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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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… und dass da ein Lächeln auf ihrem Gesicht war.
    Er hatte es gesehen.
    Es war definitiv ein Lächeln gewesen.
     

3. Kapitel
    Heute
    Washington, D.C.
     
    Zweiunddreißig Minuten später warten Clementine und ich auf die Ankunft der Dokumente, die sie sich ansehen will. Ich ziehe meine Securitykarte durch und höre das übliche dumpfe Klacken. Ich öffne die tresorartige Tür und biege scharf nach links ab, in den kalten und schwach beleuchteten Gang mit den Regalen im Herzen des Archivs. An jeder Insel mit alten Dokumenten und Logbüchern, an der wir vorbeikommen, flammt, aktiviert durch einen Bewegungsmelder, ein Scheinwerfer auf, einer nach dem anderen, als würden sie uns verfolgen, wohin wir auch gehen.
    Ich bin nicht mehr der zu kurz geratene Junge. Ich bin blond, groß – Clementine überragt mich höchstens um Haaresbreite – und trage den blauen Arbeitskittel, den alle Archivare zum Schutz vor dem verschimmelten Leder der alten Bücher anlegen. Es bleibt einem an den Fingern kleben, wenn man die Bücher anfasst. Und heute kann ich ihr auch mehr bieten als nur Nasenbluten. Doch bloß in der Nähe dieser Frau zu sein, nach der ich mich von der siebten bis zehnten Klasse förmlich verzehrt habe … immer wieder habe ich mir vorgestellt, wie sich unsere Zahnklammern verhaken …
    »Tut mir leid, das ist alles etwas umständlich. Ich hoffe, du langweilst dich nicht«, sage ich zu ihr.
    »Warum sollte ich mich langweilen? Wer steigt nicht gern in ein Verlies hinab?«, erwidert sie, während wir immer weiter in das Labyrinth aus in Leder gebundene Bücher und Archivkartons eindringen. Sie geht ein Stück vor mir, obwohl sie gar nicht weiß, wohin wir wollen. Genau wie in der Schule. Immer zu allem bereit und ohne jede Furcht. »Außerdem freue ich mich, dich zu sehen, Beecher.«
    »Hier … das ist es …«, sage ich, als das Licht über uns aufflammt und ich vor einem Regal mit verschimmelten Logbüchern stehen bleibe, die ungeordnet auf dem Bücherbrett liegen. Einige stehen senkrecht, andere sind aufeinandergestapelt. »Es ist nur so, dass wir einem bestimmten Kontingent von Leuten helfen müssen und …«
    »Hör auf, dich zu entschuldigen«, erwidert Clementine. »Schließlich bin ich diejenige, die hier einfach reingeplatzt ist.«
    Sie sagt noch etwas, aber ich habe ich schon die ersten Bücher hervorgeholt, überfliege ihre goldgeprägten Buchrücken und versinke in dem wirklichen Schatz dieses Ausflugs: in die uralten bräunlichen Seiten eines Buches mit der Aufschrift November 1779 . Vorsichtig wiege ich das Logbuch in der Hand und ziehe mit der freien Hand die knarrende, versteckte Metallplatte heraus, die in jedes Bücherregal eingebaut ist und jetzt etwa in Brusthöhe herausragt.
    »Die stammen also aus der Zeit des Unabhängigkeitskrieges?«, erkundigt sie sich. »Und sie sind echt?«
    »Alles hier ist echt.«
    Mit diesem hier meine ich das Nationalarchiv, das als Lager für die wichtigsten Dokumente der US-Regierung dient, angefangen mit dem Original der Unabhängigkeitserklärung, Berichten über das Attentat auf Kennedy bis hin zur geplanten Gefangennahme von Bin Laden. Nicht zu vergessen die Anthraxformel, die Lagerstätte dieser tödlichen Sporen, sowie jede Menge Geheimakten der CIA und des FBI. Als ich vor drei Jahren meine Stelle als Archivar angetreten habe, sagte man mir, das Archiv sei das Dachgeschoss unserer Nation. Ein Sammelalbum der Regierung aus zehn Milliarden Akten und Berichten.
    Keine Frage also, dass dieses Gebäude voller Geheimnisse ist. Einige davon sind groß, andere klein. Und jeden Tag entdecke ich ein weiteres.
    So wie jetzt.
    »Howard … Howard … Howard«, murmele ich, während ich eine der gefleckten braunen Seiten umblättere und mit dem Finger dicht über das alphabetisch geordnete Logbuch fahre, ohne es zu berühren.
    Als wir vor vierunddreißig Minuten Clementines Anfrage nach den Dokumenten gestellt haben, kam eine aufgedunsene Frau mittleren Alters mit einem Seidentuch im Paisleymuster, als Chemo-Perücke über ihrem kahlen Schädel an unseren Tresen, um Einzelheiten über einen Verwandten zu erfahren. Sie wusste seinen Namen. Und erwähnte, dass er im Unabhängigkeitskrieg gedient hatte.
    Es erwischte mich.
    Als Archivar ist es meine Aufgabe, Antworten auf Anfragen zu finden, ob sie nun von einem Forscher, einer ganz normalen Person oder vom Weißen Haus …
    »Beecher!«, ruft Clementine. »Hörst du mir eigentlich zu?«
    »Was?«
    »Also wirklich. Ich

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