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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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verdient, ein paar Dinge zu erfahren, bevor ich hinausgehe und mit Ihren Kollegen spreche.« Der Präsident hielt kurz inne und skizzierte der schockierten Anna Rielly die Ereignisse der vergangenen Wochen.
    Im Presseraum des Weißen Hauses,
Montagabend
    Präsident Hayes sprang mit jugendlichem Schwung auf das Podium. Irene Kennedy, General Flood, Verteidigungsminister Culbertson und Sicherheitsberater Haik standen hinter ihm vor dem blauen Vorhang. Seine Stabschefin und die Pressesekretärin standen etwas abseits bei der Tür. Hayes machte einen überaus selbstsicheren Eindruck.
    Der Präsident ergriff das Rednerpult mit beiden Händen und blickte sich kurz im Saal um, der brechend voll war mit den Vertretern der Medien. »Heute Nachmittag habe ich unseren Truppen im Persischen Golf den Befehl gegeben, den Irak anzugreifen. Ich habe unsere Alliierten vor der militärischen Operation nicht in Kenntnis gesetzt. Es wussten nur einige Mitglieder meines Kabinetts und eine Hand voll Senatoren und Abgeordnete Bescheid. Das war von meiner Seite aus so beabsichtigt, und wenn Sie einen Augenblick Geduld haben, werde ich Ihnen erklären, warum ich so großen Wert auf Geheimhaltung gelegt habe.«
    Der Präsident hielt inne, um einen Schluck Wasser zu trinken. Er wollte die Spannung noch ein wenig erhöhen. »Es ist ja keine Überraschung, dass Saddam Hussein sich schon seit einiger Zeit bemüht, Massenvernichtungswaffen herzustellen. Nun, vorige Woche wurde ich mit der furchtbaren Realität konfrontiert. Ich erhielt die Information, dass Saddam nicht einmal mehr einen Monat brauchen würde, um drei Atomwaffen einsatzbereit zu haben.« Der Präsident hielt inne und blickte in die Runde der Anwesenden, die ihn gebannt ansahen. »Wie es aussieht, läuft das irakische Programm zur Entwicklung von Atomwaffen schon seit einigen Jahren – und zwar mit der Unterstützung des nordkoreanischen Atomphysikers Park Chow Lee.
    Dr. Lee wurde von der nordkoreanischen Regierung zusammen mit einem halben Dutzend anderer Wissenschaftler in den Irak geschickt«, fuhr der Präsident fort. »Die Nordkoreaner bekamen dafür Rohöl im Wert von vierzig Millionen Dollar. Dr. Kennedy wird Ihnen nachher die entsprechenden Beweise vorlegen.
    Saddam hat sich große Mühe gegeben, sein Vorhaben geheim zu halten. Das ging so weit, dass er die Produktionsstätte für diese Waffen unter dem Al-Hussein-Krankenhaus in Bagdad angelegt hat. Ich brauche Ihnen ja nicht zu erklären, warum er das getan hat. Sagen wir mal so – seine Motive waren nicht unbedingt die edelsten. Aber das ist auch nicht weiter überraschend. Und in dieser Situation sah ich mich gezwungen, diese Waffen unschädlich zu machen. Ein Mann wie Saddam Hussein, der mit Giftgas gegen die eigene Bevölkerung vorgegangen ist, darf einfach nicht über die Zerstörungskraft von Atombomben verfügen. Heute Abend um neun Uhr Ortszeit begannen wir mit unserer Operation in Bagdad mit dem Ziel, diese Waffen auszuschalten und die Anlage zu zerstören. Ein Team der U.S. Special Forces ist in einem gewagten Einsatz in die Anlage eingedrungen, während wir gleichzeitig einen Luftangriff starteten. Es freut mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass die Operation ein voller Erfolg war. Die Anlage wurde vernichtet, ohne dass es Opfer unter der Zivilbevölkerung gab. Das Special-Forces-Team konnte außerdem drei Atomwaffen sicherstellen. Diese Waffen wurden aus dem Irak gebracht, und wir werden dafür sorgen, dass nicht nur einige Vertreter der Vereinten Nationen, sondern auch all jene Senatoren und Abgeordneten sie zu Gesicht bekommen, die immer noch an der Integrität des Präsidenten zweifeln.« Die letzte Bemerkung war ein gut gezielter Seitenhieb, doch der Präsident war damit noch lange nicht fertig.
    »Es freut mich ebenso, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass alle Angehörigen des Kommandotrupps sicher zu ihren jeweiligen Stützpunkten und Schiffen zurückgekehrt sind. Ich bitte unsere Alliierten und den Kongress um Entschuldigung, dass wir sie nicht früher in unser Vorhaben eingeweiht haben – aber ich konnte einfach nicht riskieren, dass irgendetwas nach außen dringt. In diesem Fall wären die Waffen im Irak mit Sicherheit an einen unbekannten Ort verlegt worden. Die Sicherheitsinteressen unseres Landes standen in jeder Phase dieser Operation an allererster Stelle – und das bringt mich zum zweiten Grund, warum ich mich heute an Sie wende.
    Gestern wurde die gesamte Operation durch den Abgeordneten Albert

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