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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Pflastersteine hätten das Problem aus der Welt geschafft, aber die Domani waren oft ausgesprochen stolz darauf, sich vom Rest der Welt zu unterscheiden. Ungenießbares gewürztes Essen mit furchtbarem Geschirr. Eine Hauptstadt voller alberner Banner, die sich an einen Hafen anschloss. Schamlose Kleider für die Frauen, lange schmale Schnurrbarte für die Männer und eine beinahe schon meervolkhafte Vorliebe für Ohrringe.
    Hunderte dieser Banner flatterten über Cadsuane im Wind, und sie biss die Zähne zusammen, um nicht der Versuchung zu erliegen, die Kapuze zurückzuschlagen und den Wind im Gesicht zu spüren. Vom Licht verfluchte Meerluft. Normalerweise war Bandar Eban kühl und regnerisch. Nur selten hatte sie es so warm erlebt. Und die Schwüle war schrecklich. Vernünftige Leute blieben im Inland!
    Sie passierte mehrere Straßen, stapfte an den Kreuzungen durch den Schlamm. Das war ihrer Meinung nach ein alberner Fehler an den Bürgersteigen. Die Ortsansässigen wussten, an welchen Straßen sie queren konnten und wo der Schlamm zu tief war, aber Cadsuane konnte sich das nicht aussuchen. Darum hatte sie sich diese Holzschuhe im tairenischen Stil besorgt, die sie über ihren Schuhen trug. Es war überraschend schwer gewesen, einen Kaufmann zu finden, der sie verkaufte; offensichtlich hatten die Domani nur wenig Interesse daran, die meisten der Leute, denen sie begegnete, traten entweder barfuß in den Schlamm oder wussten, wo sie die Straße überqueren konnten, ohne sich die Schuhe dreckig zu machen.
    Auf halbem Wege zu den Docks erreichte sie endlich ihr Ziel. Das schöne Banner an der Fassade flatterte gegen die verzierte Holzfassade und verkündete, dass das Gasthaus den Namen Vom Wind begünstigt trug. Cadsuane trat ein und zog die Holzschuhe in dem schlammigen Vorraum aus, bevor sie die Gaststube betrat. Dort erlaubte sie sich endlich, die Kapuze zurückzuschlagen. Sollte al’Thor zufällig diesem Gasthaus einen Besuch abstatten, dann würde er sie eben hängen müssen.
    Der Gemeinschaftsraum war eher passend für den Speisesaal eines Königs ausgestattet als für eine Schenke. Auf den Tischen lagen weiße Tischdecken, und der lackierte Holzfußboden war auf Hochglanz poliert. An den Wänden hingen geschmackvolle Stillleben - das Gemälde hinter der Theke zeigte eine Obstschale, das auf der gegenüberliegenden Wand eine Blumenvase. Die Flaschen auf dem Brett hinter der Theke enthielten fast alle Wein, es gab nur wenig Branntwein oder andere Spirituosen.
    Quillin Tasil, der schlanke Wirt, war ein hochgewachsener Andoraner. Das kurze dunkle Haar wurde oben bereits lichter, und der kurz geschnittene Vollbart war beinahe völlig ergraut. Aus den Ärmeln seines teuren lavendelfarbenen Mantels ragte weiße Spitze, aber er trug eine Schürze darüber. Für gewöhnlich hatte er gute Informationen, aber er war auch bereit, sich bei seinen Kollegen für sie umzuhören. In der Tat ein sehr nützlicher Mann.
    Er lächelte Cadsuane an, als sie eintrat, und wischte sich die Hände an einem Handtuch ab. Mit einer Geste lud er sie ein, sich an einen Tisch zu setzen, dann ging er zur Theke, um Wein zu holen. Cadsuane nahm Platz, als zwei Männer auf der anderen Seite des Raumes gerade anfingen, sich laut miteinander zu streiten. Die anderen Gäste - das waren nur vier, zwei Frauen an einem Tisch und zwei weitere Männer an der Theke - ignorierten sie. Man konnte unmöglich Zeit in Arad Doman verbringen, ohne zu lernen, die häufigen Temperamentsausbrüche zu ignorieren. Die Männer hier waren so hitzköpfig wie Vulkane, und die meisten Leute waren sich darin einig, dass ihre Frauen dafür verantwortlich waren. Diese beiden Männer hier fingen nicht an, sich zu duellieren, wie es in Ebou Dar üblich gewesen wäre. Stattdessen brüllten sie sich ein paar Momente lang an, dann fingen sie an, miteinander übereinzustimmen, dann bestanden sie darauf, dem jeweils anderen ein Glas auszugeben. Streit war alltäglich; Blutvergießen eher die Ausnahme. Verletzungen waren schlecht fürs Geschäft.
    Quillin brachte den Becher Wein - er würde von seinem besten Jahrgang sein. Cadsuane hatte noch nie darum gebeten, aber sie hatte ihn auch noch nie abgelehnt.
    »Frau Küste«, sagte er in seinem leutseligen Tonfall, »ich wünschte, ich hätte früher gewusst, dass Ihr wieder in der Stadt seid! Ich habe nur durch Euren Brief davon erfahren!«
    Cadsuane nahm den Becher entgegen. »Ich bin es nicht gewohnt, jeden meiner Bekannten über

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