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Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
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jedermann Chris für schuldig hielt. Also beschloss sie, dass es dabei bleiben
sollte und dachte sich Geschichten aus, die dieses Szenario untermauerten. Dass
Chris sich allerdings so leicht geschlagen geben würde, hätte sie niemals
vermutet.
Nachdem er
neulich aus dem Gefängnis entlassen worden war, hatte sie kurzzeitig Panik
bekommen, dass er sich mit ihr in Verbindung setzen würde, um herauszufinden,
was damals wirklich passiert war,
aber das war nicht geschehen.
Okay, sie hatte ihren Namen
geändert, damit man sie nicht ständig mit dem Fall in Verbindung brachte, aber
Chris kannte ja
Almut
und hätte jederzeit herausfinden können, wo sie steckte, wenn er es denn
gewollt hätte. A
nscheinend
hatte er mit ihr und der Vergangenheit abgeschlossen.
    Ein Schluchzen riss sie aus ihren Gedanken. Es kam
von dem Mädchen, das sie unter sich begraben hatte.
Blut lief aus ihrer Nase und ihr Gesicht war
feuerrot.
    „Hör auf zu heulen“, schrie sie das Mädchen an. Wie
hieß die noch
m
al? Ach ja
, Merle.
    Wieder klingelte ein Telefon. Konnten die sie
nicht

in Ruhe lassen? Ihr Kopf fing an zu schmerzen. Und
dann dieses Geheule von dem Gör.
    „Jetzt sei endlich ruhig, verdammt noch mal.“
    „Bitte“, sagte Merle.
„Lassen Sie mich gehen. Ich hab wirklich nichts
getan. Es war alles nur Spaß.“
    „Spaß?“
Birthe beugte ihr Gesicht ganz nah zu dem des M
äd
chens hinunter.
„Du machst dich an einen verheirateten Mann heran
und nennst das Spaß?“
    Statt einer Antwort gab das Mädchen nur ein Wimmern
von sich.
Was für ein
Unterschied zu Sina. D
ie
hatte sie ganz ungerührt angeguckt, als sie in die Küche gestürmt war.
    „Hallo Birthe“, hatte sie emotionslos gesagt.
„Willst du wieder rumschnüffeln? Hast du Pech gehabt. Heute bin ich da.“
    Sie hatte sich umgedreht und
wollte sich etwas aus dem Kühlschrank holen.
Birthe war hinter sie getreten und hatte die Tür
wieder zugedrückt. Sina war herumgefahren.
    „Was willst du? Geh nach Hause.“
    Sie hatte ihr die Slips gezeigt, die sie in
O
les Schreibtisch entdeckt hatte.

„Das sind doch deine, oder?“
    Sina hatte die Slips anges
chaut
und sich auf die Arbeitsplatte
gesetzt
. Sie war
geschminkt, wie immer in letzter Zeit und hatte einen extrem kurzen Rock an.
Sie merkte, wie ihr Blick darauf fiel und gab absichtlich den Blick auf ihr
Höschen frei, indem sie ihre Beine
spreizte
.
    „Kann schon sein“, sagte sie.
    Birthe knallte die Slips neben sie auf die Platte.
„Sieh sie dir an.“
    Sina blieb ungerührt. „Warum sollte ich? Ich kenne
meine Unterhosen.“
    „Du streitest es also
nicht

mal ab.“
    „Wo hast du sie her?“
    „Jetzt tu mal nicht so, als ob du das nicht ganz
genau weißt. Wenn du das nächste Mal mit meinem Mann vögelst, pass auf, dass du
auch alles wieder anziehst.

    Sina strich sich mit ihrer Hand durch das Haar und
leckte sich die Lippen. Birthe durchzuckte ein kalter Schauer.
    „Ich hatte wohl keine Zeit.

    Birthe merkte, wie die Wut in ihr hochkam.
„Halt den Mund.“
    Das Mädchen schien Gefallen daran zu finden, sie
auf hundertachtzig zu bringen. „Bei Ole muss es aber auch immer so schnell
gehen.“
    Birthe presste sich die Hände auf d
ie
Ohren.
„Hör auf. Halt dein Maul.“
    Sina grinste nur und fuhr sich mit der Hand über
die Brust. „Er liebt es, mich überall zu berühren.
Und wieso regst du dich auf? Wenn du es mit ihm
treiben würdest, hätte er auch nicht solchen Druck.“
    Das war zuviel gewesen.
Sie hatte hinter sich ge
langt
und
nach einem der Messer gegriffen, die in einem Block
steckten
, der neben der
Spüle stand
.

Ohne zu zögern hatte sie
zugestochen
.
Das Grinsen auf Sinas Gesicht gefror
. Triumphierend stieß sie ein
weiteres Mal zu und sah dann die Leiche ihrer Nichte
langsam
auf

den Boden sinken. Sie hatte auf das Messer in ihrer
Hand gestarrt und hatte für einen Moment das Gefühl

gehabt
, als würde die Welt still stehen. Was hatte sie
getan?
    Doch es dauerte nicht lange und ihr Pragmatismus
setzte sich durch. Was war zu tun?
Als erstes wusch sie das Messer ab und steckte es
zurück in den Block.
Sie
hatte es schon einmal geschafft, ihren Mord jemand anderem in die Schuhe zu
schieben. Warum sollte ihr das nicht ein zweites Mal gelingen?
Wer kam dafür in Frage?
Ole hätte es verdient, aber er
würde ahnen, dass sie dahinter steckte, also musste es jemand anderes sein.
    Bent war der erste, der ihr einfiel
und sie war schnell sicher, dass
er der am besten geeignete Sündenbock

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