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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Gewohnheit wird. Ob Aes Sedai oder nicht, ob ehemalige Amyrlin oder nicht, Menschen müssen Regeln und Grenzen haben. Ganz davon zu schweigen, dass Euch dieser Versuch vermutlich umbringen wird!«
    »Und werdet Ihr mich aufhalten?« Sie hielt noch immer die Quelle umarmt. »Glaubt Ihr, Ihr schafft das?«
    Er knirschte mit den Zähnen, aber er erwiderte nichts darauf. Siuan drehte sich um und ließ ihn stehen, ging direkt auf die Feuer am Palisadentor zu.
    »Verdammte Frau«, sagte Bryne hinter ihr. »Ihr werdet noch mein Tod sein.«
    Sie drehte sich um und hob eine Braue.
    »Ich komme ja schon«, rief er und umklammerte den Griff seines Schwertes. Er bot einen imposanten Anblick; die scharfen Falten seines Mantels passten zu seiner erstarrten Miene. »Aber es gibt zwei Bedingungen.«
    »Nennt sie mir«, sagte sie.
    »Zuerst geht Ihr mit mir den Behüterbund ein.«
    Siuan starrte ihn an. Er wollte … beim Licht! Bryne wollte ihr Behüter sein? Aufregung durchflutete sie wie eine Woge.
    Aber sie hatte nie daran gedacht, sich einen neuen Behüter zu nehmen, nicht seit Alrics Tod. Sein Verlust war eine schreckliche Erfahrung gewesen. Wollte sie das Risiko eingehen, das noch einmal zu erleben?
    Andererseits, konnte sie die Gelegenheit verstreichen lassen, dass sich dieser Mann mit ihr verband, dass sie seine Gefühle wahrnahm und ihn an ihrer Seite wusste? Nach allem, wovon sie geträumt und was sie sich gewünscht hatte?
    Von einem ehrfurchtsvollen Gefühl ergriffen, ging sie zu Bryne zurück, dann legte sie ihm die Hand auf die Brust, webte die erforderlichen Gewebe aus Geist und hüllte ihn damit ein. Er keuchte auf, als ein neues Bewusstsein in ihnen beiden erblühte, eine neue Verbindung. Sie konnte seine Gefühle wahrnehmen, seine ungeahnt tiefe Sorge um sie spüren. Sie stand weit über seiner Sorge um Egwene, oder die Sorge um seine Soldaten! Oh, Gareth, dachte sie und wurde sich bewusst, wie die Süße seiner Liebe sie lächeln ließ.
    »Ich habe mich immer gefragt, wie sich das anfühlen würde«, sagte Bryne und ballte im Fackelschein mehrmals die Faust. Er klang erstaunt. »Könnte ich das doch an jeden Mann in meinem Heer weitergeben!«
    Siuan schnaubte. »Ich bezweifle doch sehr, dass das ihren Frauen und Familien gefallen würde.«
    »Das würde es, wenn es die Soldaten am Leben erhält«, erwiderte Bryne. »Ich könnte tausend Meilen laufen, ohne einmal nach Luft zu schnappen. Ich könnte gegen hundert Gegner auf einmal antreten und sie alle auslachen.«
    Sie verdrehte die Augen. Männer! Da hatte sie ihm eine zutiefst persönliche und gefühlsmäßige Verbindung mit einem anderen Menschen gegeben - eine Verbindung, wie sie nicht einmal Eheleute erfuhren -, und er konnte bloß daran denken, wie sehr sich doch sein Geschick im Schwertkampf verbessert haben würde!
    » Siuan!«, rief da eine Stimme. » Siuan Sanche!«
    Gawyn ritt auf einem schwarzen Wallach heran. Neben ihm trottete ein weiteres Pferd - eine zottelige braune Stute. »Bela!«, rief Siuan aus.
    »Ist sie geeignet?«, erkundigte sich Gawyn und klang leicht außer Atem. »Bela war einst Egwenes Pferd, das weiß ich noch, und der Stallmeister meinte, sie sei das sanfteste Tier, das er hat.«
    »Sie wird reichen«, meinte Siuan und wandte sich wieder Bryne zu. »Ihr sagtet etwas von zwei Bedingungen?«
    »Die zweite erkläre ich Euch später.« Bryne klang noch immer etwas atemlos.
    Siuan verschränkte die Arme. »Das klingt ziemlich mehrdeutig. Ich gebe nicht gern Versprechen, von denen ich nicht weiß, worum es dabei geht.«
    »Nun, Ihr müsst Euch trotzdem darauf einlassen.« Bryne erwiderte ihren Blick.
    »Schön, aber es sollte sich besser um nichts Unanständiges handeln, Gareth Bryne.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Was?«
    »Es ist seltsam«, meinte er und musste lächeln. »Ich habe nun Anteil an Euren Gefühlen. Zum Beispiel kann ich mit Sicherheit sagen, dass …« Er unterbrach sich, und sie konnte seine Verlegenheit fühlen.
    Er weiß, dass ein Teil von mir will, dass er etwas Unanständiges verlangt!, erkannte Siuan entsetzt. Verdammte Asche!
    Sie fühlte, wie sie errötete. Das würde doch reichlich unbequem werden. »Ach, beim gesegneten Licht … ich stimme Euren Bedingungen zu, Ihr Schurke. Und jetzt bewegt Euch! Wir müssen los.«
    Er nickte. »Ich muss nur noch meinen Hauptleuten befehlen, die Sache in die Hände zu nehmen, falls sich der Kampf aus der Stadt heraus verlagert. Eine Abteilung meiner besten hundert Männer bringe

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