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Die Macht des Geistes

Die Macht des Geistes

Titel: Die Macht des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Stern«, sagte Panjuschkin. »Kannst du uns sagen, was die anderen vorhaben, Fjodor Alexandrowitsch?«
    Der Junge setzte sich unter einen Baum, wo die Erde etwas weniger naß war, und schloß die Augen. Panjuschkin beobachtete ihn ernst. Der Junge hatte schon genügend damit zu tun, ständig mit Zehntausenden anderer Telepathen in Verbindung zu bleiben, die über das ganze Land verteilt waren. Das Eindringen in die Gedanken gewöhnlicher Menschen belastete ihn jedesmal bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Aber in diesem Fall mußte es einfach sein.
    »Dort ist ... sie wissen, wo wir sind.« Die Stimme des Jungen schien aus weiter Ferne zu kommen. »Sie ... haben ... Instrumente. Ihr Metall riecht uns. Sie ... nein, das ist der Tod! Sie schicken den Tod!« Er öffnete die Augen, holte keuchend Luft und verlor das Bewußtsein. Der Priester kniete neben ihm, fühlte seinen Puls und warf dann Panjuschkin einen strafenden Blick zu.
    »Raketen mit Suchköpfen!« stellte der Anführer überrascht fest. »Anscheinend haben sie jetzt doch die gleichen Detektoren wie wir. Nur gut, daß ich rechtzeitig mißtrauisch geworden bin, nicht wahr, Priester? Aber jetzt machen wir uns lieber auf den Weg, bevor die Raketen kommen.«
    Sie ließen genug Metall zurück, um die Raketen irrezuführen, dann marschierte Panjuschkin über die Hügel in das nächste Tal hinab. Während die Rote Armee damit beschäftigt war, das verlassene Lager mit Raketen zu zerstören, wollte er sie von rückwärts angreifen.
    Ob der unbegreifliche Gott des Priesters ihnen dabei half oder nicht – Panjuschkin war jedenfalls fest davon überzeugt, daß ihr Angriff Erfolg haben würde.
     
    Wang Kao arbeitete angestrengt, als der Prophet kam. Der Winter stand bevor, und die Felder um das Dorf herum würden bald mit Schnee bedeckt sein, aber dann kam auch wieder der Frühling, in dem der Boden gepflügt werden mußte, obwohl die Ochsen alle fortgelaufen waren. Männer, Frauen und Kinder würden die Pflüge ziehen müssen, und Wang Kao wollte ihnen die Arbeit soweit wie möglich erleichtern. Er zerlegte eben den unbrauchbaren Traktor, der das einzige Überbleibsel der kommunistischen Herrschaft war, als Alarm gegeben wurde, weil ein Fremder sich dem Dorf näherte.
    Wang Kao seufzte und legte den Schraubenschlüssel beiseite. Er tastete durch das Halbdunkel der Hütte, in der er eine provisorische Schmiede eingerichtet hatte, griff nach seinem Gewehr und den wenigen Patronen, die er noch besaß, und schlüpfte in die zerschlissene wattierte Jacke. Das Gewehr war sein bester Freund, denn es hatte ihn viele hundert Kilometer weit begleitet und ihm gute Dienste geleistet, nachdem die Armee sich nach der Meuterei aufgelöst hatte. Wang Kao war damals zu Fuß nach Hause gewandert, was nicht ungefährlich war, denn überall lauerten noch versprengte Einheiten, aber auch Banditen, die dem einsamen Wanderer gefährlich werden konnten. Selbst jetzt konnte man nicht mit Sicherheit sagen, was ein Fremder im Schilde führte. Der letzte Fremde war in einem blitzenden Flugzeug gekommen, um zu verkünden, daß das Land jetzt eine neue Regierung hatte, unter der alle Menschen frei waren. Aber diese Regierung war weit entfernt und vorläufig noch nicht stark genug, so daß die Bevölkerung des flachen Landes sich noch immer selbst verteidigen mußte, wenn es erforderlich war.
    Seine Nachbarn, die draußen auf ihn warteten, zitterten ein wenig vor Kälte. Einige von ihnen trugen ebenfalls Gewehre, die anderen waren nur mit Messern, Heugabeln und Äxten bewaffnet. Bei jedem Atemzug bildeten sich kleine Dampfwolken vor ihren Gesichtern. Hinter ihnen standen Frauen, Kinder und alte Leute in den Eingängen der Hütten, damit sie notfalls sofort in Deckung gehen konnten.
    Wang Kao hielt sich die Hand über die Augen, um besser sehen zu können. »Es ist nur ein einzelner Mann«, stellte er fest. »Anscheinend trägt er keine Waffen.«
    »Er reitet auf einem Esel und führt einen zweiten«, warf sein Nachbar ein.
    Das war in der Tat seltsam. Wer hatte seit der großen Veränderung noch einem Tier seinen Willen aufzwingen können? Wang Kao spürte, daß ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief.
    Ein älterer Mann näherte sich den Dorfbewohnern. Er lächelte so freundlich, daß die Männer nacheinander ihre erhobenen Waffen sinken ließen. Merkwürdig, wie leicht er bekleidet war, als sei es noch immer Sommer! Er ritt zu den Männern heran und grüßte höflich. Niemand

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