Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
Vom Netzwerk:
Bernard zu. »Gehen Sie hinauf und informieren Sie die Journalisten. Sagen Sie ihnen am Schluss, dass ich mich heute Abend um neun Uhr in einer Rede an die Nation wenden werde.«
    »Moment«, wandte die Stabschefin ein, »das sollten wir vorher noch besprechen.«
    Der Präsident lächelte seine stets vorsichtige Stabschefin an. »Das ist schon okay, Valerie. Ich weiß, was ich tue.«
    »Aber Sir, Sie haben noch nicht einmal eine Rede vorbereitet.«
    Der Präsident lächelte immer noch, als er seine beiden Beraterinnen zur Tür geleitete. »Keine Sorge, ich weiß schon, was ich sagen werde.«
    Als er an den Konferenztisch zurückkehrte, bat ihn General Flood, neben Irene Kennedy Platz zu nehmen. »Mr. President«, begann Flood, »wir haben immer noch die F-111-Staffel einsatzbereit. Was machen wir mit ihnen?«
    Hayes blickte kurz auf den Bildschirm. Er wusste genau, wo die sekundären Ziele lagen. Sie hatten sich für vier Kommandobunker und vier von Saddams Palästen entschieden. Das National Reconnaissance Office hatte die Paläste nach dem Studium von tausenden von Fotos aus einer Liste von rund zwanzig derartigen Bauten ausgewählt. Man nahm an, dass sich in diesen Palästen möglicherweise Produktionsanlagen für Massenvernichtungswaffen verbargen. Der Präsident wusste, dass es keinen besseren Zeitpunkt für einen solchen Einsatz geben konnte. Es galt nun, eventuelle Opfer unter der Zivilbevölkerung gegen die Möglichkeit abzuwägen, Saddam einen schweren Schlag zu versetzen. Die superpanzerbrechenden Bomben würden ihre Ziele völlig zerstören. Nach einem kurzen Augenblick des Uberlegens sagte der Präsident: »Sie haben grünes Licht für den Einsatz.«
    Erleichtert über die Entscheidung des Präsidenten griff General Flood zum Telefon. »Wir haben grünes Licht.«
    Irene Kennedy legte Hayes eine Hand auf den Arm. »Sir, wir müssen ein paar Anrufe machen«, rief sie ihm in Erinnerung.
    Hayes seufzte. Die Liste war ziemlich lang, und er würde einiges zu erklären haben. Irene Kennedy schlug vor, zuerst Ministerpräsident Goldberg anzurufen, und der Präsident stimmte zu. Wenige Augenblicke später waren die beiden Männer bereits über eine sichere Satellitenverbindung miteinander verbunden.
    »Ministerpräsident Goldberg«, begann der Präsident.
    »Ich habe schon auf Ihren Anruf gewartet, Mr. President«, antwortete der israelische Regierungschef ein wenig gereizt.
    »Es tut mir Leid, dass ich Sie nicht im Voraus von der Operation informiert habe, aber wir mussten verständlicherweise strengste Sicherheitsvorkehrungen treffen.«
    Der eher wortkarge Goldberg ging nicht auf die Erklärung des Präsidenten ein, sondern fragte stattdessen: »Können Sie mir irgendwelche Neuigkeiten mitteilen?«
    »Das kann ich«, antwortete Hayes. »Vor etwa einer Stunde haben Angehörige der U.S. Special Forces das Al-Hussein-Krankenhaus in Bagdad gestürmt und ihren Auftrag ausgeführt. Die Waffen sind jetzt in unserem Besitz, und die Anlage wurde zerstört, ohne das Krankenhaus in Mitleidenschaft zu ziehen.«
    Es folgte langes Schweigen, ehe Goldberg in tiefer Dankbarkeit antwortete: »Mr. President, das Land Israel steht für immer in Ihrer Schuld.«
    Der Präsident sah Irene Kennedy lächelnd an, die an einem zweiten Apparat mithörte. »Es freut mich, dass wir Ihnen helfen konnten. Bedauerlicherweise kann ich jetzt nicht lange sprechen, aber ich freue mich schon auf Ihren Besuch nächste Woche.« Der israelische Ministerpräsident würde zu Friedensgesprächen mit den Palästinensern nach Washington kommen.
    »Sind Sie sicher, dass mein arabischer Nachbar kommen wird – nach dem, was gerade geschehen ist?«
    »Oh, ich bin überzeugt, dass Yassir Arafat da sein wird. Ich habe nicht vor, das Geheimnis für mich zu behalten. Ich werde die ganze Welt wissen lassen, was Saddam vorhatte.«
    Goldberg klang ein wenig beunruhigt, als er antwortete: »Ich hoffe, Sie werden die Rolle meines Landes dabei nicht erwähnen.«
    »Das versteht sich doch von selbst, David, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
    »Sie sind ein echter Freund und Verbündeter des israelischen Volkes, Mr. President.«
    »So wie Israel immer ein Verbündeter der USA war«, antwortete Hayes, wenn auch nicht mit der gleichen Überzeugung wie Goldberg zuvor. Der Präsident sah kurz Irene Kennedy an, die ihm einen Namen zuflüsterte. Hayes nickte. »David«, sagte er ins Telefon, »würden Sie mir einen Gefallen tun und Oberst Freidman ausrichten, dass

Weitere Kostenlose Bücher