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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Toilette und beugten sich über mich.
    »Auf, auf, aah«, sagte einer ganz freundlich. Sie legten meine Arme um ihren Hals und stellten mich auf die Beine, fast behutsam. Sie waren wirklich besorgt. Kaum zu fassen.
    Das Krachen eines Türriegels und ein zweifaches freundlich gerufenes »Guten Morgen!« hallte durch den Block, während sie mir zu der Tür halfen, die auf den Hof führte.
    Das Licht war blendend hell, obwohl der Toilettentrakt im Schatten lag. Ich blinzelte in die Sonne. Sie stand ziemlich tief, und ich schätzte, es war um acht Uhr herum. Der Himmel erstrahlte in einem wunderschönen, wolkenlosen Blau, und die Luft war kühl und frisch, eine Kälte, bei der einem das Gesicht prickelt und sich Atemwolken bilden. Es hätte ein Frühlingsmorgen in England sein können, und ich trat aus dem Haus, um zur Arbeit zu gehen.
    Direkt vor uns stand ein Wagen, und dahinter war ein einstöckiges Gebäude. Die Geräusche waren gedämpft - Fahrzeuge in der Ferne, Stimmen, die weiter unten im Lager erklangen, Stadtlärm auf der anderen Seite der Mauern.
    In der Ecke, wo der Toilettentrakt an die Mauer stieß, lag ein Haufen großer Metallteile. Streubomben öffnen sich noch in der Luft und geben kleinere Bomben frei. Die großen Außenhüllen fallen zur Erde, und in diesem Fall wurden sie offenbar eingesammelt. Sie waren englisch beschriftet. Es tat gut, etwas aus der Heimat zu sehen. Irgendwo dort oben in der Luft waren Leute von uns; sie paßten zwar nicht auf mich auf oder suchten nach mir, aber zumindest waren sie da und machten den Truppen hier unten das Leben schwer.
    Der Wagen stand mit der Schnauze Richtung Tor, startklar, und als wir uns näherten, sprang der Motor an. Ich stieg ein und war mit zwei Wachen allein.
    Dinger war in einem schlechten Zustand. Er ging schleppend wie ein alter Mann, mit kleinen Schritten, von zwei Burschen gestützt. Es war ein komischer Anblick, weil Dinger über einen Kopf größer war als sie. Es sah aus, als würden zwei Pfadfinder einem alten Mann über die Straße helfen.
    Das grelle Licht traf ihn, und er wich zurück wie ein Vampir, senkte den Kopf, um die Augen zu schützen. Wir waren so lange mit verbundenen Augen im Dunkeln gewesen, und ganz plötzlich bekamen wir die volle Wattleistung ab, wie Fledermäuse im Scheinwerferlicht.
    Ich sah, daß die Wachen wieder einem Kommandotrupp angehörten, mit Tarnanzug und AK47. Auch Dinger hatte keine Stiefel an, und seine Füße waren wund. Ähnlich wie bei mir war an seinen Socken dicker roter Schorf, wo das Blut geronnen war. Sein krauses Haar war nicht mehr schmutzigblond, sondern verfilzt und dunkelrötlichbraun. Im Gesicht hatte er einen völlig verdreckten Sieben-Tage-Bart.
    Als man ihm in den Wagen half, streckte er die Hand aus, und ich nahm sie und zog ihn herein.
    »Alles in Ordnung, Kumpel?« sagte ich.
    »Ja, ich bin in Ordnung.«
    Er grinste mich an. Das Haus mochte zwar von Bomben getroffen worden sein, doch im Dachstübchen brannte noch Licht.
    Wieder hatten wir einen bedeutenden Sieg errungen. Wir hatten Körperkontakt gehabt, ein paar Worte miteinander gewechselt. Es gab mir großen Auftrieb, und ich hoffte, daß ich auf Dinger die gleiche Wirkung hatte.
    Die Wachen verbanden uns erneut die Augen. Dabei rissen sie den Schorf auf meinem Nasenrücken erneut auf, und meine Augäpfel wurden so fest gepreßt, daß ich richtiges Schneegestöber sah. Wenn Houdini sich fesseln ließ, spannte er all seine Muskeln so fest an, wie er konnte, damit er, wenn er die Muskeln entspannte, etwas Spielraum hatte. Als sie mir die Augen verbanden, spannte ich die Wangenmuskulatur an, um später etwas Spiel zu haben. Es funktionierte nicht.
    Sie legten mir wieder die Handschellen an, schön fest. Meine Hände waren sehr empfindlich, und die Schmerzen waren unerträglich. Blöderweise holte ich tief Luft und biß die Zähne zusammen, als die Fesseln sich ins Fleisch bohrten, weil ich mir nicht anmerken lassen wollte, wie weh es tat. Die ganze Zeit über hatte ich meine Verletzungen gezielt ausgespielt, und indem ich nun versuchte, keinen Schmerz zu zeigen, verhielt ich mich wieder mal zu meinem eigenen Nachteil.
    Wir saßen da und warteten. Ich lauschte auf das Leerlaufgeräusch des Motors und fragte mich, wohin es jetzt gehen sollte. Hatten wir sie überzeugt, daß wir bloß kleine Rädchen im Getriebe waren und daß es sich nicht lohnte, noch mehr Arbeitskraft für uns zu vergeuden? Brachten sie uns nun in ein Gefängnis, wo wir

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