Die Macht Ihres Unterbewusstseins
erfahre« schärfte Jesus den gerade Geheilten ein, mit niemandem über das an ihnen geschehene Wunder zu sprechen. Die Skepsis und die geringschätzigen Bemerkungen der Ungläubigen hätten nämlich möglicherweise im Herzen der Neugenesenen Angst und Zweifel gesät und somit die Worte Christi ihrer Heilkraft beraubt.
»...er gebietet mit Macht und Kraft den unreinen Geistern, und sie fahren aus!«
Die bei Jesus Hilfe suchenden Kranken wurden geheilt durch die gemeinsame Kraft ihres und seines Glaubens und seiner Kenntnis der unterbewußten Kräfte. Er war von der Wahrheit und Richtigkeit seiner Gebote durchdrungen. Seine Gedanken und die der Hilfesuchenden wurzelten in ein und demselben allumfassenden Unterbewußtsein, und da er dessen Heilkraft kannte und aus tiefster Überzeugung anwandte, gelang es ihm, die negativen, selbstzerstörerischen Denkgewohnheiten im Unterbewußtsein der Kranken zu verändern und auszumerzen. Die somit erzielten Heilungen waren nichts anderes als die automatische Reaktion auf den inneren Umschwung. Er kleidete seinen Appell an das Unterbewußtsein der Kranken in die Form eines entschiedenen Befehls, der unausweichlich die gewünschte Reaktion hervorrufen mußte.
Wunder geschehen an vielen Wallfahrtsorten in aller Welt
Daß wunderbare Heilungen an verschiedenen Heiligtümern dieser Erde - wie zum Beispiel in Europa, Amerika, Indien, Japan - stattgefunden haben, ist eine erwiesene Tatsache. Ich selbst besuchte mehrere berühmte Wallfahrtsorte in Japan. So befindet sich in dem weltbekannten Diabutsu-Tempel die riesige Bronzestatue eines betenden Buddha, dessen Kopf sich in einer Haltung seliger Entrückung nach vorn neigt. Das Götterbild ist an die 13 Meter hoch und wird als »großer Buddha« bezeichnet. Ich sah, wie junge und alte Menschen ihm ihre Opfergaben zu Füßen legten. Geld, Reis, Orangen und andere Früchte lagen hier aufgehäuft. Brennende Kerzen, der Duft von Weihrauch und flehentliche Gebete machten mir diesen Anblick unvergeßlich.
Unser Fremdenführer übersetzte uns das Gebet eines jungen Mädchens, das gerade mit einer tiefen Verneigung zwei Orangen auf den Opferaltar legte und eine Kerze anzündete. Wir erfuhren, es sei früher stumm gewesen und habe vor diesem Heiligtum seine Stimme wiedergefunden. Nun danke es Buddha für die wunderbare Heilung. Dies war nur möglich geworden, weil es ganz und gar von dem kindlichen Glauben erfüllt war, Buddha würde seinen Lippen von neuem Lieder entströmen lassen, wenn es nur ein bestimmtes Ritual befolgte, fastete und gewisse Opfer darbrachte. Dies tat es, erfüllt von froher Zuversicht, und sein Unterbewußtsein eröffnete sich diesem unerschütterlichen Glauben und brachte die ersehnte Heilung.
Der Fall eines an Tuberkulose erkrankten Verwandten sei als weiteres Beispiel für die Macht der Phantasie und des unerschütterlichen Glaubens angeführt. Seine beiden Lungenflügel waren bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Da beschloß der Sohn, seinen Vater zu heilen. Er reiste in seine australische Heimatstadt Perth und erzählte dem Vater, er habe einen Mönch getroffen, der gerade von einem europäischen Wallfahrtsort heimgekehrt sei. Dieser habe ihm für umgerechnet 2000 Mark ein kleines Stückchen heiligen Kreuzes verkauft. - In Wirklichkeit jedoch hatte der junge Mann irgendeinen Holzsplitter aufgelesen und von einem Juwelier in Gold fassen lassen, um den Anschein einer echten Reliquie zu erwecken. Er erzählte seinem Vater, schon die bloße Berührung des wundertätigen Fragmentes habe bereits viele Menschen geheilt. Er verstand es, die Phantasie und den Glauben des alten Mannes so stark zu erwecken, daß dieser ihm den Ring entriß, ihn sich auf die Brust legte, ein stilles Gebet sprach und dann erschöpft einschlief. Am Morgen darauf war er völlig geheilt. Mit äußerster Genauigkeit durchgeführte klinische Untersuchungen bewiesen, daß die Krankheit spurlos verschwunden war.
Die Heilung war natürlich nicht etwa dem Holzsplitter zuzuschreiben, sondern dem phantastisch erweckten Genesungswillen des Kranken und seiner vorbehaltlosen Zuversicht, völlig geheilt zu werden. Hier verband sich die Vorstellungskraft mit der seinem Glauben zugrunde liegenden subjektiven Überzeugung, und beide zusammen entfalteten ihre heilsame Wirkung. Der Vater erfuhr nie, welcher List er seine Gesundung zu verdanken hatte, denn diese Enttäuschung hätte leicht einen Rückfall herbeiführen können. Er lebte noch 15 Jahre lang in
Weitere Kostenlose Bücher