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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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den Soldaten. Die Saldaeaner legten stattdessen die Hand auf die Krummschwerter und bemühten sich, in alle Richtungen gleichzeitig zu sehen.
    Nynaeve wünschte sich, sie hätte Neuigkeiten aus der Weißen Burg erhalten. Wie lange war es her, dass sie etwas von Egwene und den anderen gehört hatte? Sie kam sich blind vor. Natürlich war es ihr eigener Fehler, weil sie darauf bestanden hatte, Rand zu begleiten, jemand hatte ihn im Auge behalten müssen, aber das bedeutete, alle anderen aus der Sicht zu verlieren. War die Burg noch immer entzweit? War Egwene noch immer die Amyrlin? Was man sich so auf der Straße erzählte, war wenig hilfreich. Für jedes Gerücht, das an ihre Ohren gedrungen war, gab es zwei weitere, die das genaue Gegenteil berichteten. Die Weiße Burg kämpfte gegeneinander. Nein, sie kämpfte gegen die Asha’man. Nein, die Seanchaner hatten die Aes Sedai vernichtet. Oder der Wiedergeborene Drache. Nein, diese Gerüchte waren alles Lügen, die die Burg verbreitete, um ihre Feinde aus der Deckung zu locken.
    Man erfuhr nur sehr wenig über Elaida oder Egwene, obwohl Andeutungen über zwei Amyrlin die Runde machten. Das war problematisch. Keine Gruppe Aes Sedai würde gern die Neuigkeit über eine zweite Amyrlin verbreiten. Geschichten über Streit unter den Aes Sedai würde am Ende nur ihnen allen schaden.
    Schließlich blieb Loral stehen. Die vier Bediensteten drängten sich mit besorgten Mienen hinter sie. Nynaeve sah die Haushofmeisterin an. »Nun?«
    »Dort, Lady.« Die Frau zeigte mit einem knochigen Finger auf das Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
    »Der Kerzenmacher?«, fragte Nynaeve. Loral nickte.
    Nynaeve winkte einen der krummbeinigen Saldaeaner heran. »Ihr bewacht die Leute hier und sorgt dafür, dass sie keinen Ärger bekommen. Die anderen kommen mit mir.«
    Sie betrat die Straße, aber als sie keine Schritte hörte, drehte sie sich stirnrunzelnd um. Die drei Wächter standen in einer Gruppe und sahen die eine Laterne an, verfluchten sich vermutlich, weil keiner daran gedacht hatte, noch eine mitzunehmen.
    »Ach, um des Lichts willen«, fauchte Nynaeve, hob die Hand und umarmte die Quelle. Sie webte eine Lichtkugel über den Fingern, die den Boden um sie herum in eine kühle, gleichmäßige Helligkeit tauchte. »Lasst die Laterne da.«
    Die beiden Saldaeaner eilten hinter ihr her. Vor der Tür des Kerzenmachers blieb sie stehen und webte ein Schutzgewebe gegen Lauscher, das sie um sich selbst, die Tür und die beiden Soldaten legte.
    »Wie heißt Ihr?«, fragte sie den einen Mann.
    »Triben, meine Lady.« Er hatte ein Raubvogelgesicht mit einem kurz getrimmtem Schnurrbart und einer Narbe auf der Stirn. »Das ist Lurts«, sagte er dann und zeigte auf seinen Kameraden, ein wahrer Hüne von einem Kerl, von dem Nynaeve überrascht gewesen war, dass er die Uniform eines Kavalleristen trug.
    »Also gut, Triben. Tretet die Tür ein.«
    Triben stellte keine Fragen; er hob einfach den Stiefel und trat zu. Der Rahmen gab mühelos nach, die Tür krachte nach innen, aber wenn Nynaeve ihr Schutzgewebe richtig platziert hatte, würde das keiner im Haus hören. Sie warf einen schnellen Blick hinein. Es roch nach Wachs und Parfüm, der Holzboden war mit Flecken übersät. Abgelöstes Wachs hinterließ oft Flecken.
    »Schnell«, sagte sie zu den Soldaten und löste das Schutzgewebe auf, behielt aber die Lichtkugel. »Lurts, geht zur Rückseite des Ladens und behaltet die Gasse im Auge; seht zu, dass niemand entkommt. Triben, Ihr begleitet mich.«
    Für einen Mann von seiner Größe bewegte sich Lurts überraschend flink und nahm seine Position im hinteren Teil des Ladens ein. Nynaeves Licht enthüllte Fässer mit Wachs zum Kerzenziehen und einen Stapel verbrannter Stumpen in der Ecke, die man für Pfennige ankaufte, um sie einzuschmelzen. Rechts gab es eine Treppe. Ein kleiner Alkoven an der Vorderseite enthielt Kerzen in verschiedener Form und Größe, von den handelsüblichen weißen Langkerzen bis zu parfümierten und verzierten rechteckigen Kerzen. Falls sich Loral mit diesem Ort geirrt hatte …
    Aber jede gute Geheimoperation würde eine gute Tarnung haben. Nynaeve eilte die Treppe hinauf, das Holz knarrte unter ihrem Gewicht. Das Gebäude war schmal. In der ersten Etage fanden sie und Triben zwei Räume. Eine Tür stand einen Spaltbreit geöffnet, also dämpfte Nynaeve ihre Lichtkugel und webte ein Schutzgewebe gegen Lauscher. Dann drang sie ein, gefolgt von dem

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