oder seine schurkischen Pläne schmiedet.< Gilbert und Sullivans kleine Operetten sind heute immer noch so aktuell wie früher …«
    »Fahren Sie fort«, bedrängte ihn Marmion, deren Augen vor Entzücken funkelten.
    »>Kann unschuldig’ Freude, unschuldig’ Freude empfinden er, wie jeder ehrliche Mann.<«
    Marmion lachte und lachte und lachte, während Yana diese ansteckende Heiterkeit ihrerseits belächeln mußte. Sogar Diego grinste.

    »Die Melodie gefällt mir«, erwiderte Bunny diplomatisch, doch ihre Verwirrung war offensichtlich.
    »Es ist zwar nicht gerade Gesang und Musik wie beim Latchkay«, meinte Diego und entspannte sich zum ersten Mal seit ihrer Gefangennahme. »Aber ich glaube, ich habe davon sogar ein paar Scheiben. Könnte sein, daß Ihnen G und S gefallen?« »G und S?«
    »Später«, erwiderte Diego.
    Namid reges Gesicht nahm nun ernste Züge an. »Dinah mochte G
    und S.« Dann fügte er in einem etwas forscheren Tonfall hinzu:
    »Aber das hier ist nicht Pen…und sie wurde auch nicht schon als kleines Mädchen darin ausgebildet, so tapfer und mutig sie auch war.
    Ich glaube, daß da ein Kern der …«
    »Einen Augenblick«, unterbrach Bunny und fuhr kerzengerade auf.
    Beinahe hätte sie sich dabei den Kopf an der Unterseite der oberen Koje gestoßen. Sie fing an zu schnüffeln und hörte überhaupt nicht mehr auf.
    »Was ist los?« fragte Diego, und Yana wiederholte es an seiner Stelle. Wieder zog Bunny prüfend die Luft ein. »Wir atmen keine Luft mehr wie auf Gal Drei.«
    »Wirklich nicht?« fragte Yana verdutzt und dachte darüber nach.
    Die Luft auf dem Shuttle würde während des Andockens aus dem Ventilationssystem der Stadt kommen. Andererseits gab es keinen vernünftigen Grund für die Annahme, daß die Luft an Bord des Piratenschiffes überhaupt jemals Kontakt zur Station hätte bekommen sollen. Oder vielleicht doch? Bunny schien sich sehr sicher zu sein, und ihre Sinnesorgane waren durch die Übung in der

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