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Die Macht des Geistes

Die Macht des Geistes

Titel: Die Macht des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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überprüfen. Damit ist bestimmt kein Risiko verbunden – würde ich dir sonst den Vorschlag gemacht haben?) Hoffentlich sehe ich ihn gesund wieder, wenn er sich dazu entschließt! (Ich finde, daß du die Chance verdient hast, damit du endlich wieder zur Ruhe kommst. Du bist wie eine verlorene Seele, Pete. Deshalb brauchst du etwas, das über deinen eigenen Problemen steht.) Sie lächelte. »Vielleicht findest du dort oben zu Gott zurück.«
    »Aber Sheila ...«
    »Das Schiff startet erst in einigen Monaten.« (Bis dahin kann noch viel geschehen. Ich verfolge die neuesten psychiatrischen Forschungen und stehe mit einigen Wissenschaftlern in Verbindung. Vielleicht entdecken sie bald eine erfolgversprechende Behandlungsmethode.) Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Denke darüber nach, Pete.«
    »Ja«, antwortete er heiser.
    Er war sich durchaus darüber im klaren, daß Helga ihm diese Chance vor allem deshalb verschaffen wollte, um ihn wenigstens zeitweise aus dem Teufelskreis seiner Sorgen zu erlösen. Aber das war nicht weiter wichtig, denn nur die Wirkung zählte.
    Die Sterne! Mein Gott, zu den Sternen fliegen!

13. Kapitel
    Wato, der Medizinmann, zeichnete Figuren in den Sand vor seiner Schilfhütte und murmelte dabei etwas vor sich hin. M'Wazi hörte seine Stimme trotz des Klirrens der Waffen und des Dröhnens der großen Trommeln, zu deren Rhythmus die Krieger des Stammes aufmarschierten: »Das Gesetz der Gleichmäßigkeit, nach dem Gleiches wiederum Gleiches erzeugt, läßt sich in die einfache Form eines Ya oder Nicht- Ya bringen, wodurch bewiesen wird, daß auch diese Art Zauberei den Regeln der universalen Kausalität unterliegt. Aber wie drückt man in diesem Zusammenhang das Gesetz der Übertragbarkeit ähnlicher ...«
    M'Wazi warf ihm einen verächtlichen Blick zu. Der Alte sollte ruhig weiter seinen Luftschlössern nachträumen, die er vor sich in den Staub zeichnete. Das Gewehr über seiner Schulter war eine echte Realität, mit der er vorerst zufrieden war. Und schließlich würde es von Gewehren, nicht aber von Zaubersprüchen abhängen, ob der alte Wunschtraum endlich in Erfüllung ging.
    Befreit die Schwarzen! Treibt die weißen Unterdrücker ins Meer! Seit seiner Jugend hatte er diesem Traum nachgehangen. Aber erst jetzt ...
    Nun, er gehörte jedenfalls nicht zu denen, die seit der plötzlichen Veränderung fast Angst vor sich selbst hatten. Er hatte sich rascher als die anderen an den neuen Zustand gewöhnt und hatte so dem Stamm seinen Willen aufgezwungen. In den folgenden Wochen und Monaten waren immer mehr Stämme bereit gewesen, sich seiner Herrschaft zu unterwerfen. Überall in Afrika hatten die Schwarzen aufgehorcht, als die Trommeln sie zu den Versammlungsplätzen riefen, wo M'Wazis Abgesandte das Wort ihres Herrn verkündeten. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem der große Schlag gegen die verhaßten Weißen bevorstand; jetzt hatte M'Wazi die Anführer aller Gruppen geschlossen hinter sich versammelt; jetzt lag die Freiheit greifbar nahe!
    Die Trommeln dröhnten weiter, als er an den Rand der Lichtung ging, wo der Dschungel begann. Er teilte die mannshohen Büsche und drang in das feuchte Halbdunkel ein. Ein Schatten schwang sich durch die Zweige, sprang zu Boden und wartete dort. Kluge braune Augen beobachteten ihn aufmerksam.
    »Hast du die Brüder des Waldes versammelt?« fragte M'Wazi.
    »Sie kommen bald«, antwortete der Affe.
    Das war M'Wazis große Erkenntnis gewesen. Alle anderen bisher erzielten Erfolge verblaßten im Vergleich dazu; er hatte richtig erkannt, daß auch die Tiere intelligenter geworden sein mußten. Diese Vermutung war durch Berichte bestätigt worden, in denen von Elefanten die Rede war, die auf geradezu dämonische Weise ganze Dörfer verwüstet hatten. Aber als er davon zum erstenmal hörte, hatte er bereits die ersten Verständigungsversuche mit einem gefangenen Schimpansen gemacht. Die Affen waren nie sehr viel weniger intelligent als Menschen gewesen, vermutete M'Wazi. Jetzt konnte er ihnen viel für ihre Hilfe bieten; und waren sie nicht ebenfalls Afrikaner wie seine Stammesgenossen?
    »Mein Bruder aus dem Wald, du kannst deinem Volk mitteilen, daß wir bereit sind.«
    »Nicht alle sind dafür, Bruder der Felder. Wir müssen sie verprügeln, bevor sie zustimmen. Dazu brauchen wir Zeit.«
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Benütze die Trommeln, wie ich es dir gezeigt habe. Deine Brüder sollen sich an den vorgesehenen Orten bereit halten.«
    »Wir

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