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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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war diese erbarmungslose Stille, die ihn um den Verstand brachte.
     

52. Kapitel
    »Was sollen die Handschellen?«
    »Beecher, haben Sie mir überhaupt zugehört?« fragt Dallas.
    »Warum trage ich Handschellen?«
    »Um zu verhindern, dass Sie genau das tun, was Sie gerade machen, statt sich auf das große Ganze zu konzentrieren«, erwidert Dallas. »Also, noch Mal. Haben Sie verstanden, was ich gesagt habe?«
    »Es gibt zwei Culperringe. Kapiert. Und wenn Sie mir nicht sofort diese Handschellen abnehmen …«
    »Was dann? Wollen Sie um Hilfe rufen? Nur zu, schreien Sie. Sie werden ja sehen, was passiert.« Er deutet durch den quasi unbewohnten Raum.
    Ich sehe mich noch einmal um, nach wie vor an meinen Stuhl gefesselt. Es fällt mir schwer zu glauben, dass es so etwas wie einen zweihundert Jahre alten, geheimen Spionagering gibt. Und selbst wenn es ihn gäbe, warum sollten sie ausgerechnet mit Dallas zusammenarbeiten? Es gibt leider nur einen Weg, eine Antwort auf diese Frage zu bekommen. »Wo sind wir hier überhaupt? Was ist dies für ein Haus?«
    »Das versuche ich Ihnen ja zu erklären, Beecher. Ich weiß, dass Sie mich nicht mögen und mich noch nie gemocht haben. Aber zwei Dinge müssen Ihnen klar sein: Erstens will ich Sie hier rausholen. Denn je länger wir Sie aus dem Verkehr ziehen, desto verdächtiger wird es. Zweitens bin ich auf Ihrer Seite. Okay? Wir alle sind auf Ihrer Seite.«
    Ich bin kurz davor, ihm eine zu verpassen, aber da ich meine Schultern kaum noch bewegen kann, muss ich einstweilen den Ball flach halten. »Machen Sie mir die Handschellen ab.«
    »Hören Sie dann zu?«
    »Ich habe kein Gefühl mehr in den kleinen Fingern, Dallas. Machen Sie diese verdammten Handfesseln ab.«
    Er hockt sich hinter mich, zieht etwas aus der Tasche, und dann höre ich zweimal ein lautes Schnappen. Das Blut kursiert wieder in meinen Händen, und er wirft die durchsichtigen Plastikbänder in den jetzt nicht mehr leeren Papierkorb.
    »Hier, nehmen Sie das.« Er holt aus dem Buchregal eine quadratische Cocktailserviette. Ich hatte es vorher nicht bemerkt – ein ganzes Regal ist mit erstklassigen alkoholischen Getränken gefüllt, Rum, Wodka, Scotch und alles, was dazugehört. Wofür auch immer man diesen Raum normalerweise benutzt, man braucht offensichtlich einen guten Schluck dafür.
    Er nimmt aus einem silberfarbenen Eisbehälter ein paar Würfel und legt sie auf die Serviette. »Für Ihr Kinn«, erklärt er und sieht mich überrascht an, weil ich mich nicht überschwänglich bedanke.
    »Wie lange haben Sie mich verfolgt?«, frage ich und kühle mein Kinn mit dem Eis, »ich meine, zu Clementine.«
    »Ich habe Sie nicht verfolgt . Ich wollte mit Ihnen sprechen … alleine. Und zwar gestern in Orlandos Büro, heute Morgen, als Totte mich verscheucht hat. Haben Sie wirklich nicht bemerkt, wie oft ich das versucht habe?«
    »Und dann betäuben Sie mich einfach und fesseln mir die Hände? Das ist Ihre Art von Problemlösung? Schicken Sie mir nächstes Mal eine E-Mail … oder noch besser … rufen Sie an. Davon bekommt man wenigstens keine Kopfschmerzen.«
    Dallas schüttelt den Kopf und setzt sich auf das Ledersofa. »Sie verstehen wirklich nicht, wie das hier läuft, habe ich recht? Es geht nur von Angesicht zu Angesicht; deswegen existieren wir überhaupt noch. Aber immer wenn ich ihnen nahe gekommen bin, fliehen Sie mit Ihrer kleinen Gruppe. Und … Nehmen Sie es mir nicht übel, aber diese Kleine von der Highschool, Ihre erste Liebe … wollen Sie der wirklich Ihr Leben anvertrauen?«
    »Ich vertraue ihr nicht mein Leben an.«
    »O doch, Beecher, genau das tun Sie. Sie wissen es nur nicht. Was Sie dort im SCIF gefunden haben, ist ein Wunder, eine wirkliche Gottesgabe, über die Sie zufällig gestolpert sind.« Während er das sagt, beobachte ich ihn scharf. Er ist der Einzige außer Totte und Clemmi, der weiß, wie die ganze Sache begonnen hat. Auf eine eigenartige Weise bestärkt mich das in dem Glauben, dass er die Wahrheit sagt. »Eins kann ich Ihnen versprechen«, fährt Dallas fort, »wenn Sie nicht vorsichtiger sind, werden die Sie noch schneller erledigen als Orlando. Und ich übertreibe nicht, Beecher. Ich zähle nur eins und eins zusammen.«
    Das Eis an meinem Kinn beginnt zu schmelzen, und das kalte Wasser läuft über meinen Adamsapfel in den Kragen meines Hemds. Ich merke es kaum. »Sie sprechen immer von denen. Haben die mich auch verfolgt?«
    »Ich habe sie nicht erkannt. Ich glaube, sie haben

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