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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Tai’daishar durch das Tor. Was ging hier vor? Alle folgten ihm. Sobald sie das Tor hinter sich gelassen hatten, erschuf Rand ein weiteres Wegetor, das sich auf eine kleine bewaldete Senke hin öffnete. Nynaeve glaubte sie zu erkennen; dort hatten sie nach ihrem Besuch in Far Madding mit Cadsuane gelagert.
    Wozu das erste Wegetor?, dachte Nynaeve verwirrt. Und dann begriff sie. Wollte man nur eine kurze Distanz Reisen, musste man sich die Umgebung nicht genau einprägen - und das Reisen an einen Ort vermittelte einem diese Lokalität gut genug, um von dort sofort Wegetore erschaffen zu können.
    Indem Rand zuerst nur ein kleines Stück Gereist war, hatte er sich die Umgebung ausreichend genug eingeprägt, um dort Wegetore erschaffen zu können, wo immer er wollte - und sich die Zeit gespart, die Umgebung vorher kennenlernen zu müssen! Das war außerordentlich schlau, und Nynaeve errötete, weil sie nie auf diese Idee gekommen war. Wie lange kannte Rand diesen Trick schon? War die Erinnerung daran etwa von dieser … Stimme in seinem Kopf gekommen?
    Rand ritt Tai’daishar in die Senke hinein, die Hufe des Pferdes wirbelten gefallene Blätter auf, als es sich seinen Weg durch das Unterholz bahnte. Nynaeve folgte ihm und bemühte sich, ihre brave Stute anzutreiben, um mit ihm Schritt zu halten. Dieser Stallmeister würde auf jeden Fall etwas von ihr zu hören bekommen. Ihm würden die Ohren brennen, wenn sie mit ihm fertig war!
    Auch Hurin kam auf seinem Pferd angetrabt, und die Aiel liefen mit und hielten ihn die ganze Zeit eingekreist. Sie hatten sich verschleiert und hielten Speere oder Bogen bereit. Sofort nachdem sie die Bäume hinter sich gelassen hatten, hielt Rand Tai’daishar an und schaute quer über eine offene Wiese auf die uralte Stadt Far Madding.
    An den Großen Städten gemessen war sie nicht sehr imposant. Sie war auch keineswegs schön, wenn man sie mit den von den Ogiern erbauten Wundern verglich, die Nynaeve gesehen hatte. Aber sie war groß genug und beinhaltete fraglos schöne Architektur und uralte Relikte. Erbaut auf einer Insel in einem See, erinnerte sie sogar etwas an Tar Valon. Drei breite Brücken überquerten das ruhige Gewässer und stellten die einzige Möglichkeit dar, die Stadt zu betreten.
    Um den See herum lagerte ein sehr großes Heer, nahm vielleicht sogar mehr Platz ein als Far Madding selbst. Nynaeve zählte Dutzende verschiedener Wimpel, die Dutzende verschiedener Häuser bezeichneten. Es gab unzählige Reihen von Pferdeseilen und Zelte wie Reihen von Sommerweizen auf dem Feld, den man sorgfältig gesät hatte, um nun auf die Ernte zu warten. Die Armee der Grenzländer.
    »Ich habe von diesem Ort gehört«, sagte Naeff und ritt heran. Der Wind zerzauste sein dunkelbraunes Haar. Er kniff die Augen zusammen, einen unzufriedenen Ausdruck auf dem kantigen Gesicht. »Er ist wie ein Stedding, nur nicht so sicher.«
    Far Maddings gewaltiges Ter’angreal, das man den Wächter nannte, erschuf unsichtbare Schutzblasen, die Machtlenker davon abhielten, die Eine Macht zu berühren. Allerdings ließ sich das mit einem ganz besonderen Ter’angreal umgehen, das Nynaeve zufällig besaß und bei sich trug. Aber es half nur bedingt.
    Die Armee schien sich innerhalb der Blase zu befinden, die Männer vom Machtlenken abhielt; sie erstreckte sich ungefähr eine Meile um die Stadt herum.
    »Sie werden wissen, dass wir gekommen sind«, sagte Rand leise mit zusammengekniffenen Augen. »Sie haben darauf gewartet. Sie erwarten von mir, dass ich in ihre Kiste reite.«
    »Kiste?«, fragte Nynaeve zögernd.
    »Die Stadt ist eine Kiste«, erwiderte Rand. »Die Stadt und ihr ganzes Umland. Sie wollen mich dort haben, wo sie mich kontrollieren können, aber sie begreifen nicht. Niemand kontrolliert mich. Das ist vorbei. Ich habe genug von Kisten und Kerkern, von Ketten und Seilen. Nie wieder werde ich mich in die Macht anderer begeben.«
    Den Blick noch immer starr auf die Stadt gerichtet, griff er nach der Stelle an seinem Sattel, wo sich die Statuette des Mannes mit der Kugel in der Hand befand. Nynaeve erschauderte. Musste er dieses Ding überall mit hinnehmen?
    »Vielleicht muss man es ihnen beibringen«, fuhr er fort. »Sie zu ihrer Pflicht und ihrem Gehorsam mir gegenüber ermuntern.«
    »Rand …« Nynaeve versuchte nachzudenken. Sie durfte das nicht noch einmal zulassen.
    Der Zugangsschlüssel fing an zu leuchten. »Sie wollen mich gefangen nehmen«, sagte er leise. »Mich festhalten. Mich

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