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Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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wenn sie es an eine Fahrzeughülle anlegte, um damit auch nur das Zielschiff zu bestimmen. Glücklicherweise hatte ihre Verkleidung sie vor Nachstellungen der Schiffsmannschaften bewahrt: Vor allem Aliens nahmen es schnell übel, wenn sie einen dabei beobachteten, wie man ohne erkennbaren Grund vor ihrem Schiff herumlungerte.
    Zu Beginn des Vorfalls hatte sie die Frauen in der Begleitung von Macci Sendal gewußt; deshalb war sie Yana nicht so dicht auf den Fersen geblieben wie sonst. Und deswegen machte sie sich auch Vorwürfe. In den mittleren Jahren, allmählich nachlässig werdend, würde sie ihren Beruf wohl aufgeben müssen, wenn sie nicht an ihren höchsten Effizienzmaßstäben Abstriche machen wollte.
    Und so warteten die beiden. Kommandant an Hon versorgte Charas höflich mit einer Mahlzeit und erlaubte ihr, sich in seinem Privatquartier zu duschen, während man frische Kleidung für sie besorgte. Sie war inzwischen arm an Adrenalin geworden, nachdem sie sich tagelang bis an die äußerste Grenze ihrer Leistungskraft getrieben hatte, und so nickte sie beinahe ein, als die ersten Meldungen eintrafen. Das langsamste der fünf Schiffe war aufgebracht worden. Es handelte sich, genau wie angegeben, um eine Getreidetransportdrohne, deren Bauteile sich allesamt in einem ordnungsgemäßen Zustand befanden. Das zweite Schiff hatte nur zwei Frachtgüter geladen, sehr zum Mißmut des Kapitäns, weshalb dieser nicht gerade bester Laune war, wegen eines so vagen Verdachts angehalten zu werden. Auch das dritte Schiff war sauber, ebenso das vierte, nur vom fünften fanden sie lediglich große Trümmerstücke der Außenhülle vor.
    »Das Schiff wurde nicht in Stücke gerissen, es wurde von keinem Raumtreibgut getroffen, weder verbrannt noch geschmolzen, noch sonst etwas, Kommandant. Hat fast den Anschein, als wäre die Hülle die reinste Geleefrucht gewesen, die an der Längsachse aufgeplatzt ist.« An Hon und Charas wechselten verzweifelte Blicke. »Dieser verdammte Louchard!« Charas fühlte sich so sehr den Tränen nahe, wie seit dem Tag nicht mehr, als sie acht Jahre gewesen und ihre Mutter gestorben war.
    »Irgendwelche Rückstände, die sich verfolgen lassen?« fragte an Hon.
    »Wir suchen noch danach, Kommandant, aber es ist denkbar, daß die die Strömung nur ausgenutzt haben, um die Trümmerstücke wegtreiben zu lassen, während sie selbst in eine andere Richtung weiterflogen. Und mit Verlaub, eine gründliche Fahndung könnte Wochen dauern. Dann wären wir uns aber immer noch nicht sicher, auf der richtigen Spur zu sein.«
    »Kehren Sie zur Basis zurück, Kapitän, und vielen Dank.«
    Kommandant an Hon warf Charas einen grimmigen Blick zu. »Sie haben doch immer noch Lebenssignale von Madame Allgemeine, nicht wahr?«
    Charas berührte den Punkt an ihrem Schläfenknochen und nickte bestätigend. Madame Allgemeine war die einzige Klientin, für die sie einen derartigen Eingriff in ihre Privatsphäre zuzulassen bereit gewesen wäre. Denn sie war ihr einiges schuldig - ihr Leben und ihre geistige Gesundheit.
    »Wir können es auch von Sally Point-Jefferson überprüfen lassen«, schlug sie vor.
    Der hochgewachsene, hagere Kommandant wischte die Bemerkung mit einem Lippenzucken1 beiseite. »Wenn die den Stoß empfangen hätte, hätten Sie es auch getan!« Wenn es zu einem Todesfall kam, erfuhren die auf eine bestimmte Person eingestellten Implantatträger dies als einen unmißverständlichen Stoß.
    »Was jetzt? Die Entführer haben nicht vielleicht irgendeine Art letzte Warnung hinterlassen, oder?«
    »Nichts als die letzte Nachricht, die Mister Klausewitch an uns weitergeleitet hat.«
    »Klausewitch«, murmelte Charas, und ihr Blick verhakte sich mit dem des Kommandanten. »Merkwürdige Wahl für einen Boten. Und Madame hat persönlich Millard und Sally als Leibwächter abberufen?«
    »Hmm.« An Hon quittierte die Launen der Reichen mit einem Achselzucken. Er selbst hätte zwar durchaus Leute abgestellt, um Yana rund um die Uhr zu bewachen, aber wer hätte ausgerechnet in diesem Zeitalter nach dem Fiasko der Bersteineinhorn geglaubt, daß jemand in der gesellschaftlichen Stellung von Madame Allgemeine entführt werden könnte! Gewiß, es gab zwar gelegentlich Vorfälle unter Akteuren zweiter Garnitur, Händler, Kapitäne, leitende Angestellte, und es gab auch genügend kleine Absahner auf allen großen Stationen wie dieser, um das eine oder andere Kapitalverbrechen und verschiedene >Unfälle< geschehen zu lassen, wie

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