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Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Tür schob sich ein gewaltiger, vierbeiniger roter Drache, die gezackten Schwingen an den muskulösen Schuppenleib gelegt, damit er durch das Tor passte. Den schmalen Kopf hatte er bis zur Decke gereckt, um einen besseren Überblick zu bekommen, und die glutroten Augen wanderten unentwegt durch den Raum; aus der halb geöffneten, langen Schnauze drang ein leises Grollen.
    Im nächsten Moment lief ein Beben durch den hinteren Teil der Halle. Ein dumpfer Schlag erklang, an einer Stelle sprangen Steinchen aus der Decke, es staubte, bis beim nächsten Krachen große Fragmente abplatzten und auf den Boden fielen. Drei Männer wurden von den Trümmern erschlagen. Es geschah derart schnell, dass ihnen nicht einmal Zeit blieb zu schreien.
    Durch das fünf Meter breite Loch schlängelte sich ein großer, grünhäutiger Drache, der mit seinen langen, spitzen Krallen Löcher in den Fels schlug und kopfüber die Wand hinabkroch. Er maß sicherlich dreizehn Meter in der Länge und hatte kurze, kräftige Beine.
    Maxim erkannte deutliche Unterschiede im Körperbau der beiden Kreaturen. Der rote Drache wirkte geringfügig kleiner, zierlicher, da er wie der Tyrann der Flugspezies angehörte. Hohes Gewicht war dabei nicht von Vorteil.
    Der lange, kräftige Schwanz des grünen Drachen schlug wie eine Peitsche nach den nächstbesten Bediensteten und zerteilte drei von ihnen. Vier weitere wurden durch die Wucht des Hiebs durch die Halle geschleudert und rutschten über den polierten Stein. Einer schlitterte dem roten Drachen vor die linke Vorderklaue und wurde von diesem mit einer raschen Bewegung zerstampft.
    Maxim stand auf, duckte sich und half Xing, auf die Beine zu kommen. Sie starrte noch immer auf die beiden Drachen.
    »Weg von hier«, raunte er, um die Ungeheuer nicht auf sich aufmerksam zu machen. Das grüne züngelte und zeigte eine violettfarbene Zunge, wandte sich blitzschnell nach rechts und kroch in den Gang, der tiefer in den Palast führte; der geflügelte Drache sandte sein blaues Feuer in einem sehr dünnen, gebündelten Strahl gegen die flüchtenden Menschen und sicherte die Eingangshalle. Wer getroffen wurde, zerfiel zu heißem Staub.
    Xings Gesicht war bleich vor Schreck geworden, sie verstand einfach nicht, was vor sich ging. »Die Posten…«, stammelte sie und klammerte sich an Maxim, »sie hätten uns warnen müssen.« Abwesend betastete sie das verletzte Gesicht, die blutige Hand zitterte, und ein gequältes Stöhnen entstieg ihrer Kehle. Nun erst wurde sie sich ihrer Schmerzen bewusst.
    Der Russe war sich sicher, dass die Männer im Ausguck als Erste von den fremden Drachen getötet worden waren. Ihm war es gleich, ob sie sich gegen den Tyrannen verbündet hatten, um ihn zu töten oder ihm die Schätze zu rauben – sein eigenes Leben befand sich in größter Gefahr. Es gab keinen anderen Ausweg mehr, als den Palast zu verlassen, Ausrüstung hin oder her. Der Korumdie besaß sicherlich mehr Barmherzigkeit als die Wesen in der Halle.
    »Still«, zischte er Xing an und lief mit ihr gebückt zu dem Gang, der sie ins Schlafzimmer führen würde, das sie zuvor aufgeräumt hatten.
    »Was tun wir?«
    »Wir steigen aus dem Fenster und versuchen, es lebend bis nach unten zu schaffen«, entschied er und zerrte sie mit sich.
    »Aber wer beschützt den Palast des Herrn, wenn wir flüchten? Wir müssen uns Waffen suchen und…« Xing war verzweifelt und sträubte sich gegen Maxims Griff. »Er braucht uns!«
    »Es geht um dein Leben, Xing!«, herrschte er sie an. »Vergiss den Mörder. Meinetwegen soll er von den anderen Bestien in Stücke gehackt und verbrannt werden.« Maxim hatte die Tür zum Schlafzimmer erreicht, drückte die Klinke nach unten und öffnete den Eingang.
    Kalter Wind wehte ihnen entgegen, die Vorhänge flatterten, und Schneeflocken tanzten umher. Das große Fenster lag in Trümmern auf dem Boden, der Qualm der Räucherstäbchen duckte sich unter der eisigen Luft, wand sich und malte Zeichen in den Raum, ehe er sich auflöste.
    »Was für eine Unordnung«, stöhnte Xing auf. »Es dauert Stunden, bis ich das in Ordnung gebracht habe. Woher soll ich ohne Tjushin so rasch einen Glaser beschaffen?« Sie machte einen Schritt in das Gemach hinein, ihr Blick fiel auf das Bett. Das Tablett mit den Trüffeln war verschwunden.
    Maxim folgte ihr vorsichtig, sah sich um. Die Scheibe war nicht ohne Grund zu Bruch gegangen – noch ein Angreifer? Er zog sein Messer, um wenigstens ein trügerisches Gefühl der

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