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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Gefangenen.«
    »Eure Befehle?«
    »Ihn festzuhalten«, sagte der andere Wärter. »Ihn am Leben zu halten. Wir wussten nicht viel, äh, Lady Aes Sedai. jorgin ist derjenige, der sich um die Befragungen kümmert.«
    Sie schaute zu dem Fetten hoch. »Du bist jorgin?«
    Er nickte zögernd.
    »Und wie lauteten deine Befehle?«
    Jorgin schwieg.
    Nynaeve seufzte. »Hör zu. Ich bin Aes Sedai und an mein Wort gebunden. Wenn du mir sagst, was ich wissen will, sorge ich dafür, dass man dich nicht verdächtigt, mit seinem Tod zu tun zu haben. Ihr drei seid dem Drachen völlig egal, sonst würdet ihr längst nicht mehr diesen … Ort betreiben.«
    »Wenn wir reden, sind wir frei?«, fragte der Dicke. »Euer Wort?«
    Nynaeve schaute sich gereizt in dem kleinen Raum um. Sie hatten Lady Chadmar in die Dunkelheit gesperrt, und die Tür war mit Stoff bedeckt, um Schreie zu dämpfen. Die Zelle würde finster, stickig und eng sein: Männer, die an einem solchen Ort arbeiteten, verdienten kaum zu leben, geschweige denn ihre Freiheit.
    Aber hier ging es um ein viel größeres Leiden. »Ja«, sagte Nynaeve voller Bitterkeit. »Und ihr wisst genau, dass das etwas Besseres ist, als ihr verdient.«
    Jorgin zögerte, dann nickte er. »Lasst mich herunter, Aes Sedai, und ich beantworte Eure Fragen.«
    Sie tat es. Dem Mann war das sicherlich nicht bewusst, aber sie hatte keine große Autorität, auf die sie sich berufen konnte; sie würde sich nicht zu seinen Methoden erniedrigen, um Antworten zu bekommen, und sie handelte ohne Rands Wissen. Möglicherweise würde der Drache gar nicht freundlich reagieren, wenn er ihre Herumschnüffelei entdeckte - es sei denn, sie hatte Neuigkeiten für ihn.
    Jorgin sagte zu dem Schläger mit der gebrochenen Nase: »Mort, hol mir einen Hocker.«
    Mort sah Nynaeve um Erlaubnis bittend an, die sie mit einem knappen Nicken gewährte. Nachdem Jorgin seine Masse auf dem Hocker platziert hatte, beugte er sich mit verschränkten Händen vor. Er ähnelte einem Käfer, den man auf die Seite gedreht hatte.
    »Ich weiß nicht, was Ihr eigentlich von mir wollt«, sagte er dann. »Ihr scheint doch bereits alles zu wissen. Ihr wisst über meine Einrichtung Bescheid und über die Leute, die hier eingesperrt waren. Was gibt es da sonst noch?«
    Einrichtung? So konnte man das auch nennen. »Das ist meine Sache«, erwiderte Nynaeve und schenkte ihm einen Blick, der, wie sie hoffte, deutlich machte, dass man die Interessen der Aes Sedai nie infrage stellte. »Verrate mir, wie ist der Bote gestorben?«
    »Würdelos«, erwiderte forgin. »Wie alle Männer, meiner Erfahrung nach.«
    »Werde genauer, oder du hängst wieder in der Luft.«
    »Vor ein paar Tagen öffnete ich die Zellentür, um ihm was zu Essen zu bringen. Er war tot.«
    »Und wie lange war es her, dass du ihm das letzte Mal etwas gebracht hattest?«
    Jorgin schnaubte. »Ich lasse meine Gäste nicht verhungern, Lady Aes Sedai. Ich … ermuntere sie bloß, mit ihrem Wissen freigebig zu sein.«
    »Und wie sehr hast du den Boten ermuntert?«
    »Nicht genug, um ihn umzubringen«, wehrte der Kerkermeister ab.
    »Oh, bitte«, sagte Nynaeve. »Der Mann ist Monate in deinem Kerker, angeblich die ganze Zeit gesund. Dann stirbt er plötzlich einen Tag, bevor er dem Wiedergeborenen Drachen vorgeführt werden soll? Ich habe dir bereits Straffreiheit versprochen. Sag mir, wer dich bestochen hat, damit du ihn umbringst, und ich sorge für deinen Schutz.«
    Der Kerkermeister schüttelte den Kopf. »Ich sage Euch, er ist einfach gestorben. So was kommt eben vor.«
    »Ich bin deine Spielchen leid.«
    »Das ist kein Spiel, verdammt«, knurrte Jorgin. »Glaubt Ihr, ein Mann käme weit in meinem Handwerk, wenn bekannt wäre, dass man ihn bestechen kann, damit er einen seiner Gäste umbringt? Ihr könntet ihm nicht weiter trauen als einem verlogenen Aiel!«
    Sie ließ die letzte Bemerkung durchgehen, auch wenn man einem solchen Mann niemals »trauen« konnte.
    »Das war sowieso nicht die Art von Gefangenen, die man umbringt«, fuhr Jorgin fort. »Jeder will wissen, wo der König ist. Warum also den Einzigen töten, der es vielleicht weiß? Der Mann war gutes Geld wert.«
    »Also ist er nicht tot«, vermutete Nynaeve. »An wen hast du ihn verkauft?«
    »Oh, er ist schon tot«, sagte der Kerkermeister mit einem Kichern. »Hätte ich ihn verkauft, hätte ich das nicht lange überlebt. In meinem Handwerk lernt man solche Dinge schnell.«
    Nynaeve wandte sich den anderen Männern zu. »Lügt

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