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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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einigen von uns im Fernsehen zu sehen. Gordon Turnbull lud sie zu einer gesonderten Sitzung ein und erläuterte ihnen die Symptome eines posttraumatischen Schocks.
    Sobald die wichtigsten Dinge bei der Nachbesprechung geklärt waren, wurde bekanntgegeben, daß wir vor dem gesamten Regiment sprechen sollten. Wir probten unseren Auftritt gründlich, damit alles gutlief. Es war noch nie vorgekommen, daß auch wirklich jeder verfügbare Mann zu einer Nachbesprechung erschien, aber als wir uns erhoben, blickten wir auf ein Meer von Gesichtern. Alle waren da, von der Hubschraubercrew bis hin zum Koordinator der Such- und Rettungseinsätze. General Sir Peter de la Billiere - DLB, wie wir ihn nannten - saß in der ersten Reihe mit einem ganzen Aufgebot von hohen Tieren.
    Wir sprachen zwei Stunden. Ich beschrieb kurz die Planungsphasen und schilderte dann die Feindkontakte, die schließlich zu unserer Trennung geführt hatten. Dann erzählte jeder von uns, was er erlebt und was er daraus gelernt hatte. Chris war zuletzt an der Reihe. Er hatte Außergewöhnliches erlebt.
    Als Stan mit dem alten Ziegenhirten losgezogen war, um einen Wagen zu besorgen, hatten er und Chris zuvor ausgemacht, daß Chris allein weitergehen sollte, falls Stan nicht bis spätestens 18 Uhr 30 wieder da war. Chris sollte Stans Gürteltasche und etwas Munition zurücklassen, was er auch wie besprochen tat. Dann ging es nach Norden in Richtung Euphrat. Seit 36 Stunden hatten sie kein Wasser mehr.
    Chris war knapp eine Viertelstunde unterwegs, als er hinter sich im Bereich des LUP Fahrzeugscheinwerfer sah. Er rannte zurück, weil er dachte, Stan hätte einen Wagen aufgetrieben und käme jetzt zu ihrem RV. Dann sah er zu seiner Enttäuschung ein zweites Scheinwerferpaar.
    Chris marschierte die ganze Nacht durch. Der Himmel war klar - gutes Licht für das Nachtsichtgerät -, doch es war noch immer sehr kalt. Als er gegen halb fünf durch das Nachtsichtgerät blickte, sah er unter sich den Fluß. In der von Bewässerungsgräben durchzogenen Landschaft standen vereinzelte Häuser, und hier und da bellte ein Hund. Er brauchte jedoch dringend Wasser, und er wollte hinunter zum Fluß. Unversehens steckte er bis zur Hüfte im Schlamm. Er strampelte wie wild und schaffte es erst nach geraumer Zeit herauszukommen. Erschöpft und mit großer Vorsicht kroch er das letzte Stück zum Ufer. Erfüllte seine Wasserflaschen mit dem schlammigen Wasser, trank und füllte sie erneut.
    Inzwischen war es kurz vor Sonnenaufgang. Er entdeckte ein kleines Wadi, wo er sich verstecken konnte, und merkte erst, als es bereits zu spät war, daß er bloß 500 Meter von einem Dorf entfernt lag und daß der obere Rand des Wadi voll einzusehen war. Er saß fest. Er versuchte zu schlafen, aber es war so kalt und naß, daß er jedesmal, wenn er eingenickt war, Minuten später wieder aufwachte, weil sein ganzer Körper unkontrolliert schlotterte. Er inspizierte seine Füße und stellte fest, daß alle Zehennägel abgefallen waren und die Blasen an den Seiten seiner Füße zu einer einzigen langen eiternden Wunde geworden waren. Soviel also zu den 100 Pfund teuren Bergschuhen.
    Kurz nach Sonnenuntergang verließ er sein Versteck und mußte bald darauf Umwege machen, um an Militär- und Zivilgebäuden vorbeizuschleichen, von denen es Hunderte zu geben schien. So hatte er zwischen 18 Uhr 30 abends und 5 Uhr am nächsten Morgen nur zehn Kilometer zurückgelegt.
    Sein nächstes LUP suchte Chris sich an einem 200 Meter hohen Abhang, den er ein Stück hinabkletterte. Er lag in einer Felsspalte und beobachtete das Dorfleben am anderen Ufer - spielende Kinder, schwarzgekleidete Frauen, Menschen beim Waschen und Fischen.
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit machte er sich wieder auf den Weg und stellte fest, daß er sich zwischen dem Fluß zu seiner Rechten und einer Straße zu seiner Linken befand. Da es zu anstrengend war, die Wadis zu durchqueren, ging er schließlich einfach dicht an der Straße lang. Irgendwann hörte er ein Fahrzeug und sprang in den Graben. Er spähte durch das Nachtsichtgerät und erblickte einen Scud-Konvoi, der oben auf der Straße vorbeidonnerte. Er versuchte sich Zeit und Ort einzuprägen und ging weiter.
    Wenig später kam ein Wagen mit eingeschaltetem Fernlicht vorbei und beleuchtete weiter vorn einen Wegweiser. Chris las entsetzt, was darauf stand. Er befand sich 50 Kilometer weiter von der Grenze entfernt, als er geschätzt hatte. Das bedeutete noch zwei Nächte

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