Die Mädchen (German Edition)
Stockwerken.
Glen Behrend
lenkte den Wagen an den Straßenrand und killte den
Motor.
„Oh Gott“
, kam es von hinten.
„Was ist?“ hörte er Funke fragen.
„Das ist der Wagen meiner Frau.“ Retzlaff zeigte
auf einen grünen Peugeot
,
der direkt vor dem Block stand, in dem sich seine Wohnung befand
.
„Na, dann los.
Roman
,
du
bleib
st mit
ihm hier.“
„Aber...“
Funke legte ihm seine Hand auf den Arm.
„Bitte, halte ihn hier fest. Ich
möchte nicht, dass er uns in die Quere kommt.
“
„Okay.“
Glen wusste, dass Roman gern mitgegangen wäre, aber
e
r akzeptierte Funkes
Wunsch ohne weitere Widerrede.
„Welche Wohnung ist es?“ fragte Funke Retzlaff.
„Die rechte im Erdgeschoss.“
Funke nickte. „Also gut
.
Geben Sie mir den Schlüssel.
“
Retzlaff griff in seine Hosentasche und reichte ihm
ein kleines Bund. „Der kleine Silberne
ist es.“
„Danke.
Dann wollen
wir mal sehen, ob Merle tatsächlich da ist.
Siewers, Sie kommen mit mir. Glen, du gehst hinten herum und versperrst den
Weg, falls sie abhauen will.
“
„Alles klar“, sagte Glen und machte sich auf den
Weg.
Er ging an den beiden Eingängen vorbei und um das
Haus herum.
Es hatte
etwas geregnet die letzten Tage und so war der Boden ziemlich matschig.
Zum Glück hatte er wohlweislich
seine alten Schuhe angezogen.
Langsam näherte er sich
besagter Wohnung.
Die
zwei
kleinen
Fenster, die zu dieser Seite gingen, waren dunkel.
Entweder war kein
Licht
eingeschaltet oder Rollos heruntergelassen.
E
r machte sich lang, um in die Fenster zu sehen,
aber es handelte sich um Hochparterre und er war nicht eben der Größte.
Er seufzte.
Also blieb der Balkon.
Er überlegte einen Moment, ob er
dort hinaufklettern sollte.
Es war der einzige Fluchtweg und so konnte er
sofort eingreifen, falls ein Versuch in der Richtung unternommen würde.
Andererseits konnte er das Mädchen in Gefahr bringen, wenn die Frau ihn auf dem
Balkon sah.
Er zählte l
angsam
bis zwanzig
und
ging vorsichtig um den Balkon herum. Er konnte
sehen, dass
die Tür
rechts war. Kurzentschlossen
hievte
er
sich von der
linken
Seite auf den Balkon
und ließ sich sofort unterhalb des großen Fensters
zu Boden sinken. Sein
H
erz
klopfte laut, ob von der Anstrengung oder der
Aufregung konnte er nicht sagen. Einen Augenblick blieb er liegen, abwartend,
ob sich drinnen etwas regte. Nichts.
Dann kroch er zur Tür, um einen Blick ins Wohnzimmer
werfen zu können.
Zuerst konnte er nichts ausmachen,
weil die Scheibe sein Gesicht zu sehr widerspiegelte. Nachdem er aber ganz
dicht herangerückt war und zur Unterstützung die Hand
über
seine
n
Augen
an die Scheibe gelegt hatte, sah er Birthe
Retzlaff.
Unverkennbar
durch ihr
rote
s
Haar. Sie saß auf dem Fußboden. Seltsam. Er sah
genauer hin und w
as er
dann
sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Da waren doch Beine, die sich
bewegten und die unmöglich zu
Birthe
gehören konnten. Sie saß auf jemandem drauf,
wahrscheinlich Merle.
Und sie hielt ein riesiges Messer in der Hand. Oh Gott! Wollte sie das Mädchen
töten?
Hastig griff er
nach seiner Waffe, die er unter seiner Jacke trug, und entsicherte sie.
Mit rasendem Herzen und schweißnassen
Händen sah er
, wie
Birthes Kopf zur Seite schnellte.
War Funke
dabei, die Wohnung zu betreten?
Wieso war er nicht längst drin?
Die Frau schien einen Moment nachdenklich zu
werden. U
nd dann ging
alles ganz schnell. Er sah, wie sich beide Hände um das Messer krallten und wie
sie ihre Arme nach oben nahm.
Er zögerte keine Sekunde, sprang auf
, zielte und drückte ab.
Merle Grothe
hatte
sich
schon
keine
Chance
mehr ausgerechnet, diese Wohnung lebend zu verlassen,
als sie die Geräusche an der Tür
vernahm. Wa
r da wirklich
jemand oder bildete sie sich das ein? Nein, die Verrückte hatte es ebenfalls
gehört. E
s klang nach
einem Schlüssel. Sollte Ole etwa doch noch kommen?
Hatte er aus dem Tausch der Handys d
och die richtigen Schlüsse gezogen?
Die Frau ignorierte die Geräusche
, aber das Läuten an der Tür
ließ sich nicht wegleugnen.
Es war die Polizei und sie waren
da, um sie zu retten. Merle schrie um Hilfe
und erntete dafür Schläge ins Gesicht. Es war ihr
egal.
Sollte sie doch
auf sie einprügeln, soviel sie wollte, die Rettung war nah und sie würde alles
tun, sie auf sich aufmerksam zu machen.
Wenn sie nur ihre Arme freibekommen hätte, aber die
Verrückte
saß
mit ihren Oberschenkeln
drauf und die waren kräftig.
Auf einmal vernahm sie
einen ungeheuren Lärm an
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