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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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und ihrem Hund spielte.
    Es ist der Privateingang.
    Wallaces Eingang.
    Bevor ich auch nur nach dem Türhebel greifen kann, kommen zwei Männer in Anzügen aus dem Haus auf mich zu. Sie nähern sich dem Auto. Ich sehe ihre Ohrstöpsel. Sie gehören zum Secret Service.
    Die Schlösser der Tür klacken, und der größere der beiden Beamten öffnet den Schlag.
    »Er erwartet Sie.« Er bedeutet mir mit einer Handbewegung, vorauszugehen. Die beiden Beamten folgen mir auf dem Fuß und lassen keinen Zweifel aufkommen, dass sie die Route vorgeben.
    Es ist nicht weit.
    Wir durchqueren einen ovalen Raum, in dem F. D. Roosevelt seine Kamingespräche geführt hat. Dann zeigen sie nach links, in einen langen Flur mit rotem Teppich.
    Links von mir taucht der nächste Agent auf. Er flüstert etwas in seine Hand, als wir an ihm vorbeigehen.
    Im Weißen Haus gilt jeder Besucher als potentielle Bedrohung.
    Was wissen die schon.
    »Hier entlang …«, befiehlt einer von ihnen, als wir das Ende des Flurs erreichen. Er zeigt auf die einzige geöffnete Tür in dem Gang.
    Das Schild daran verrät mir, wo wir sind. Aber ich hätte es auch so gewusst. Wir gehen an einer ungewöhnlich kleinen Rezeption und dem ungewöhnlich sauberen Badezimmer vorbei. In dem Raum steht eine Liege mit einer Rolle sterilem weißem Papier am Ende. Selbst im Weißen Haus kann man die Räume einer Arztpraxis leicht erkennen.
    »Setzen Sie sich, bitte«, sagt er. Trotz der späten Stunde trägt er einen Nadelstreifenanzug. Als er mich in das private Büro winkt, macht er mit seinen grauen Augen und dem etwas aufgedunsenem Gesicht einen ganz anderen Eindruck als bei unserem letzten Treffen. Der Stress hat offenbar seine Spuren hinterlassen. »Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht, Beecher«, erklärt der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und reicht mir die Hand. »Ich war mir nicht sicher, ob Sie es schaffen.«
     

115. Kapitel
    »Ich habe den Eindruck, dass Sie etwas auf dem Herzen haben, Beecher.« Der Präsident klingt fast ein wenig besorgt.
    »Wie bitte?«, frage ich.
    »Ich sehe es Ihrem Gesicht an. Sagen Sie mir, was Sie denken, mein Junge.«
    »Das wollen Sie bestimmt nicht hören!«, platze ich heraus.
    »Passen Sie auf, was Sie sagen!«, blafft mich einer der Secret-Service-Agenten von hinten an. Ich hatte sie überhaupt nicht mehr bemerkt.
    »Victor.« Es ist nur ein einziges Wort. Und er klingt nicht einmal verärgert, als er es sagt. Aber mit diesen beiden Silben macht der Präsident unmissverständlich klar, was er will.
    Lasst uns allein. Raus mit euch.
    »Sir, das ist nicht …«
    »Victor.« Das war’s. Diskussion beendet.
    Ohne ein weiteres Wort verlassen die beiden Agenten das Büro und schließen die Tür hinter sich. Dann geht Wallace um den Tisch an mir vorbei und schließt die Bürotür ab.
    Zuerst dachte ich, dass er mich wegen Palmiotti geholt hat. Aber jetzt verstehe ich, dass dies einer der ganz wenigen Orte im Weißen Haus ist, an dem man wirklich vollkommen ungestört ist.
    Als er hinter mir steht, werfe ich einen Blick auf Palmiottis Schreibtisch. Es steht eine kleine Kiste darauf, die fast wie ein Toaster aussieht. Auf einer winzigen Anzeige leuchten Namen in grünen Digitalbuchstaben:
    POTUS : Erdgeschoss Arztbüro
    FLOTUS: Zweiter Stock Wohnung
    VPOTUS: Westflügel
    MINNIE: Unterwegs
    Es braucht keinen medizinischen Abschluss, um zu begreifen, dass dadurch der Aufenthaltsort des Präsidenten, der First Lady, des Vizepräsidenten und der von Minnie angegeben wird. Ich habe gelesen, dass Wallace vom Secret Service verlangt hat, die Namen seiner Kinder aus dem Suchraster zu entfernen. Es ginge die Belegschaft nichts an, wo sie sich gerade aufhielten. Minnie dagegen hat er dringelassen. Vor sechsundzwanzig Jahren hat die Schwester des Präsidenten versucht, sich umzubringen. Seitdem lässt er sie nicht mehr aus den Augen.
    Ansonsten ist das Büro eher spärlich möbliert. Selbst an den Wänden hängen zu meiner Überraschung keine Fotos von Palmiotti und dem Präsidenten. Nur auf dem Schreibtisch steht ein Foto in einem geschmackvollen Silberrahmen. Es ist nicht aus dem Oval Office oder von der Amtseinführung. Nein, es ist eine grobkörnige Aufnahme von Palmiotti und Wallace. Sie muss aus den frühen achtziger Jahren stammen, vermutlich die Abschlussfeier der Highschool.
    Die beiden können nicht älter als achtzehn gewesen sein: links der junge Palmiotti und rechts Wallace. Beide legen ihre Arme um den eigentlichen Star des

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